Weißt Du was Urge-Surfing ist?

Uhhh, ein Verhaltenspsychologe.

Seitdem ich weiß, dass es Verhaltenspsychologen gibt, die lauter großartiges Zeug entdecken, dass mir hilft mein Handeln besser zu verstehen und bei Bedarf zu kontrollieren, ist das Wort ein Trigger für mich.

Wenn der Autor von

Nir Eyal: Die Kunst, sich nicht ablenken zu lassen. Indistractable – Werden Sie unablenkbar, S.43.

mir also folgenden Satz serviert

„Diese Regel lässt Zeit für das, was Verhaltenspsychologen Urge-Surfing nennen.“

fängt mein Gehirn an wie ein Hund mit dem Schwanz zu wedeln, der ein Stöckchen sieht. Ich möchte dann am liebsten sofort mit meiner Recherche beginnen. Also, worauf warten wir noch?

Worum geht es beim Urge-Surfing?

Ich sollte weniger Popcorn futtern.

Beim Urge-Surfing geht es um schlechte Gewohnheiten, oder besser gesagt um eine Methode, um diese abzulegen. Schlechte Gewohnheiten abzulegen ist schwierig, weil wir weit mehr als den Vorsatz brauchen es abzulegen. Wir müssen auch dauerhaft dem immer wieder auftretenden Verlagen widerstehen in eine schlechte Gewohnheit zurückzufallen.

Stell Dir vor Du bist Raucher. In jeder Pause ziehst Du mit Deinen Kollegen am Glimmstängel. Jedes Werbepause im Fernsehen nutzt Du, um mal kurz auf dem Balkon eine Zigarette zu rauchen. Nun beschließt Du Nichtraucher zu werden. Du machst bewusst nicht mit Deinen Kollegen Pause, weil Du weißt, dass es schwierig sein wird ihnen beim Rauchen zuzusehen. Doch was ist am Abend vor dem Fernseher? Die Werbepausen lösen mit ziemlicher Sicherheit das Verlangen aus schnell auf den Balkon zu huschen und eine zu Rauchen. Nichtraucher wirst Du auf Dauer nur, wenn Du jedem dieser Impulse nach Deinem Verlangen widerstehst.

Urge-Surfing ist eine Methode, um diesem Verlangen zu widerstehen. Urge ist das englische Wort für Drang, Verlangen und Trieb. Beim Urge Surfing geht es also darum auf dem Verlangen zu surfen, denn laut portlandpsychotherapy.com ist Verlangen wie eine Welle, die intensiv anrollt, einen Höhepunkt hat und dann einfach in sich zusammenfällt. Entwickelt hat die Methode der Verhaltenspsychologe Alan Marlatt, der als Pionier der Suchtbehandlung gilt.

Wie funktioniert Urge-Surfing?

Ich konzentriere mich auf meine Atmung.

Statt dem Verlangen nachzugeben, halten wir beim Urge-Surfing inne und denken über das Verlangen nach, statt ihm nachzugeben. Zudem konzentrieren wir uns auf unsere Atmung. Wir versuchen herauszufinden was wir empfinden, während das Verlangen in uns auftaucht, zum Höhepunkt kommt und in sich zusammenfällt.

Unser Autor nutzt, wie oben angedeutet eine Regel, genauer gesagt die Zehn-Minuten-Regel, um sich von seinem schlechten Verhalten zu trennen, dass ihn zum Smartphone greifen lässt, während er eigentlich besser in die Tasten greifen sollte, damit sein nächstes Buch rechtzeitig fertig wird. Statt also sofort dem Verlangen nachzugeben und zum Smartphone zu greifen, wartet er 10 Minuten. Wenn er nach diesen 10 Minuten noch immer das Verlangen hat das Smartphone in die Hand zu nehmen ist das okay, doch in vielen Fällen ist das Verlangen nach 10 Minuten einfach verschwunden.

Fazit

Das Suchtverhalten unseres Autors hat mich Schmunzeln lassen. Ich greife auch ständig nach meinem Smartphone, doch meistens habe ich vergessen, was ich eigentlich wollte, wenn ich es nicht sofort in die Hand nehme, sobald der Impuls auftaucht. Zum Glück stufe ich mein Greifen zum Smartphone nicht als schlechtes Verhalten ein, dass ich loswerden möchte.

Ich bin super gespannt, ob die Sache mit dem Urge-Surfing und der 10 Minuten Regel funktioniert, und werde es heute Abend bei meinem Nasch-Impuls mal testen. Vermutlich genieße ich dann ein Kopfkino, dass in etwa so lautet:

Gehirn: Das sind noch Weihnachtsplätzchen.

Maria: Ja, stimmt. Was genau machen diese Plätzchen mit Dir?

Gehirn: Ich will die haben, die sind sooo lecker. Dieses Knacken, wenn Du auf einen braunen Zuckerkristall beißt und dann die kleine Geschmacksexplosion, die folgt, wenn deine Zunge auf eine Kokosraspel trifft.

Maria: Ja, das ist lecker. Und wenn ich einen gegessen habe, will ich noch einen.

Gehirn: Ja, warum auch nicht? Die Plätzchen werden doch nicht besser und Du hast sie gebacken, damit sie gegessen werden.

Maria: Ja, stimmt, doch ich bin wirklich sehr satt.

Gehirn: Ich will Zucker.

Maria: Ich bin sooo satt.

Ab hier geht es dann vermutlich in einer Endlosschleife Zucker/Satt weiter.

So viel also zu meinem imaginären Kopfkino. Was ist mit Dir, hast Du Lust die Sache mit dem Urge-Surfing auch mal zu testen und Deinen inneren Dialog mit der Welt zu teilen?

 

31. Mai 2022
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31. Mai 2022
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