Weißt Du, was arriviert bedeutet?
Wenn ich den Begriff lese, denke ich sofort an das englische Verb to arrive, das ich mit „ankommen“ übersetze. Da mir der Begriff noch nie zuvor begegnet ist, weiß ich nicht, ob sich der deutsche Begriff arriviert vom englischen to arrive ableitet. Dank des Autors
Gerd Kulhavy: Unternehmer-Strahlkraft. Vom Hidden Champion zum Leuchtturm der Branche
werden wir dieser Frage heute nachgehen, da er den Begriff arriviert nutzt, um die Social Media Plattform LinkedIn zu erklären:
„im deutschsprachigen Raum macht LinkedIn dem stärker auf den DACH-Raum fokussierten Konkurrenten XING inzwischen den Rang als wichtigstes Karrierenetzwerk streitig. Die Mitglieder sind in beiden Netzwerken beruflich arrivierter als in anderen, der Ton ist weniger salopp und der Content seriöser.“
S. 163.
Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber in meinen Ohren klingt „die Mitglieder sind beruflich angekommener“ nicht sehr stimmig. Mal schauen, ob unser Lexikon eine Bedeutung kennt, die besser in unser Zitat passt.
Was das Lexikon sagt
Unser Lexikon verrät uns, dass sich unser heutiger Begriff tatsächlich von ankommen ableitet, allerdings nicht vom englischen to arrive, sondern vom französischen arriver. Zudem hält es tatsächlich eine Bedeutung für uns bereit, die perfekt zum Satz unseres Autoren passt.
ar|ri|vie|ren <sw. V.; ist> [frz. arriver, eigtl. = ankommen, über das Vlat. Zu lat. ripa = Ufer, also eigtl. = ans Ufer gelangen] (bildungsspr.): in der Karriere vorwärts kommen, Erfolg haben; beruflich od. gesellschaftlich emporkommen: rasch a.; als wir arriviert waren; Ü er ist inzwischen zum Staatsfeind Nummer eins arriviert.
Das Zeit Lexikon. Mit dem Besten aus der Zeit, Band 17, S. 185.
ar|ri|viert <Adj.>: beruflich od. gesellschaftlich emporgekommen, Ansehen erlangt habend, erfolgreich: eine -e Künstlerin; in diesem Lokal treffen sich die -en Bürger; das Publikum ist sehr a.; <subst.:> er gehört inzwischen zu den Arrivierten.
Das Zeit Lexikon. Mit dem Besten aus der Zeit, Band 17, S. 185.
Was uns unser Autor sagen möchte
Mit dem kleinen Wörtchen arriviert spart sich unser Autor offenbar eine Menge Schreibarbeit. Das Zitat ohne den Begriff müsste in etwa wie folgt lauten:
„im deutschsprachigen Raum macht LinkedIn dem stärker auf den DACH-Raum fokussierten Konkurrenten XING inzwischen den Rang als wichtigstes Karrierenetzwerk streitig. Die Mitglieder sind in beiden Netzwerken beruflich emporgekommen, haben Karriere gemacht und haben in ihrem Bereich mehr Ansehen erlangt als die Mitglieder in anderen Sozialen Netzwerken. Der Ton auf LinkedIn ist weniger salopp und der Content seriöser.“
Fazit
Auch heute haben wir es wie so oft mit einem bildungssprachlichen Begriff zu tun, der es nicht in meinen aktiven Wortschatz schafft. Ich verwende lieber ein paar Worte mehr, als mein Gegenüber damit zu verwirren, dass ich offenbar das englische Wort to arrive eindeutschen kann, aber das deutsche Wort ankommen nicht kenne.
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