In was für einer Welt möchtest Du leben?

Manchmal lässt ein Film Dich nicht mehr los.

Vor ein paar Wochen habe ich mir den Film Gemini Man angesehen, weil Will Smith darin die Hauptrolle spielt. Seitdem geht mir der Film nicht mehr aus dem Kopf, denn ich habe etwas gesehen, dass mich unglaublich nachdenklich gemacht hat. In diesem Film gibt es zwei Hauptrollen. Die eine Hauptrolle spielt der aktuell 51-jährige Will Smith, die andere der junge Will Smith, wie wir ihn aus Filmen kennen, die ich in meiner Jugend gern konsumiert habe.

Realität aus dem Computer

Ich bin ein Computerbild, dass man nicht erkennt.

Während ich den Film schaute, fragte ich mich, wer den jungen Will Smith spielte, weil dieser so unglaublich echt wirkte. Nach dem Film lernte ich, dass Will Smith beide Hauptrollen gespielt hat und von den Machern des Films einfach mit etwas Technik in sein jüngeres Ich verwandelt wurde. Wir sind also in einer Welt angekommen, in der wir mit moderner Technik absolut real wirkende Videos erschaffen können, die nichts mit der Realität zu tun haben.

Um den jungen Will Smith zum Leben zu erwecken, brauchte Hollywood zwei Jahre, ein Filmteam und ein ordentliches Budget. Dank der sich rasant entwickelnden Technologie wird es meiner Einschätzung nach nicht lange dauern, bis diese Technologie von uns am heimischen Rechner genutzt werden kann. Und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass diese Technologie das Potenzial hat, die Welt wie wir sie kennen auf den Kopf zu stellen.

Das Wachstum der Nachrichten

Laut

Gabor Steingart: Weltbeben. Leben im Zeitalter der Überforderung

Reporter waren einst wirklich gut bezahlt und konnten daher einen fantastischen Job machen.

gab es in den sechziger Jahren in der Bundesrepublik Deutschland gerade einmal zwei Fernseh- und 18 Radiosender, die zusammen mit 5 überregionalen Zeitungen das Monopol auf Informationen, Analysen, Kommentare und Emotionen hatten. Damals waren Journalisten angesehene Menschen, die für die Arbeit, die sie machten, gutes Geld bekamen und viel Zeit hatten, gute Geschichten zu recherchieren.

Seitdem hat sich die Nachrichtenlandschaft unglaublich entwickelt. Heute gibt noch immer die klassischen Medien, die uns dank unzähliger Fernseh- und Radiosender sowie Zeitungen täglich mit Nachrichten versorgen. Neu hinzugekommen sind unzählige soziale Medien wie Twitter und LinkedIn, die uns ebenfalls jeden Tag Nachrichten liefern.

Du bist Journalist

Ein Like ist so viel mehr als ein Like.

Dank unseres Autors ist mir bewusst geworden, dass uns die sozialen Medien in gewisser Weise auch zu Journalisten machen. Wir brauchen keinen eigenen Blog, um Nachrichten zu erschaffen. Um Nachrichten zu erschaffen müssen wir nicht einmal einen eigenen Beitrag in den sozialen Medien erstellen. Nachrichten entstehen in jedem Moment, in dem wir einen Bericht liken oder teilen. Viele dieser Nachrichten erreichen nur eine Handvoll Menschen, doch einige dieser Nachrichten gehen viral und erreichen binnen kürzester Zeit unzählige Menschen.

Möchte ich diese News mit meinem Netzwerk teilen?

Ich habe keine Ahnung warum manche Nachrichten in den sozialen Medien viral gehen und andere nicht. Ich habe keine Ahnung was mit den Nachrichten in der sozialen Welt geschehen wird, sobald die Videotechnologie des Gemini Man die breite Masse erreicht. Was ich allerdings mit Bestimmtheit sagen kann, ist, dass wir allein darüber entscheiden, welche Nachrichten wir teilen und welche nicht.

Da wir alle dank der sozialen Medien zu Journalisten geworden sind, macht es Sinn, uns darüber Gedanken zu machen, welche Art von Journalisten wir sein möchten. Möchten wir der Boulevardjournalist sein, der möglichst Aufsehen erregende Nachrichten teilt, um viel Aufmerksamkeit zu bekommen? Oder möchten wir der Expertenjournalist sein, der ein bestimmtes Thema verfolgt und groß macht?

Die Möglichkeiten sind schier unendlich, und du hast die Wahl, welche Art Journalist Du sein möchtest. Mit jeder Nachricht, die wir liken, teilen, kommentieren oder verfassen gestalten wir die Welt, in der wir leben. Wir sind es, die gestalten. Wir können nicht nur Zeichen setzen, wir setzen jeden Tag – mehr oder weniger bewusst – Zeichen. Die Digitalisierung gibt uns die Möglichkeit, jene Nachrichten zu verbreiten, die das Potenzial haben, eine großartige Welt zu erschaffen. Die Frage lautet nun also: In was für einer Welt möchtest Du leben?

3. Dezember 2020
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Buchcover zum Beitrag
Ein Männchen mit vier Armen wirbelt 8 Bücher durch die Luft.
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3,7 min readCategories: Bücher, Wissen

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3. Dezember 2020
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