Können Delfine schlafen?
Lange Zeit habe ich nicht wirklich verstanden, warum schlafen wichtig ist. Ich dachte, dass der Schlaf lediglich der Erholung der Muskeln dient und hatte keine Ahnung, dass unser Gehirn auf Hochtouren läuft, um die wichtigsten Erlebnisse des Tages langfristig zu speichern.
Während sich der Mensch im REM-Schlaf befindet, sind seine Muskeln gelähmt. Egal, welcher Film in unserem Kopf gerade läuft, er kann nicht dafür sorgen, dass wir uns unkontrolliert bewegen. Im Schlaf braucht sich der Mensch nicht zu bewegen, er liegt in seinem bequemen Bett und erholt sich einfach.
Doch was ist mit Säugetieren, die im Wasser leben? Wie kann ein Tier wie der Delfin schlafen, der bei Bewegungslosigkeit nicht nur auf den Meeresboden sinken würde, sondern auch erstickt, wenn er nicht alle 15 Minuten an der Wasseroberfläche Luft holt? Zu meiner großen Freude habe ich in
die Antworten auf meine Fragen gefunden, die mich so sehr aus den Socken gehauen haben, dass ich sie heute mit Dir teilen möchte.
Wie schlafen Delfine?
Während wir Menschen lange am Stück unseren REM Schlaf genießen können, ist dieser für Delfine ein Erlebnis, dass sie nur für kurze Perioden und immer mal wieder erleben können. Während sich ein Delfin im REM-Schlaf befindet, sinkt er aufgrund der durch den REM-Schlaf bedingten Muskellähmung zum Meeresboden und kann keine Luft holen. Ich vermute, dass ein Delfin nie länger als 15 Minuten im REM-Schlaf verweilen kann.
Weil sich ein Delfin den Luxus des REM-Schlafes nur in Minidosen gönnen kann, schläft er hauptsächlich im non-REM-Schlaf. Um auch im non-REM-Schlaf nicht zu ertrinken, hat der Delfin im Verlauf der Evolution eine ganz besondere Technik entwickelt: Den Halbseitenschlaf.
Was ist der Halbseitenschlaf?
Der Halbseitenschlaf ist ein Schlaf, bei dem nur eine von beiden Gehirnhälften schläft. Während die eine Gehirnhälfte schläft, kümmert sich die andere Gehirnhälfte um überlebenswichtige Dinge wie Atmen und Schwimmen. Damit sich beide Gehirnhälften während des non-REM-Schlafes erholen können, wechseln sie sich mit dem Schlafen ab. Während die linke Gehirnhälfte schläft arbeitet die rechte Gehirnhälfte und umgekehrt.
Übrigens beherrschen nicht nur Delfine diesen wahnsinnig großartigen Trick. Unser Autor verrät uns auch, dass Stockenten, die in Gruppen schlafen, auf den Halbseitenschlaf zurückgreifen. Bei Stockenten, die in Gruppen schlafen, hat der äußere Ring der Enten den Job, Wache zu halten und den Rest der Truppe zu wecken, wenn sich ein Fressfeind nähert. Um diesen Job zu absolvieren, schlafen die Enten im Außenring mit einem offenen Auge und einer wachen Gehirnhälfte. Die Gehirnhälfte, die zum geschlossenen Auge gehört, darf in Ruhe schlafen.
Was uns unser Autor nicht verrät, ist, wie Zugvögel, die mehrere Tage am Stück fliegen, die Sache mit dem Schlafen regeln. Doch zum Glück gibt es das Internet, das uns verrät, dass Forscher erst seit 2016 wissen, dass Fregattvögel während des Fluges schlafen. Während der Vogel an Land auch gern mal 12 Stunden am Tag schläft, reduziert er seine Schlafenszeit im Flug auf durchschnittlich 42 Minuten am Tag und maximal 6 Minuten am Stück. Ähnlich wie Delfine schlafen die Tiere dabei mal mit beiden und mal mit einer Gehirnhälfte.
Fazit
In diesem Augenblick bin ich unglaublich beeindruckt, was die Evolution alles auf die Beine gestellt hat. Bei dem Gedanken daran, nur 45 Minuten am Tag und 6 Minuten am Stück schlafen zu dürfen, überkommt mich eine unglaubliche Müdigkeit. Wie geht es Dir an dieser Stelle? Wärst Du gern in der Lage, halbseitig zu schlafen, um während des Schlafens leichte Routinejobs erledigen zu können, oder freust Du Dich darüber, jeden Tag mehrere Stunden in einer großartigen Traumwelt verbringen zu dürfen?
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