Weißt Du, was Barfuß-Unternehmen sind?
Mir ist der Begriff noch nie zuvor begegnet. Dank der Autorin
Kate Raworth: Die Donut-Ökonomie
weiß ich nun, dass es in Sansibar Barfuß-Unternehmer gibt. Sie schreibt:
„Ich verbrachte drei Jahre bei sogenannten Barfuß-Unternehmern in Sansibar und bewunderte die Frauen, die Kleinstunternehmen betrieben, während sie ihre Kinder erzogen, ohne die Aussicht auf fließendes Wasser, Strom oder eine Schule.“ S. 18.
Unsere Autorin verrät uns, dass sie in diesen drei Jahren versuchte, die wirtschaftlichen Herausforderungen der wirklichen Welt zu verstehen, da sie die Vermittlung dieses Wissens in ihrem Studium der Wirtschaftswissenschaften in Oxford vermisst hatte. Unsere Autorin verrät uns allerdings nicht, was genau Barfuß-Unternehmen sind und ob es diese nur in Sansibar gibt. Lass uns doch einmal schauen, ob wir mit Hilfe des Internets Antworten auf diese Frage erhalten.
Was ist ein Barfuß-Unternehmen?
Da unsere Autorin die Barfuß-Unternehmen so beiläufig erwähnt, bin ich davon ausgegangen, dass meine heutige Recherche ein Kinderspiel werden würde. Daher war ich überrascht, als die Suchmaschine meine Barfuß-Unternehmen-Suchanfrage mit 10 Treffern beantwortete, die so gar nichts mit wirtschaftlichen Herausforderungen der wirklichen Welt zu tun haben.
Kein Problem, dachte ich und bat die Suchmaschine, nach Barfuß-Unternehmen-Sansibar zu suchen. Wieder war ich überrascht. Ich weiß nun, dass es in Sansibar ein Hotel gibt, das sich auf Barfuß- Urlauber spezialisiert hat. Doch ich bezweifle, dass dieses Hotel eines jener Barfuß-Unternehmen ist, die unsere Autorin meint.
Wenn unsere Autorin von Barfuß-Unternehmen schreibt, dann bezieht sie sich auf Manfred Max-Neef und die Barfuß-Ökonomie. Laut der Webseite Eco-World (kein https!) erforschte Manfred
„über viele Jahre die Prinzipien der Selbsthilfe, Eigenorganisation und Kooperation in armen Gemeinschaften und entwickelte daraus den Ansatz der ‚Barfuß-Ökonomie‘.“
Was ist die Barfuß-Ökonomie?
Zu meiner großen Überraschung habe ich keine knackige Definition der Barfuß-Ökonomie gefunden. Daher versuche ich, das Ganze nun in meine Worte zu fassen.
Eines schönen Tages stand Manfred mitten in Südamerika vor einem Ureinwohner. Es regnete und dieser im Schlamm stehende Mann trug weder Schuhe noch Socken. In diesem Moment wurde dem studierten Ökonomen Manfred laut Rechnungswesenlehrer.de bewusst, dass er keine ökonomischen Begriffe hatte, mit denen er dem Ureinwohner seine Situation beschreiben könnte. Was genau er in diesem Moment dachte, beschriebt Manfred mit seinen eigenen Worten in diesem YouTube Video (ab der 21. Minute).
Mit seiner Barfuß-Ökonomie startete Manfred den Versuch, eine auf die Armen in der Welt abgestimmte Wirtschaftstheorie zu entwickeln. Wie genau diese aussieht weiß ich leider immer noch nicht. Solltest Du es herausfinden, freue ich mich, wenn Du Dein Wissen mit mir teilst.
Gibt es Barfuß-Unternehmen nur in Sansibar?
Aus dem gerade Gelernten können wir die Frage auch ohne Suchmaschine beantworten. Nein, Barfuß-Unternehmen gibt es nicht nur in Sansibar. Barfuß-Unternehmen finden wir überall auf der Welt, wo Armut herrscht.
Fazit
Wir wissen nun, welche Art von Unternehmen unsere Autorin mit Barfuß-Unternehmen beschreibt. Zudem habe ich bei meiner Recherche gelernt, dass es mit unserer Autorin und Manfred mindestens zwei Ökonomen auf der Welt gibt, die das Gefühl haben, dass das Wissen, das sie im Rahmen ihres Studiums erworben haben, nicht zur Realität passt.
Beide haben sich aufgemacht, eine neue Wirtschaftstheorie zu entwickeln, die das Streben nach Wachstum in Frage stellt. Der 1932 geborene Manfred legte mit seiner Barfuß-Ökonomie den Fokus auf die Armen. Unsere 1970 geborene Autorin fokussiert sich mit ihrer Donut-Ökonomie auf die Frage, wie eine Ökonomie aussehen muss, die weder die Menschen noch den Planeten zerstört. Zu meiner großen Freude gibt es zur Donut-Ökonomie einen mehr als großartigen Ted-Talk auf YouTube, der erklärt, welche Alternative zu Wachstum unsere Autorin in ihrer Wirtschaftstheorie anstrebt.
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