Weißt Du, was ein Trebuchet ist?
Obwohl mir unser heutiger Begriff wissentlich noch nie zuvor begegnet ist, bin ich mir dank des Autors
ziemlich sicher, dass das Trebuchet eine Waffe ist, mit der im Mittelalter z. B. Burgen angegriffen wurden. Unser Autor beschreibt in seine, Buch den Umstand, wie sich die Waffen- und Verteidigungstechnik im Verlauf der Zeit gewandelt hat. Mit dem Aufkommen neuer Verteidigungstechniken wurden Waffenentwickler motiviert, neue Waffen zu entwickeln, die die alten Verteidigungstechniken ablösten. Als Beispiel für diesen Wandel führt er das Trebuchet an:
„Mit dem Aufkommen des Trebuchets und später der Kanonen wurden die dicken Mauern bedeutungslos, und die Entwicklung von Flugzeugen machte die Höhe der Festungsmauern bedeutungslos.“
S. 250.
Unser Autor verrät uns allerdings nicht, wie ein Trebuchet aussieht, wie es funktioniert und wer es erfunden hat. Ich bin gespannt, ob wir diese Informationen in unserem Lexikon erhalten.
Was das Lexikon sagt
Zu meinem großen Erstaunen findet sich in unserem Lexikon kein Eintrag, der sich mit unserem heutigen Begriff beschäftigt. Daher wenden wir uns mit unseren Fragen nun an das Internet.
Was das Internet sagt
Dank des Internets weiß ich, dass ich in Serien und Filmen schon zahlreiche Trebuchets gesehen habe. Ein Trebuchet ist ein gigantisches Katapult. Dieses YouTube Video, auf dem zwei in Dänemark aufgebaute Trebuchets in Aktion zu sehen sind, zeigt wie die Waffe funktioniert. Die Munition befindet sich nicht wie bei einem normalen Katapult am Ende einer Stange. Stattdessen befindet sich am Ende der Stange ein Seil, an dessen Ende die Munition befestigt ist. Durch diese besondere Konstruktion erreicht ein Trebuchet eine größere Reichweite als ein normales Katapult.
Auf die genaue Funktion, die physikalischen und mathematischen Prinzipien und die einzelnen Bestandteile des Trebuchets geht dieses englischsprachige YouTube Video ein. Mit Hilfe einer Winde, die die lange Seite der Stange mit der Munition nach unten und die kurze Seite der Stange mit dem Gegengewicht nach oben zieht, wird das Trebuchet auf Spannung gebracht. Mit Hilfe eines Seils wird das gespannte Trebuchet gelöst, sodass die lange Seite der Stange nach oben schnellt und dadurch die Munition beschleunigt.
Dank dieses Videos ist mir nun auch endlich klar geworden, wie sich die Munition vom Seil lösen kann. Die Munition ist nicht fest mit dem Seil verbunden. Sie liegt in einer Schlinge, die sich am Ende des Seils befindet. Eine durchdachte Konstruktion, die ich nicht in Worte fassen kann, sorgt dafür, dass sich die Munition beim Abschuss nicht in der Schlinge verheddern kann.
Laut der Webseite der ARD steht in England ein Trebuchet, dass jeden Tag einmal abgefeuert wird. Zuschauer können hier live miterleben, wie die Waffe Geschosse auf bis zu 200 km/h beschleunigt und bis zu 300 Meter weit schleudert. Dass in England nicht nur ein, sondern sogar 2 Trebuchets stehen, ist der Neugierde der Menschen geschuldet. Die Erbauer der Geräte wollten mehr über die Waffe erfahren, von der keine Pläne aus der Ursprungszeit mehr existieren. Sie experimentierten mit der Konstruktion der Waffe und den Geschossen, um sich ein genaueres Bild davon zu machen, wie genau die Waffe in der Vergangenheit genutzt wurde.
Den Erfinder der Waffe habe ich nicht ermitteln können. Zumindest stimmen die meisten Webseiten, die ich gefunden habe, Wikipedia zu und geben an, dass das Trebuchet irgendwann zwischen dem 5. und dem 3. Jahrhundert vor Christi Geburt in China erfunden wurde.
Fazit
Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber ich freue mich wahnsinnig darüber, dass ich nun endlich weiß, wie diese Waffe heißt, die in den Herr-der-Ringe-Filmen zu sehen ist. Zudem freue ich mich darüber, mit dem Trebuchet ein Beispiel für die Verbreitung von Techniken vor der Globalisierung gefunden zu haben. Obwohl das Trebuchet zu Beginn des Mittelalters schon 900 Jahre existierte, setzten die Herrscher in Europa auf Verteidigungsmauern, weil das Trebuchet es zu diesem Zeitpunkt noch nicht nach Europa geschafft hatte. Erst 845 Jahre nach Beginn des Mittelalters fand diese Waffe ihren Weg nach Europa. Das sind über 1500 Jahre, die das Wissen über diese Waffe brauchte, um von einem Ende der Welt an das andere zu gelangen. Heute reicht der Klick auf einen digitalen Senden-Knopf, um die gleiche Information binnen Sekunden um den halben Erdball zu befördern. Das ist schon krass, oder?
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