Solltest Du bei einem Interview direkt in die Kamera schauen?
Hast Du Dich schon einmal gefragt, wohin Du bei einem Interview schauen solltest? Mir ist die Frage noch nie in den Sinn gekommen. Für mich war bis jetzt immer klar, dass ich bei einem Interview, bei dem mehrere Menschen in einem Raum sitzen, den Menschen ansehe, mit dem ich gerade spreche, dass ich also nicht in die Kamera schaue. Bei einem digitalen Interview dagegen schaue ich zwar auch meinen Interviewpartner an, was bedeutet, dass ich in meine Kamera schaue. Denn in der Regel befindet sich diese direkt über dem Monitor, auf dem ich meinen Interviewpartner sehe.
Die Autoren
sind der Meinung, dass ich im ersten Fall alles goldrichtig und es im zweiten Fall in der Regel falsch mache.
Im ersten Fall sorgen die Kameramenschen im Raum dafür, dass die Interviewpartner wie in diesem Video auf YouTube immer aus der optimalen Perspektive zu sehen sind. In jedem Bild, das sie aufnehmen, stecken viele Jahre Erfahrung. Zur Not winkt ein Kameramensch auch mal auffällig, damit der Sprecher direkt in eine Kamera schaut, wenn er mit den Zuschauern und nicht mit einem Interviewpartner spricht. Zudem sitzen in einem Kontrollraum Menschen, die die Bilder aller Kameramänner auf vielen Bildschirmen gleichzeitig sehen und immer das Bild an den Zuschauer übertragen, das den Sprecher gerade aus der besten Perspektive zeigt.
Wenn sich die Interviewpartner nicht im gleichen Raum befinden, sondern jeder in seinem Büro vor seiner eigenen Webcam sitzt, gibt es auch mehrere Kameras. Doch hinter diesen stehen keine Kameramenschen, die für die richtige Perspektive sorgen. Für die Funktion der Kamera und ihre optimale Positionierung sind die Interviewpartner zuständig. Das sorgt dafür, dass die meisten Interviews aussehen, wie dieses YouTube Video . Beide Interviewpartner schauen direkt in die Kamera und damit am Zuschauer vorbei.
Praxistipp: Kamerablick im eigenen Büro professionell steuern
Viel professioneller wirkt es laut unserer Autoren, wenn sich die beiden Interviewpartner in solchen Bürovideos gegenseitig anschauen. Dafür ist es nicht selten erforderlich, dass sie sich nicht direkt anschauen. Wenn beide Interviewpartner gleichzeitig auf dem Bildschirm zu sehen sind, der eine rechts, der andere links, dann sollte der eine Partner nach links schauen und der andere nach rechts, so dass der Zuschauer das Gefühl hat, dass die beiden sich direkt anschauen. Leider habe ich bei YouTube kein Video gefunden, das einen solchen Fall zeigt. Daher habe ich schnell zum Stift gegriffen und die Situation gesketcht.
Sollte während des Interviews eine Präsentation eingeblendet werden, bei der beide Interviewpartner zu sehen sind, sollten beide für diese Zeit die Blickrichtung ändern und direkt in die Kamera schauen.
In der Theorie klingt das Ganze nicht schwer. Doch in der Praxis habe ich in der Regel andere Dinge im Kopf, als ständig darauf zu achten, dass die Kamera mich in der richtigen Perspektive aufnimmt. Daher empfehlen unsere Autoren den Interviewpartnern, kurz vor dem Interview gemeinsam die Kameraeinstellungen durchzuspielen. An einem gut ausgestatteten Arbeitsplatz wie meinem, der über drei Monitore verfügt, ist das ganz einfach. Ich platziere das Video meines Interviewpartners auf dem rechten oder linken Bildschirm, so dass ich automatisch in die richtige Richtung schaue, wenn ich mit ihm spreche. Die Präsentation platziere ich auf dem mittleren Bildschirm, so dass ich im Präsentationsmodus ganz automatisch in die richtige Kamera schaue.
Grauzonen für die seitliche Blickregel
Unsere Autoren gehen in ihrem Buch auf ein Zweierinterview auf einem geteilten Bildschirm ein. In der Praxis gibt es allerdings nicht nur diese Bildschirmkonstellation. In diesem Video auf YouTube werden die Sprecher nicht gleichzeitig, sondern nacheinander eingeblendet. Beide schauen in die Kamera und ihre Blickrichtung wirkt auf mich völlig natürlich. Ich weiß nicht, was unsere Autoren zu diesem Fall sagen würden. Doch meiner Meinung nach sind in einer solchen Interviewsituation sowohl der direkte Blick in die Kamera als auch ein leicht seitlicher Blick okay.
In diesem Video auf YouTube sind 3 Interviewpartner zu sehen. Alle schauen mehr oder weniger direkt in die Kamera. Perfekt wäre es in diesem Fall, wenn die beiden Herren sich an den Tipp unserer Autoren halten und zur Seite schauen würden. Silvanas Blickrichtung könnte mal nach rechts und mal nach links gehen, je nachdem mit welchem Interviewpartner sie gerade spricht. Allerdings glaube ich, dass wir hier an die Grenzen der aktuellen Technik stoßen. Ich kenne keine Videocallsoftware, bei der ich die Videos meiner Gesprächspartner auf mehreren Monitoren verteilen kann, um so meine Blickrichtung zu steuern.
Ein letztes Beispiel sind Interviews mit mehr als 5 Interviewpartnern, die sich nicht in einem Raum befinden, aber gleichzeitig auf einem Bildschirm zu sehen sind. In diesem Fall macht die „Nicht-in-die-Kamera-blicken“- Regel keinen Sinn. Hier ist es einfacher, wenn jeder einfach in die Kamera und damit direkt auf den Zuschauer schaut.
Fazit
Der heutige Beitrag zeigt einmal mehr wie schnell die Digitalisierung voranschreitet. In Sachen digitale Interview ist die Praxis offenbar schneller als die Theorie. Zum Glück gibt es Menschen wie unsere Autoren, die mit ihrem Buch dazu beitragen, dass unsere digitalen Interviews in Zukunft noch professioneller wirken.
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Das Buch, das diesen Beitrag inspiriert hat, habe ich als Rezensionsexemplar vom Verlag erhalten. Das bedeutet, ich habe das Buch kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen, um darüber zu schreiben.
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