Weißt Du was embodied intelligence ist?

Manchmal bin ich eine emotionale Dampframme.

Es ist lange her, da dachte ich, die einzige Intelligenz sei jene, die im Rahmen eines IQ Tests getestet und festgestellt wird. Doch zum Glück hat sich das spätestens an dem Tag geändert, als mir ein Buch über „Emotionale Intelligenz“ in die Hände fiel. Das Wissen um die emotionale Intelligenz hat mein Leben verändert. Früher habe ich mich recht häufig wie eine emotionale Dampframme verhalten. Jetzt ist das anders. Wenn ich heute merke, dass ich die Gefühle eines Mitmenschen nicht angemessen wahrnehme, schildere ich die Situationen einem Menschen, der in Fragen „Emotionale Intelligenz“ deutlich mehr Wissen hat als ich und hoffe, dass ich von diesem wertvolle Hinweise erhalte, die mir helfen, mein Gegenüber besser zu verstehen.

Weil das Wissen um die „Emotionale Intelligenz“ einen solchen Einfluss auf mein Leben hat, werde ich automatisch neugierig, wenn mir eine weitere, mir bisher unbekannte Art der Intelligenz begegnet. Dank

Petra Bock: Der entstörte Mensch. Wie wir uns und die Welt verändern,

ist mir zum ersten Mal die „embodied intelligence“ begegnet, und ich bin sehr gespannt, was sich dahinter verbirgt.

Wilde Bedeutungsspekulation

Die Intelligenz in unserem Körper.

Wenn ich die Suchmaschine um eine Übersetzung für „embodied intelligence“ bitte, bekomme ich „verkörperte Intelligenz“ als Antwort. Dank dieser Übersetzung nun einfach zu behaupten, dass die „embodied intelligence“ nichts anderes als der Sammelbegriff für alle Intelligenzen ist, die sich in unserem Körper befinden, ist mir zu einfach. Eher möchte ich behaupten, dass die „embodied intelligence“ etwas mit unserem Bauchgefühl zu tun hat. Du weißt schon, dieses Gefühl, das sich schwer in Worte fassen lässt. Dieses Gefühl, das plötzlich da ist und Dir sagt, dass da etwas richtig oder falsch ist, ohne dass Du rational sagen kannst, wie Du zu diesem Wissen kommst.

Ob wir mit dieser Vermutung richtig liegen, wird uns nun hoffentlich unser Lexikon verraten.

Was das Lexikon sagt

Da unsere Autorin uns verraten hat, dass der Begriff „embodied intelligence“ etwas mit den noch jungen Neurowissenschaften zu tun hat, habe ich vermutet, dass mein etwas in die Jahre gekommenes Lexikon heute keinen Eintrag für uns bereithält. Und ich hatte recht. Für

  • embodied intelligence und
  • verkörperte Intelligenz

enthält unser Lexikon keinen Eintrag. Daher habe ich mir den Eintrag zu Intelligenz geschnappt und erfahren, dass unser Lexikon auch emotionale und künstliche Intelligenz kennt, aber eben nicht die „embodied intelligence“.

Was das Internet sagt

Ich gebe zu, dass meine Rechercheergebnisse doch etwas überraschen. Heute dachte ich tatsächlich, dass ich mit der wilden Bedeutungsspekulation einen Volltreffer gelandet habe. Doch zu meinem großen Erstaunen scheint dem nicht so zu sein.

Bei meiner Recherche bin ich auf zwei Definitionen für „embodied intelligence“ gestoßen:

Embodied intelligence is the computational approach to the design and understanding of intelligent behavior in embodied and situated agents through the consideration of the strict coupling between the agent and its environment (situatedness), mediated by the constraints of the agent’s own body, perceptual and motor system, and brain (embodiment).

https://www.researchgate.net/publication/283812826_Embodied_Intelligence

Perhaps the most influential figure in developing embodied intelligence as a methodology to design intelligent machines is Rodney Brooks. He suggested the design of intelligent machines through interaction with the environment driven by perception and action, rather than by a prespecified algorithm (Brooks, 1991a).

https://citeseerx.ist.psu.edu/viewdoc/download?doi=10.1.1.146.5629&rep=rep1&type=pdf (Englisch, PDF, download).

Um uns das Leben zu erleichtern, habe ich beide Zitate durch den Google-Übersetzer geschoben und bin fasziniert, was dieser inzwischen leistet:

  1. „Verkörperte Intelligenz ist der rechnerische Ansatz zum Entwerfen und Verstehen von intelligentem Verhalten in verkörperten und lokalisierten Agenten unter Berücksichtigung der strengen Kopplung zwischen dem Agenten und seiner Umgebung (Standort), die durch die Einschränkungen des eigenen Körpers, der Wahrnehmung und des motorischen Systems des Agenten vermittelt wird und Gehirn (Ausführungsform).“
  2. „Die vielleicht einflussreichste Figur bei der Entwicklung der verkörperten Intelligenz als Methode zur Entwicklung intelligenter Maschinen ist Rodney Brooks. Er schlug den Entwurf intelligenter Maschinen durch Interaktion mit der Umgebung vor, die durch Wahrnehmung und Handeln und nicht durch einen vorgegebenen Algorithmus gesteuert wird.“

Zu meiner großen Freude habe ich gerade erst ein Buch über Künstliche Intelligenz gelesen und darin gelernt, dass hier „Agenten“ eine Bezeichnung einer künstlichen Intelligenz sind. Ohne dieses Learning wäre die erste Definition nur schwer zu verstehen.

Ich bin mir noch immer nicht sicher, was es mit dem Begriff auf sich hat.

Keine der beiden „Definitionen“ beantwortet unsere heutige Frage zu meiner vollsten Zufriedenheit. Für den Moment würde ich sagen, dass es bei der „embodied intelligence“ anscheinend darum geht, dass unser Körper ein Teil unserer Intelligenz ist. Nur dank ihm sind wir in der Lage, uns durch einen Raum voller Menschen zu bewegen, ohne dabei gegen die einzelnen Menschen zu stoßen. Zudem hat unser Körper ein Muskelgedächtnis, das uns erlaubt, beim Fahrradfahren Unterhaltungen zu führen, weil wir nicht aktiv darüber nachdenken müssen, wann wir welche Pedale treten müssen. 

Vor meiner Recherche wäre ich nie darauf gekommen, dass es für eine Künstliche Intelligenz einen Unterschied macht, ob sie einen Körper hat oder nicht. Allerdings finde ich die Idee sehr spannend und werde darüber nachdenken. Solltest Du – im Gegensatz zu mir – eine Definition zur „embodied intelligence“ finden, freue ich mich, wenn Du diese mit mir teilst. Ich für meinen Teil habe die Autorin gerade über Xing um eine Antwort auf unsere Frage gebeten und bin sehr gespannt, ob wir eine Antwort erhalten.

 
4. Dezember 2020
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