Der Pygmalion Effekt – Kann Glaube Berge versetzen?

Berge
Berge

Nein, heute geht es nicht um Religion, heute geht es um Glauben. Nicht den Glauben an Gott, sondern den Glauben an uns und den Glauben an die Menschen, die uns umgeben. „Der Glaube versetzt Berge“ heißt es schon in der Bibel, doch stimmt das auch im „realen“ Leben? Kann der Glaube an etwas Dinge möglich machen? Dieser wunderbaren Frage sind Forscher im Rahmen der Rosenthal Experimente nachgegangen und ich freue mich heute sehr darauf die erstaunlichen Ergebnisse dieser Experimente heute dank

Bertold Ulsamer: Alles ist machbar und 25 andere fatale Irrtürmer im Business

mit Dir zu teilen.

Wer ist schneller – schlaue oder dumme Ratten

Katze
Futter statt Katzen als Laufmotivator

Die Frage wie wichtige Glaube ist, beschäftigte den Wissenschaftler Robert Rosenthal so sehr, dass er sich 12 Studenten und 60 Ratten schnappte um dieser Frage auf den Grund zu gehen. Er gab jedem Studenten 5 Ratten und stellte ihnen die Aufgabe die Ratten möglichst schnell durch ein Labyrinth laufen zu lassen. Als Trainingsmotivation durften die Studenten Futter nutzen, um die Ratten zu motivieren möglichst schnell durch das Labyrinth zu laufen.

Experiment

Was Rosenthal den Studenten verschwieg, war die Tatsachen, dass gar nicht die Ratten, sondern die Studenten und ihr Glaube im Mittelpunkt des Experimentes standen. Rosenthal hatte der einen Hälfte der Studenten erzählt, dass sie besonders schlaue Ratten hätten und der anderen Hälfte, dass sie besonders dumme Ratten hätten. In Wirklichkeit hatte er die Ratten nicht getestet, sondern per Zufall bestimmt, wer die dummen und wer die schlauen waren. Mit Hilfe seines Experimentes wollte Rosenthal herausfinden ob das Wissen um die Schlauheit oder Dummheit der eigenen Probanden Einfluss auf die Ergebnisse haben würde.

Erfolg
Glaube macht schneller

Und was soll ich sagen? Ja, es geschah ein wahres Wunder. Das Ergebnis des Experimentes lautete: Die schlauen Ratten waren schneller als die dummen. Der Glaube der Studenten an ihre Ratten hatte einen massiven Effekt auf die Ergebnisse des Experimentes.

Warum heißt der Pygmalion Effekt Pygmalion Effekt?

Rosenthal-Effekt

Jetzt mal ehrlich, hätten wir den Effekt nicht einfach Rosenthal-Effekt nennen können? Rosenthal können wir uns doch viel einfacher merken als Pygmalion und außerdem würde so der Wissenschaftler, dem wir dieses Wissen um den Glauben verdanken viel besser geehrt.  Das mag alles sein und wenn wir googeln, nennt auch mancher den Effekt einfach Rosenthal Effekt, aber den Effekt nach Pygmalion zu benennen ist einfach viel cooler, wenn man die Geschichte hinter Pygmalion kennt.

König
König auf der Suche nach seiner Traumfrau

Denn dank meinem wunderbaren Zeit Lexikon weiß ich jetzt, dass Pygmalion nicht irgend ein frei erfundener Begriff, sondern ein Mensch ist, genauer gesagt ein sagenhafter König Zyperns. Der Dichter Ovid, der 43 vor Christus geboren wurde, weiß von Pygmalion eine wundervolle Geschichte zu berichten. Der König Pygmalion ließ das Standbild einer Jungfrau erschaffen, dessen Vorbild Pygmalions Frauenideal war. Das Standbild war so schön, dass Pygmalion sich in es verliebte. Für einen König hat die Liebe zu einer Statue gewisse Nachteile, denn egal wieviel Phantasie wir haben, mit einer Statue kann ein König keine kleinen Könige in die Welt setzen. Doch zum Glück gibt es in Ovids Geschichte eine großartige Göttin der Liebe, von der Du sicherlich schon einmal gehört hast. Der Name der Göttin lautet Aphrodite. Sie fasste sich ein Herz und erweckt die Statue zum Leben. Wir können also sagen, dass Pygmalions Glaube an sein Frauenideal seine Traumfrau erschuf.

Und nun zurück zu unserem Forscher: Robert Rosenthal machte bei den Ratten nicht halt. Er fragte sich, ob das was bei Ratten funktioniert, auch bei Schülern funktionieren konnte. Für Robert war die Zeit für das nächste spannende Experiment gekommen.

