Weißt Du was der OODA-Ablauf ist?

OODA ist wie so oft eine Abkürzung und steht für

• Observe (Observieren),
• Orient (Orientieren),
• Decide (Entscheiden) und
• Act (Agieren).

Mir ist diese Abkürzung zum ersten Mal in

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begegnet. Unser Autor verrät uns nicht nur was die Abkürzung bedeutet, sondern auch, dass dieses Prinzip im militärischen Bereich erfunden wurde und hervorragend dafür geeignet ist, um in Unternehmen genutzt zu werden.

Wie funktioniert OODA?

Im Militär sind zwei Dinge sehr wichtig

1. Befehlskette
2. Geschwindigkeit

Die Befehlskette und der mit ihr einhergehende militärische Gehorsam sorgt dafür, dass getroffene Entscheidungen schnell in die Basis weitergegeben werden und dort schnell umgesetzt werden, ohne dass jemand auf die Idee kommen würde die Entscheidungen on Frage zu stellen.

In diesem Beispiel gehen Geschwindigkeit und Befehlskette Hand in Hand. Doch laut unserem Autor gibt es Situationen, in denen die Befehlskette der Geschwindigkeit massiv im Weg steht und genau aus diesem Grund entwickelte John Boyd ein Colonel der Air Force den OODA-Ablauf als taktisches Mittel für Jagdflieger.

Ein Jagdflieger ist wahnsinnig schnell beim Observieren und Orientieren. Wenn diese Schnelligkeit genutzt werden kann, bringt sie einen wichtigen taktischen Vorteil, gegenüber dem Gegner. Oder anders ausgedrückt: Ein Jagdflieger hat schlichtweg keine Zeit eine Observierung erst an seine Vorgesetzten zu berichten, deren Entscheidung abzuwarten und dann erst zu Agieren. Während des Berichtens, Entscheidens und der Entscheidungskommunikation löst sich der taktische Vorteil in Luft auf, weil diese drei Schritte zu lange gedauert haben.

Um Schnelligkeit als taktischen Vorteil nutzen zu können, muss ein Jagdflieger in der Lage sein schnell zu entscheiden. Genau das ermöglicht der OODA-Ablauf, indem er die Befehlskette ignoriert und es dem Jagflieger erlaubt nicht nur zu observieren, zu orientieren und zu agieren, Entscheidungen treffen kann, damit er schnell agieren kann.

OODA in der Flugzeugproduktion

Laut unserem Autor könnte man sagen, dass der Flugzeugbauer Boeing sich in den OODA-Ablauf von Airbus einklinkte. Da die beiden Unternehmen Flugzeuge herstellen, sind sie im Markt Gegner. Da die Entwicklung und der Bau einer neuen Flugzeugart lange dauern, müssen beide Unternehmen lange vor dem Markt wissen was dieser braucht. An einer Stelle setzte Airbus auf die Entwicklung von Riesen-Doppeldecker-Fliegern, die den Vorteil hatten, dass sie viel mehr Personen transportieren konnten als andere Passagierflugzeuge.

Als Boeing von der Entwicklung der Riesenflieger Wind bekam, begann das Unternehmen mit der Produktion von kleinen effizienten Flugzeugen. Diese hatten gegenüber den Airbusgiganten den Vorteil, dass sie viele verschiedene Ziele und nicht nur gigantische Flugdrehkreuze ansteuern konnten.

Leider habe ich keine Ahnung von der Flugzeugproduktion und den normalen Entscheidungsprozessen bei Boeing, daher kann ich dem Beispiel unseres Autors gedanklich nicht ganz folgen. Doch mit etwas Glück, hilft mir das Internet an dieser Stelle weiter. Dank airliners.de habe ich gelernt, dass Flugzeughersteller den Sommer dazu nutzen auf großen Flugfahrtmessen ihre neusten Modelle vorzustellen. Das Buch unseres Autors ist 2008 erstmals erschienen, also geht es in seinem Beispiel um eine Flugfahrtmesse vor diesem Jahr. Leider habe ich nicht herausgefunden, welche Messe das war und auch nicht, was das mit OODA zu tun hatte.

