Weißt Du, was eine Magnitude ist?

Das habe ich schon mal gehört.

Mir ist der Begriff schön häufiger begegnet. Dank

Avi Loeb: Außerirdisch. Intelligentes Leben jenseits unseres Planeten

bin ich mir sicher, dass er etwas mit Licht, der Sonne und/oder Astronomie zu tun hat. Doch was genau der Begriff in folgendem Satz bedeutet, weiß ich nicht:

„Die Intensität des reflektierenden Sonnenlichts änderte sich periodisch um etwa einen Faktor von fünf bis zehn [2,5 Magnituden], während sich ‘Oumuamua alle 8 Stunden drehte.“ S. 49.

Ich weiß, dass das “ ‘Oumuamua“ in diesem Satz ein Objekt ist, dass sich kurzfristig durch unser Sonnensystem bewegt hat. Dieses Objekt ist sehr ungewöhnlich und hat unseren Autor zu der These motiviert, dass es außerirdisches Leben geben könnte. Doch dieses Wissen hilft mir nicht, den heutigen Begriff zu verstehen. Es ist also an der Zeit, unser Lexikon zu befragen.

Was das Lexikon sagt

Zu meiner großen Freude hält unser Lexikon auch heute einen passenden Beitrag für uns bereit:

„Magnitude [lat.] die, Zeichen M, messbare Größe zur physikal. Kennzeichnung der Erdbebenstärke, ↑Richter-Skala.“

Das Zeit Lexikon. Mit dem Besten aus der Zeit, Band 09, S. 245.

Jetzt weiß ich, warum mir der Begriff so bekannt vorkommt. Wahrscheinlich habe ich ihn schon einige Male im Zusammenhang mit Erdbebenberichten gelesen, gesehen oder gehört. Mich irritiert allerdings, dass unser Lexikon in diesem Zusammenhang die Erdbeben erwähnt, nicht aber die Objekte, die durchs All fliegen. Ich vermute stark, dass der Lexikoneintrag etwas zu knapp ausgefallen ist. Lass uns doch einmal schauen, was das Internet in Sachen Magnitude an Informationen bereithält.

Was das Internet sagt

Die Webseite der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik verrät uns etwas mehr über die Magnitude, die auch unser Lexikon kennt. Charles Francis Richter in Kalifornien führte diesen Begriff 1935 ein:

„Die Magnitude stellt ein logarithmisches Maß für die am Erdbebenherd freigesetzte Schwingungsenergie dar, die aus den Seismogrammen berechnet wird.“

Die Magnitude misst also die Schwingung der Erde und die Richter-Skala, auf der diese Schwingung eingetragen wird, wurde nach dem Erfinder der Magnitude benannt.

Andreas Müller verrät uns in seinem YouTube Video, dass die Magnitude unseres Lexikons und die Magnitude unseres Autors nicht identisch sind. Während die Magnituden (M) in unserem Lexikon die Schwingung der Erde ausdrücken, drücken die Magnituden (mag) im Satz unseres Autors die Helligkeit eines Objektes aus.

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In der Antike gab es 6 Stufen für die Bemessung der Helligkeit eines Objektes. Diese 6 Stufen wurden vom griechischen Astronom Ptolemaios festgelegt. Ptolemaios beobachtete die Sterne mit bloßem Auge. Als Menschen begannen, den Himmel mit Instrumenten zu beobachten, kamen sie an den Punkt, an dem sie Objekte am Himmel entdeckten, die zu dunkel waren, um sie mit Ptolemaios System zu klassifizieren. Die Wissenschaft brauchte eine neue Messeinheit, um diese scheinbare Helligkeit der Himmelskörper auszudrücken. Und so wurde die Magnitude ins Leben gerufen.

Fazit

Spannend, dass ein und der gleiche Begriff so unterschiedliche Bedeutungen hat, oder?

Die Frage, die an dieser Stelle noch bleibt, lautet: Wie kann „‘Oumuamua“ im Verlauf von nur 8 Stunden seine Helligkeit um 2,5 Magnituden verändern. Die Antwort lautet: Im Gegensatz zu einem Stern ist „‘Oumuamua“ nicht rund, seine Form ist ungleichmäßig. Während er sich dreht, wendet er seinen Beobachtern mal mehr und mal weniger Fläche zu. Die Lichtstrahlen, die von der Sonne auf ihn treffen, werden von ihm reflektiert. Während er seinen Beobachtern mehr Fläche zuwendet, reflektiert er mehr Sonnenstrahlen, wenn er ihnen weniger Fläche zuwendet, weniger.

 

17. Mai 2022
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