Gibt es den Pygmalion-Effekt auch Lehrern?

Lehrer

Um diese Frage zu beantworten führte Robert ein Experiment mit Lehrern von ersten Schulklassen durch. Im Rahmen des Experimentes wurde den Lehren erzählt, dass 20% der Schüler einer Klasse etwas ganz Besonderes sein. Wie zuvor bei den Ratten, waren die besonderen Schüler zufällig gewählt. Am Ende des Jahres wurde ein Intelligenztest durchgeführt und was soll ich sagen, genau diese 20% der Kinder schnitten besser ab als der Rest der Klasse.

Leistungsbereitschaft Mitarbeiter

Teile Dein Wissen

Ich lehne mich jetzt einmal weit aus dem Fenster und stelle (meines Wissens nicht als Erste) die These auf, dass der Pygmalion Effekt nicht nur die Leistung von Ratten oder Schülern, sondern auch von Mitarbeitern beeinflusst. Leider habe ich kein Experiment parat um das zu beweisen. Solltest Du ein passendes Experiment oder entsprechende Erfahrungen gesammelt haben, freue ich mich sehr darauf wenn Du Dein Wissen mit mir teilst.

Superheld
Super-Chef

Ich glaube, dass Chefs, die an ihre Mitarbeiter glauben, deutlich bessere Mitarbeiter haben, als Chefs, die das nicht tun. Ich glaube auch, dass Mitarbeiter lieber für Chefs arbeiten, die an sie glauben. Ich glaube sogar, dass der Glaube an die eigenen Mitarbeiter massiven Einfluss auf die Länge des Arbeitsverhältnisses hat.

Warum funktioniert das?

Wenn Menschen glauben, dass sie auf dem Mond landen, dann landen sie auf dem Mond.

Nachdem wir nun wissen das der Glaube Berge versetzen kann, oder um es wissenschaftlich auszudrücken, dass es den Pygmalion Effekt gibt, bleibt nur noch die Frage: wie geht das? Warum sind Ratten und Schüler besser, nur weil deren Forscher oder Lehrer an sie glauben? Um die Antwort auf die Frage zu finden, brauchen wir nur einmal unser eigenes Leben betrachten. Ich für meinen Teil habe Situationen erlebt, in denen Menschen nicht an mich glaubten und ich völlig versagte und ich habe Situationen erlebt, in denen Menschen an mich glaubten und ich Dinge schaffte, die ich noch kurz vorher für unmöglich hielt. In Situationen in denen Menschen an mich glaubten, hatte ich Gedanken wie: „Wenn sie glaubt, dass ich es schaffe, dann schaffe ich es auch. Schließlich ist sie extrem smart und hat in der Regel recht.“

Ich glaube übrigens an Dich. Du bist smart und Du kannst alles erreichen was Du Dir vornimmst. Ich glaube Du bist großartig. Ich glaube auch an unsere Welt. Ich glaube es gibt viele schlaue Menschen und ich glaube es wird uns gelingen die Herausforderungen vor denen wir stehen zu meistern. Ich glaube daran, dass wir eine Welt erschaffen werden, in denen wir Roboter, Digitalisierung, künstliche Intelligent, Machine Learning und all die beeindruckenden Dinge, die gerade das Laufen erlernen, nutzen werden um Positives zu erschaffen. Ich freue mich darauf alt zu werden und auf meinen Pflegeroboter, mit dem ich Tage und Nächte lang lernen werde, weil er dank einer künstlichen Intelligenz wie IBM watson Dinge kennt, von denen ich noch nie zuvor gehört habe.

7. August 2019
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Buchcover zum Beitrag
Ein Männchen mit vier Armen wirbelt 8 Bücher durch die Luft.
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Das Buch, das diesen Beitrag inspiriert hat, habe ich als Rezensionsexemplar vom Verlag erhalten. Das bedeutet, ich habe das Buch kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen, um darüber zu schreiben.

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6,1 min readCategories: Bücher, Wissen

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Ein Männchen mit vier Armen wirbelt 8 Bücher durch die Luft.

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7. August 2019
Wer hat die geringere Selbstmordrate, Länder deren Bevölkerungen als unglücklich gelten oder Länder, die als glücklich gelten?
Signature Moments - oder die Frage, wie werde ich eine geniale Führungskraft?

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  1. Holger 11. Juli 2023 at 17:26 - Reply

    Pygmalion ist eine spannende Figur in der griechischen Mythologie. Heute ist die Fassung gemäß Ovid als Quelle relevant -> https://www.mythologie-antike.com/t1259-pygmalion-mythologie-kunstler-auf-zypern-erschuf-statue

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