Wusstest Du, dass Vergessen eine Superkraft ist?

Warte, ich hol nur noch schnell etwas… Verdammt, was genau wollte ich holen?

Wie gut kannst Du Dir Dinge merken? Wie oft wünschst Du Dir ein besseres Gedächtnis? Ich gehöre zu den Menschen, die ein Gedächtnis wie ein Sieb haben. Das betrifft sowohl mein Lang- als auch mein Kurzzeitgedächtnis. Wenn ich in die Küche gehe, um etwas zu holen, weiß ich in der Küche oft nicht mehr, was ich holen wollte. Auch spannende Informationen aus Büchern bleiben oft nur bruchstückhaft oder gar nicht in meinen grauen Zellen haften. Zum Glück habe ich im Verlauf meines Lebens Strategien gegen diese Art des Vergessens entwickelt. So sage ich auf dem Weg in die Küche immer wieder laut vor mich hin, was ich brauche und schreibe für alle Dinge, die ich mir merken möchte, einen Blog-Beitrag. Trotz dieser Strategien erwische ich mich immer mal wieder bei dem Gedanken „Au man, ich hätte echt gern ein besseres Gedächtnis.“

Doch die Sache ist die: Laut dem Autor

Henning Beck: Das neue Lernen heißt verstehen

ist das Vergessen in Bezug auf das Lernen eine Superkraft. Nur wer in der Lage ist zu vergessen, kann auch Dinge lernen. Oder in seinen Worten ausgedrückt:

„Der eigentliche Witz des Lernens besteht nicht nur darin, dass man sich viel behält. Vielmehr besteht gutes Lernen aus dem Gleichgewicht zwischen einer stabilen Erinnerung und dem cleveren Vergessen.“

S. 38.

Warum das Vergessen für das Lernen so wichtig ist, schauen wir uns nun gemeinsam an.

Warum ist Vergessen wichtig?

Stell Dir vor, Du würdest heute noch jeden Gegenstand besitzen, den Du je besessen hast. Mit hoher Wahrscheinlichkeit könntest Du Deine Wohnung nicht mehr betreten, da sie voller Kinderspielzeug, Bonbonverpackungen und Klamotten wäre, die Dir gar nicht mehr passen. Wie schnell würdest Du in einer solchen Wohnung etwas finden? Vermutlich würde es lange dauern, nicht nur weil Du die Sachen finden müsstest, sondern vor allem, weil Du Dir den Weg zu den Sachen bahnen müsstest.

Ich werde nie etwas wegwerfen.

Ein Gedächtnis, das sich alle Informationen merkt, die ihm je begegnen sind, wäre ähnlich wie wir in der gerade beschriebenen Wohnung bei der Suche nach Informationen schlichtweg überfordert. Zu viele Daten im Gehirn führen zu langsamem Denken. Stellen wir uns zum Beispiel mal vor, wir hätten uns jeden Ort gemerkt, an welchem sich unser Wohnungsschlüssel je befunden hat. Wenn wir nun wissen wollen, wo er sich jetzt in diesem Moment befindet, hätten wir eine Menge Möglichkeiten, die wir überprüfen müssten.

Bei Dingen, wie dem Finden eines Schlüssels, ist es hilfreich, nur zu wissen, wo wir unseren Schlüssel das letzte Mal gesehen haben, oder wo wir ihn typischerweise hinlegen. Suchen wir diese Orte ab, finden wir den Schlüssel viel schneller, als wenn wir auch die ungewöhnlichen Orte durchsuchen, an denen sich der Schüssel mal befand, zum Beispiel weil jemand uns einen Streich spielen wollte.

Wenn wir alles sammeln, dann finden und verstehen wir nichts. Zu viele Daten im Kopf verlangsamen das Denken. Das Vergessen sonderbarer Einzelfälle, zum Beispiel den Tag, an dem sich unser Wohnungsschlüssel mal im Kühlschrank befand, hilft uns dabei, uns im Alltag schneller zurecht zu finden.

Fazit

Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber mir war nicht bewusst, dass das Vergessen eine wichtige Voraussetzung für das Lernen ist. Vergessen ist die Superkraft, die es uns ermöglicht, wichtige Informationen schnell zur Hand zu haben – wieder was gelernt.

Buchcover zum Beitrag

Ein Männchen mit vier Armen wirbelt 8 Bücher durch die Luft.

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Datum & Autor

18. September 2023
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