Weißt Du, was FabLabs sind?
Ich liebe Autoren, die sich in ihrer Materie sehr gut auskennen. Von diesen Autoren kann ich eine Menge lernen. Doch manchmal kommt es vor, dass Autoren so tief in ihrer Materie stecken, dass ihnen manche Fachbegriffe so vertraut vorkommen, dass sie gar nicht auf die Idee kommen, diese zu erläutern. Über einen solchen Fall bin ich bei
gestolpert. Wie der Titel des Buches sagt, geht es darin um die Frage, wie Innovationen gefunden und vorangetrieben werden können. Zu Beginn des Buches zieht Lutz seinen Lesern den Zahn, dass es reichen würde, einen physischen Raum für Innovationen zu schaffen, damit diese entstehen. Wortwörtlich schreibt er:
„In jüngerer Zeit werden nach Vorlage der FabLabs hippe Innovations-Hubs in leer stehenden Werkstätten mit lustigen Möbeln und obligatorischen Kickertischen eingerichtet – der Rest kommt dann von allein, so die Hoffnung“
S. 13.
Ich verstehe, was Lutz uns damit sagen möchte. Egal was passiert, ein Raum allein reicht nicht um einer Fließbandarbeiterin oder Buchhalterin kreative Ideen zu entlocken. Diese Menschen sind es gewohnt, vorgegebene Routinen am Band oder mit Zahlen auszuführen. Diese Routinen lösen sich nicht einfach in Luft auf, nur weil plötzlich andere Möbel und ein Kicker-Tisch in einem Raum stehen.
Was ich nicht verstehe ist die Sache mit den FabLabs. Die Schreibweise mit dem Großbuchstaben mitten im Wort deutet für mich darauf hin, dass es sich dabei um eine Marke oder ein Unternehmen wie PayPal oder eBay handelt. Ob dem so ist, oder ob die FabLabs etwas ganz anderes sind, wird uns nun hoffentlich unser großartiges Internet verraten.
Was das Internet sagt
Nicht nur Unternehmen, sondern auch Universitäten wie die Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen-Nürnberg richten sich FabLabs ein. Die Uni beschreibt ein FabLab wie folgt:
„Ein FabLab (fabrication laboratory) ist eine offene Werkstatt, die auf computergesteuerte Fertigung ausgerichtet ist.“
Danke der Uni weiß ich nun, dass ich schon einige Male in einer FabLab ähnlichen Einrichtung war. Nur nannten die Eigentümer sie nicht FabLab sondern Maker Spaces. Maker Spaces sind Orte, in denen es nicht um Möbel oder Kicker-Tische geht, sondern um Maschinen und Materialien, mit denen Ideen in die Tat umgesetzt werden können.
Oft scheitern Menschen nicht daran, dass es ihnen an einer guten Idee mangelt, sondern daran, dass ihnen das Wissen und die Geräte zur Umsetzung dieser Idee fehlen. An genau dieser Stelle setzen Maker Spaces und FabLabs an. Sie sind Orte, an denen das Wissen und die Maschinen (z.B. CNC-Fräsen oder 3D-Drucker) existieren, die zur Umsetzung von Ideen gebraucht werden.
Der Fokus dieser Orte liegt darauf, dass sie nach Möglichkeit von jedem genutzt werden können. Das bedeutet, die Kosten zur Nutzung dieser Labore werden so klein wie möglich gehalten. So zahlen Nutzer des FabLabs der Universität nur Geld für den Erhalt der Maschinen und für das verbrauchte Material, der Besuch des Labs an sich ist kostenlos. Das Motionlab in Berlin, in dem ich bereits war, ist ein Maker Space mit integriertem Coworking Space. Aus diesem Grund haben sie ein etwas anderes Preismodell, das auf einer monatlichen Mitgliedschaft basiert.
Wie sind die FabLabs entstanden?
Auf der Webseite der Universität Erlangen-Nürnberg erfahren wir, dass die FabLabs aus der Vorlesung “How to Make (Almost) Anything” von Professor Neil Gershenfeld am Center for Bits and Atoms hervorgegangen sind. In diesem 70 Minuten langen englischsprachigen YouTube Video, ist eine Vorlesung des Professors mit dem Titel zu sehen.
Fazit
Nachdem ich nun weiß, was ein FabLab ist, stimme ich der Aussage unseres Autors noch mehr zu. Ein FabLab kann ohne die Maschinen, die in ihm stehen, nicht funktionieren. Doch diese allein reichen nicht, um Ideen wahr werden zu lassen. Damit in diesen Laboren etwas entstehen kann, braucht es Menschen,
- die Ideen haben,
- die Zeit haben, diese Ideen umzusetzen,
- die bereit sind ihr Wissen über die Maschinen und Fertigungstechniken mit jenen zu teilen, die eine Idee umsetzen wollen.
An dieser Stelle bin ich wie immer neugierig. Warst Du schon einmal in einen FabLab oder Maker Space? Hast Du eine Idee von etwas, das Du gern in einem Maker Space oder FabLab umsetzen würdest?
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