Lass uns also jetzt das Internet nutzen und schauen, ob es ein detaillierteres OODA Business Beispiel für uns parat hält.

OODA im Silicon Valley

Laut potenzialfinder.com erfreut sich der OODA-Loop bei Führungskräften großer Beliebtheit. Auf den ersten Blick hat mich das überrascht, weil das Silicon Valley nicht gerade für langsame Entscheidungen und starre Befehlsketten bekannt ist. Spannenderweise wird der OODA-Loop in diesem Fall eingesetzt, um Entscheidungen zu verlangsamen. Statt eine Entscheidung aus dem Bauch heraus zu treffen, nimmt sich die Führungskraft im Observieren Stadium bewusst 6 Sekunden Zeit, bevor sie etwas tut.

Der OODA-Loop im Silicon Valley ist ein sehr einfaches Werkzeug für Menschen, mit wenig Führungs- und Entscheidungserfahrung. Durch das bewusste Durchlaufen der 4 ODDA Stufen verhindert die Führungskraft, dass sie Bauchentscheidungen trifft und zwingt sich über Entscheidungen, bzw. deren Auswirkungen nachzudenken.

OODA in einer sich schnell verändernden Welt

Dank diesem Beitrag von IBM ist bei mir in Sachen OODA und Unternehmen nun endlich gefallen. Wie wir gerade beim Silicon Valley gesehen haben, ist Schnelligkeit nur ein von OODA, der andere ist eine einfache Struktur für Entscheidungsungeübte.

Der OODA-Loop hilft einem Entscheider bei einer Entscheidung auch in stressigen Situationen nichts zu vergessen.

1. Beim Observieren wird bewusst ein Blick auf die Informationslage geworfen. Statt nur die ein zwei Informationen zu nehmen, die gerade vor einem liegen, nimmt man sich die Zeit und sammelt alle wichtigen Informationen zusammen. Bei großen Unternehmen bedeutet das zum Beispiel, dass nicht nur Informationen aus der eigenen, sondern auch aus anderen Abteilungen zu Rate gezogen werden.
2. Beim Orientieren geht es darum sich einen Überblick über die Entscheidungsmöglichkeiten zu schaffen. Dabei gilt es die Entscheidungen und deren mögliche Folgen gedanklich durchzuspielen.
3. Beim Entscheiden geht es nun darum eine Entscheidung für eine Möglichkeit zu treffen.
4. Beim Agieren geht es darum die Entscheidung umzusetzen.

Fazit

An dieser Stelle bin ich hin und hergerissen. Auf der einen Seite habe ich die gesuchte Airbus Boeing Information nicht gefunden, auf der anderen Seite steckt in dem OODA-Ablauf, den unser Autor geteastert hat, mehr Wissen als ich beim Lesen seines Buches erahnt habe.

Beim Lesen des IBM Artikel ist mir aufgefallen, dass viele meiner Blogbeiträge in gewisser Weise einen OODA-Loop durchlaufen. Beim Lesen eines Buches (Observieren) fällt mir auf, dass mir Informationen fehlen. Beim Schreiben des Artikels orientiere ich mich im Rahmen einer Recherche an allen Informationen, denen ich habhaft werden kann. Dann entscheide ich im Rahmen des Fazits, was ich mit den gefundenen Informationen anfange. Nachdem der Blogbeitrag fertig ist, nutze ich die Erkenntnisse, die ich im Rahmen der Beitragserstellung gewonnen habe.

Da ich zu den Bauchentscheidern gehöre und mit meinen Bauchentscheidungen bisher gut gefahren bin, spricht mich der OODA-Loop nicht an. Allerdings kann ich mir sehr gut vorstellen, dass ich auf ihn zurückgreifen würde, wenn ich für ein größeres Unternehmen als Führungskraft Entscheidungen treffen müsste.