Weißt Du was Jainismus ist?

Ich weiß es auch nicht, denn

Yuval Noah Harari: Homo Deus. Eine Geschichte von Morgen

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verrät nur, dass es sich bei Jainismus um eine Religion handelt, die eine ähnlich große Sympathie zu Tieren hat wie der Buddhismus. Was sich noch hinter dieser Religion verbirgt, verschweigt uns unser Autor und schenkt uns damit die Gelegenheit mehr über diese Religion heraus zu finden.

Was sagt das Lexikon zu Jainismus?

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Oh wow, dieser Absatz wird extrem kurz. Weder der Lexikon-, noch der Wörterbuchteil unseres wunderbaren Zeit Lexikons haben einen Eintrag zu unserem Begriff. Jetzt bin ich sehr gespannt, welche Informationen das Internet für uns bereit hält.

Wortbedeutung Jainismus

Indisch essen, aber nicht sprechen

Nachdem ich im Internet kein Indisch-Deutsch-Wörterbuch gefunden habe, habe ich gelernt, dass indisch zwar eine kulinarische Richtung, aber keine Sprache ist. In Indien werden unglaubliche 100 Sprachen gesprochen, wobei Hindi am weitesten verbreitet ist. Daher habe ich den Versuch gestartet mittels Google-Übersetzer Jain ins Deutsche zu übersetzen und bin mit diesem Versuch kläglich gescheitert. Falls Du also weißt wie Jain ins Deutsche übersetzt wird, freue ich mich sehr darüber, wenn Du Dein Wissen mit mir teilst, damit wir die Wissenslücke in diesem Beitrag schließen können.

Woher kommt der Jainismus?

Der Jainismus entstand, genau wie der Buddhismus, ca. 600 bis 500 Jahre vor Christus und ging aus dem Hinduismus hervor, damit hat er einen ähnlichen Ursprung wie die Religion der Upanischaden. Wenn Dich die Ursprünge der Religionen interessierst, empfehle ich Dir einen Blick auf den Post über die Upanischaden zu werfen.

Als Gründer des Jainismus wird in vielen Quellen Mahavira benannt, andere Quellen wiederum schreiben, dass er nicht der Gründer der Religion war und diese bereits einige hundert Jahre vor seiner Geburt existierte. Welche der beiden Aussagen richtig ist kann ich leider nicht beantworten.

Wie viele Gläubige gibt es und wo leben sie?

Je nach Quelle hat der Jainismus zwischen 4,4 und 5 Millionen Gläubige. Der Großteil der Gläubigen lebt in Indien. Dennoch gehören lediglich 0,4% der indischen Bevölkerung dem Jainismus an.

Wie viele Götter hat der Jainismus?

Die spannende Antwort lautet offensichtlich: Keine.

Pflanzen haben Seelen

Im Mittelpunkt der Religion steht der Frieden, oder genauer gesagt den absoluten Verzicht auf Gewalt. Der Jainismus folgt keinem Gott, sondern dem Karma. Er glaub also daran, dass alle Taten, die ein Lebewesen verübt, Folgen haben. Der Jainismus glaubt daran, dass nicht nur Menschen und Tiere, sondern auch Pflanzen beseelt sind. Daraus folgt, dass die Anhänger der Jainismus sehr sorgsam darauf achten den beseelten Teilen der Welt möglichst wenig Schaden zuzufügen.

Insekten

Aus diesem Grund sind die Gläubigen nicht nur Vegetarier, sondern auch darauf bedacht selbst kleinsten Lebewesen wie Insekten keinen Schaden zuzufügen. Für die Mönche dieser Religion scheint das zu bedeuten, dass sie nicht nur einen speziellen Insekten-Rettungs-Besen haben, mit dem sie die kleinen Lebewesen zu ihrem eigenen Schutz von den Straßen fegen, sondern auch, dass sie kein Auto fahren, weil die Windschutzscheibe des Gefährtes in ihren Augen ein inakzeptables Risiko für ihre kleinen fliegenden Freunde ist.

Warum dürfen Pflanzen gegessen werden, wenn sie doch beseelt sind?

Als pragmatischer Atheist wäre meine Antwort an dieser Stelle: „Pflanzen dürfen von den Anhängern dieser Religion verzehrt werden, weil der Verzehr von Pflanzen verhindert, dass diese Religion binnen weniger Tage ausstirbt.“ Doch da der Jainismus eine smarte Religion ist, hat er eine bessere Antwort für seine Gläubigen. Der Jainismus unterscheidet die Beseelten in 5 Klassen, die sich an unsern 5 Sinnen, also

  • Sehen
  • Riechen
  • Schmecken
  • Hören
  • Fühlen

orientieren. Die Anzahl der Sinne über die ein Lebewesen verfügt bestimmt die Klasse der es angehört. Jainisten dürfen lediglich Lebewesen essen, die nur einen Sinn haben, wie zum Beispiel Pflanzen, die nach Überzeugung der Jainisten lediglich fühlen können und damit der ersten Klasse angehören.

Fazit

Wahrscheinlich hätte ich heute noch viel mehr über diese Religion schreiben können, doch ich glaube auch in diesem kurzen Text ist der Kern der Jainismus klar geworden. Noch heute Morgen hätte ich mir nicht träumen lassen, dass es auf unserer Welt eine so friedlich anmutende Religion gibt. Irgendwann sollte ich meinen Glaubenssatz „Religionen haben der Welt viele Kriege und Tote beschert“ noch einmal genauer überdenken. Was meinst Du?

25. September 2019
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Buchcover Yuval Noah Harari: Homo Deus. Eine Geschichte von Morgen
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Das Buch, das diesen Beitrag inspiriert hat, habe ich als Rezensionsexemplar vom Verlag erhalten. Das bedeutet, ich habe das Buch kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen, um darüber zu schreiben.

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3,9 min readCategories: Bücher, Wissen

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25. September 2019
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