Ist es verrückt, ein Hotel „Der Dieb“ zu nennen?

Nomen est omen, oder?

Das Beitragsbild passt heute nicht ganz, denn das Buch ist das Geschenk eines Freundes, nicht eines Verlages.

Stell Dir vor, Du bekommst eine Urlaubsreise in die norwegische Hauptstadt Oslo geschenkt. Als Du die Reiseunterlagen durchsiehst, fällt Dir auf, dass das Hotel, in dem Du übernachten wirst, The Thief heißt. Welche Gedanken würden Dir durch den Kopf gehen? Kannst Du Dir vorstellen, dass Du Dich in diesem Hotel wohl fühlen könntest, oder stände Dir Dein Kopfkino im Weg?

Ich hätte nie gedacht, dass jemand so verrückt sein könnte und ein Hotel Der Dieb nennen würde. Doch dann bin ich in

Rafael Badziag: The Billion Dollar Secret

über die Geschichte von Petter Storedalen gestolpert.

Warum heißt ein Hotel The Thief?

Das ist kein guter Name.

Als Petter sein Fünf-Sterne-Hotel The Thief in Oslo plante, glaubten einige Menschen, mit denen er zu tun hatte, dass es keine gute Idee sei, ein Hotel The Thief zu nennen. Doch Petter hielt an seiner Idee fest. Petter machte sich keine Sorgen, dass seine Hotelgäste aufgrund des Hotelnamens ein ungutes Gefühl haben könnten. Ganz im Gegenteil. Er hatte einen schlagenden Grund, sein Hotel The Thief zu nennen: Der Name bot eine geniale Steilvorlage für Storytelling.

Das Hotel befindet sich in einem Bezirk namens Tjuvholmen. Dieser Bezirk liegt zum Teil auf einer Insel, die laut unserem Autor lange Zeit ein beliebter Ort für Diebe, Räuber und Prostituierte war. Die Zeiten, in denen Tjuvholmen von ehrbaren Menschen gemieden wurde, sind lange vorbei. Doch bis heute erinnert der Name des Bezirkes – der ins Deutsche übersetzt Diebesinsel heißt – an diese Zeiten. Da bereits der Bezirk das Wort Dieb im Namen trägt, hatte Petter keine Bedenken, auch sein Hotel Der Dieb zu benennen.

Diebstahl als Marketing-Glücksfall

Zeit, Uhr

Nimm Dir Zeit für Dich.

Zu Petters großer Freude ging sein Plan auf. Die Menschen lieben das Hotel und sind gern hier. Aufgrund Peters geschicktem Storytelling haben die Gäste keine Angst vor einem Diebstahl, sondern besuchen das Hotel, weil sie den Wunsch haben sich ein bisschen Zeit für sich zu nehmen bzw. zu stehlen.

Dass die Gäste sich keine Sorgen um Diebe machen müssen, untermauert Petter mit nicht zu übersehenden Symbolen in der Lobby und im Restaurant. An den Wänden der Räume hängen sehr teure Kunstwerke, bei denen viele Menschen das Bedürfnisse hätten, sie durch Security-Männer schützen zu lassen. Petter dagegen verzichtet auf den Schutz der Bilder, denn in seinen Augen wäre der Diebstahl des Werkes „The Horse Thief“ von Richard Prince aus der Lobby ein Marketing-Glücksfall, da die Geschichte gute Chancen hätte, in die Nachrichten zu kommen.

Fazit

Kannst Du dieses Bild stehlen?

Ja, es ist verrückt, ein Hotel The Thief zu nennen. Doch diese verrückte Idee ist eine kluge Idee, da es Petter gelungen ist, das Hotel und dessen Hintergrundgeschichte perfekt in Szene zu setzen. Die Geschichte, die er mit dem Namen des Hotels verbunden hat, ist so genial, dass es Freude macht, sie zu erzählen. Und solche Geschichten verbreiten sich und sind kostenlose Werbung.

Zudem ist Petter weniger risikofreudig, als die Geschichte mit den ungeschützten Kunstwerken den Anschein hat. In meinen Augen ist das Bild The Horse Thief in der Lobby des Hotels so groß, dass niemand es still und heimlich stehlen könnte. Doch überzeug Dich auf https://thethief.com/en/thief-360/hotel/inside/ selbst, hier kannst Du das Bild in der Lobby sehen. Es hängt links neben den freundlichen Damen am Empfang.

Während des Schreibens des Beitrages habe ich die ganze Zeit darüber nachgedacht, ob ich Lust hätte, in diesem Hotel abzusteigen. Zu meiner großen Überraschung lautet meine Antwort: Nein. Mein Kopfkino stände mir tatsächlich im Weg. An dieser Stelle bin ich daher neugierig: Würdest Du Dich in diesem Hotel wohl fühlen?

20. Mai 2021
Werbehinweis, der besagt, dass das Buch zu diesem Beitrag von einem Verlag kostenlos zur Verfügung gestellt wurde.
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Ein Männchen mit vier Armen wirbelt 8 Bücher durch die Luft.
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