Weißt Du, was ein Gaschromatograph ist?

Dieser schöne Begriff ist mir noch nie zuvor begegnet. Dennoch bin ich mir sehr sicher, dass der Autor
James Lovelock: Novozän. Das kommende Zeitalter der Hyperintelligenz
zu den Menschen gehört, die einen Gaschromatograph gebaut haben. In seinem Buch schreibt er, dass er 1961 einen Brief von der NASA bekam, in dem sie ihn einlud,
„«an der ersten Surveyor-Mission teilzuhaben …, vorgesehen für eine weiche Mondlandung» zwei Jahre später. Sie wollten, dass ich dabei helfe, einen Gaschromatograph zu bauen. Er sollte so klein wie möglich sein. Ich wusste sofort, dass ich das konnte, auch wenn ich nicht wusste, wie.“
S. 41.
Obwohl wir dank unseres Autors wissen, dass er so ein Gerät bauen sollte und es für die Raumfahrt bestimmt war, habe ich keine genaue Vorstellung davon, was das Gerät kann. Ich bin gespannt, ob unser Lexikon an dieser Stelle mehr weiß.
Was das Lexikon sagt
Unser Lexikon kennt zwar keinen Gaschromatograph, dafür aber die Gaschromatographie.
Gaschromatographie, chromatograph. Verfahren zur Trennung und quantitativen Bestimmung verdampfbarer Stoffgemische. Die gasförmige oder verdampfbare Substanz wird von einem inerten Trägergas (z.B. Helium) über die in einem längeren dünnen Rohr (Trennsäule) befindl. Stationäre Phase (z.B. Kieselgur-Präperate) geleitet. Aufgrund von Adsorptions- und Löslichkeits-Verteilungsvorgängen wandert die Einzelsubstanz mit versch. Geschwindigkeit durch die Trennsäule, an deren Ende sich geeignete Detektoren (Wärmeleitfähigkeitszelle, Flammenionisationsdetektor u.a.) befinden. Zur qualitativen Identifizierung dienen die unterschiedlichen Verweilzeiten in der Säule (Retentionszeiten), zur Bestimmung der Stoffe die Stärke des Detektorsignals. – Die G. gestattet die Bestimmung und Trennung chemisch sehr ähnl. Substanzen mit kleinsten Mengen. – Abb. S. 266.
Das Zeit Lexikon. Mit dem Besten aus der Zeit, Band 5, S. 265.
Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber ich bin jetzt kein Stück schlauer, weil dieser Lexikoneintrag zahlreiche mir völlig unbekannte Begriffe enthält. Allerdings hat mir der Hinweis auf die Abbildung auf Seite 266 geholfen. Hier ist der Aufbau eines Gaschromatographen dargestellt, und daneben steht der Begriff Gas-Chromatograph. Als ich den Begriff das erste Mal gelesen habe, dachte ich, dass er irgendwas mit einer Person Namens Gaschro zu tun haben könnte. Dass in dem Begriff das Wort Gas vorkommt, war mir entgangen.
Um zu verstehen, was das Gerät kann und welchen Beitrag es zur Mondmission der NASA leisten konnte, wird uns nun hoffentlich das Internet verraten.
Was das Internet sagt
Diesem großartigem YouTube Video ist es gelungen, mir verständlich zu machen, was genau mit einem solchen Gerät gemacht wird. Mit Hilfe eines Gaschromatograph können wir ein Gemisch aus zwei Gasen trennen und herausfinden, wieviel von Gas A und Gas B in diesem Gemisch ist. Hierfür wird das Gemisch in einen Gaschromatographen gegeben, der im Grunde genommen nur ein sehr langes Rohr ist. Die beiden Gase im Gemisch bewegen sich unterschiedlich schnell durch das Rohr. Am Ende des Rohres befindet sich ein Messgerät, das misst, was aus dem Rohr austritt. Da hier das eine Gas vor dem anderen ankommt, misst das Gerät zuerst das eine und dann das andere Gas. Wenn Du nun noch gern wissen möchtest, wie genau so ein Gaschromatograph aufgebaut ist, empfehle ich Dir dieses YouTube Video.
Wir wissen nun, was ein Gaschromatograph ist. Was ich noch nicht verstanden habe, ist, welchen Nutzen ein solches Gerät im Rahmen einer Mondlandung hat. Ich bin gespannt, ob das Internet uns auch diese Frage beantworten kann. Auf der Webseite der NASA bekommen wir mit dem UAS Chromatograph for Atmospheric Trace Species (UCATS) einen Gaschromatographen zu Gesicht, der für die Raumfahrt eingesetzt wurde.
In diesem englischsprachigen YouTube wird erklärt, wie der UCATS eingesetzt wird, um Gase in unserer Atmosphäre zu messen. Das Ziel dieser Messungen ist es herauszufinden, wie der Wasserdampf in der Atmosphäre unser Klima beeinflusst.
Fazit
Wir wissen nun, was ein Gaschromatograph ist. Was wir nicht wissen, ist, welchen Zweck der Gaschromatograph unseres Autors bei der Mond-Mission hatte. Weil unser Autor eine weiche Landung anspricht, vermute ich, dass das Gerät die Gase auf dem Mond messen sollte, um herauszufinden, ob hier irgendwelche Gase unterwegs sind, die mit den Gasen, die das Fluggerät der Astronauten bei der Landung ausstößt, negativ interagieren könnten. Allerdings ist das, wie gesagt, nur eine Vermutung. Vielleicht verfolgte die Gasmessung bei dieser Mission auch ein anderes Ziel.

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