Weißt Du was der Kappa-Effekt ist?
Stell Dir eine Reihe aus drei Glühbirnen vor, die nacheinander aufleuchten. Stell Dir vor, Glühbirne 1 und Glühbirne 2 sind 10 Zentimeter voneinander entfernt, zwischen Glühbirne 2 und Glühbirne 3 besteht ein Abstand von 40 Zentimetern. Was meinst Du, beeinflusst der Abstand, den Du zu den Glühbirnen hast, Deine Wahrnehmung des Leuchtens der Glühbirnen? Wie lautet Deine Antwort?
- Ja
- Nein
Die Antwort der Autorin
Claudia Hammond: Tick, tack. Wie unser Zeitgefühl im Kopf entsteht, S. 149
auf diese Frage lautet erstaunlicherweise „Ja“. Je weiter die Glühbirnen voneinander entfernt stehen, desto länger kommt uns die Pause zwischen dem Aufleuchten der einzelnen Lampen vor.
Zu meiner großen Freude verrät uns unsere Autorin, dass dieses Phänomen den Namen Kappa-Effekt trägt. Wer diesen Effekt entdeckt hat und wie er funktioniert, verrät sie uns allerdings nicht. Doch zum Glück gibt es Lexika und das Internet, die uns diese Fragen hoffentlich beantworten.
Was das Lexikon sagt
Heute hält unser Lexikon keinen passenden Beitrag für uns bereit. Alles was wir hier erfahren ist, dass Kappa ein Buchstabe, genauer gesagt, der zehnte Buchstabe des griechischen Alphabets ist.
Was das Internet sagt
Zu meiner großen Überraschung gibt es zu diesem Effekt nur wenige gut verständliche (und kostenlose) Informationen im Internet. Daher kann ich die Fragen nicht in der Tiefe beantworten, in der ich es gern täte.
In diesem YouTube Video kannst Du den Kappa-Effekt erleben. Dass wir das Gefühl haben, dass die dritte Glühbirne länger braucht, bis sie angeht, liegt an unserer Wahrnehmung von Zeit und Entfernung. Im realen Leben begegnen uns häufig Lichter, die sich bewegen. Hierzu zählen Fahrradlichter, Autolichter und Flugzeuglichter. Beim Beobachten dieser Lichter hat unser Gehirn gelernt, dass ein Licht, das sich in der gleichen Geschwindigkeit bewegt, für eine Entfernung von 40 Metern länger braucht als für 10 Meter. Dieses gelernte Wissen überträgt unser Gehirn auf die Glühbirnen. Weil die dritte Glühbirne weiter weg ist, haben wir das Gefühl, dass mehr Zeit vergangen sein muss bevor wir das Aufleuchten wahrnehmen. Wir bilden uns ein, dass das dritte Licht weitergereist ist, daher erscheint uns die zeitliche Pause größer.
Entdeckt wurde der Effekt 1954 von J. Cohen, C. E. M. Hansel, J. D. Sylvester und D. R. Price-Williams (https://www.nature.com/articles/173363a0 Bezahlschranke).
Fazit
Es gibt so viele Momente, in denen wir davon profitieren, dass unser Gehirn in der Lage ist, Informationen zu übertragen. Der Kappa-Effekt gehört zu den wenigen Situationen, in denen diese sonst nützliche Eigenschaft unseres Gehirns dafür sorgt, dass wir (im wahrsten Sinne des Wortes) hinters Licht geführt werden.
An dieser Stelle bin ich neugierig. Welche Situationen fallen Dir noch ein, in denen unser Gehirn uns unabsichtlich auf die falsche Fährte führt?
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