Weißt Du, was eine Virtual-Reality-Therapie ist?

Nein, eine Virtual-Reality-Therapie ist nicht dafür da, Menschen von ihrer Sucht nach der Virtuellen Realität zu heilen, sondern eine Therapie, die eine Virtuelle Realität nutzt, um Menschen von Angstzuständen, Depressionen und Schmerzen zu befreien. So zumindest lautet die Theorie. Der Autor

Vor mir brauchst Du echt keine Angst haben, ich bin nicht echt.

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verrät uns auf den Seiten 137f. seines Buches, dass diese Art der Therapieform bereits in Bezug auf posttraumatische Belastungsstörungen und Höhenangst praktiziert wird. Zudem verrät er uns, dass es in der Virtual-Reality-Therapie auch eine Entspannungsinsel und einen Sicheren Ort gibt.

Aus persönlicher Erfahrung kann ich mir sehr gut vorstellen, dass eine Virtual-Reality-Therapie in Bezug auf Höhenangst funktioniert. Denn tatsächlich hatte ich bei meinem einzigen Virtual Reality Erlebnis, das mir das Gefühl gab, auf der Spitze eines sehr hohen Berges zu stehen, direkt Höhenangst. Aus diesem Grund möchte ich heute mit Hilfe des Internets herausfinden, ob es schon heute möglich ist, diese Therapie Art in Anspruch zu nehmen.

Seit wann gibt es die Virtual-Reality-Therapie?

Beim Lesen von Collins Buch hatte ich das Gefühl, dass die Virtual-Reality-Therapie etwas völlig Neues sei. Dieser Beitrag aus dem Ärzteblatt aus dem Jahr 2021 verrät uns, dass die Therapie bereits seit 25 Jahren erforscht wird, was bedeutet, dass es sie (zumindest in der Forschung) bereits seit 1997 gibt. So neu ist das Ganze also nicht mehr. Allerdings zeigt der Beitrag auch, dass diese Therapieform noch immer in den Kinderschuhen steckt. Grund hierfür ist zum einen, dass diese Art der Therapie wie alle Therapien auch Risiken birgt, die erst einmal erforscht werden müssen, bevor man Patienten ins kalte Wasser stürzt. Zum anderen hat nicht jeder Therapeut eine Virtual-Reality-Brille herumliegen, die er mal spontan testen kann.

Gibt es auch eine App dafür?

In dem Ärzteblattbeitrag bin ich über die App Zerophobia gestolpert, die sich der Bekämpfung von Höhen- und Flugangst verschrieben hat und laut dem Ärzteblatt in der Lage ist, Therapieerfolge zu erzielen. Zu meiner großen Überraschung könnte ich obwohl ich keine Virtual-Reality Brille besitze ohne große Investitionen mit der App loslegen. Mein Smartphone verfügt über die benötigten Sensoren für die App, und auf der Webseite von Zerophobia könnte ich für unter 20 € ein Kunststoff-Teil kaufen, das mein Smartphone in eine Virtual-Reality-Brille verwandelt. Auch die Kosten der App haben mich überrascht. Der Anbieter setzt nicht etwa auf ein Abo-Modell, das jeden Monat zu Buche schlägt, sondern auf einen Einmalkauf. Die Kosten für den Kauf liegen aktuell bei 30 €.

Was genau die App zu bieten hat zeigt der YouTube Channel von Zerophobia. Dieses knapp 4 Minuten lange YouTube Video in dänischer Sprache lässt einen über eine Hängebrücke laufen. Das Krasse ist, dass das Video interaktiv ist. Ich kann über die Steuerung in der oberen linken Ecke des Videos in alle Richtungen schauen und sehen, was unter, neben und über der Brücke ist.

In diesem YouTube Video ist ein Mensch mit Höhenangst zu sehen, der im Beisein eines Professors virtuell in Etappen ein 40 Meter hohes Gebäude hinaufsteigt. Nach nur einer Sitzung ist er in der Lage, genau das Gebäude auch in der Realität zu erklimmen. Er schafft es zwar nicht bis ganz nach oben, aber deutlich höher, als er gedacht hätte.

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Gibt es in Deutschland Therapeuten, die diese Therapie anbieten?

Hallo, ich bräuchte bitte mal einen Verbandswechsel.

In dem Video, in dem der Mensch mit der Höhenangst zu sehen ist, ist auch zu sehen, welchen Nutzen die Virtual Reality in der Schmerztherapie haben kann. Patienten, die beim Verbandswechsel nicht auf den Verband schauen, sondern mittels VR-Brille eine natürliche Umgebung sehen, sind deutlich entspannter als jene Patienten ohne Brille.

Weil ich manchmal nicht sehr geschickt bei der Internetsuche bin, habe ich keinen Therapeuten gefunden, der diese Therapie anbietet. Also habe ich geschaut, ob meine Krankenkasse eine solche Therapie bezahlen würde. Die Antwort: Ja, würde sie, zumindest unter bestimmten Bedingungen. So müsste die Therapie zum Beispiel bei mir zu Hause stattfinden und die Kontakte mit dem Therapeuten sind dabei überschaubar. Es findet ein Erstgespräch statt, und der Therapeut unterstützt die Behandlung.

Fazit

Dank unserer heutigen Recherche wissen nun, dass eine Virtual-Reality-Therapie gegen Höhenangst via App schon heute kostengünstig zu haben ist. Zudem haben wir gelernt, dass auch die Schmerztherapie via VR-Brille in Deutschland schon praktiziert wird und dass es deutsche Krankenkassen gibt, die diese Art der Therapie finanzieren.

Ich persönlich würde mir bei Bedarf in jedem Fall die App zulegen, um meine Höhenangst anzugehen, wenn dies einmal nötig sein sollte. Ganz anders schaut es dagegen aus, wenn ich mir vorstelle, mit Hilfe dieser Therapieform meine Abneigung gegen Spinnen anzugehen. Die Chance, dass ich anschließend von Spinnen in meinen Träumen verfolgt werde und nicht mehr entspannt schlafen kann, ist mir einfach zu hoch.

An dieser Stelle bin ich neugierig: Würdest Du eine Virtual-Reality-Therapie in Anspruch nehmen?

8. November 2024
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Das Buch, das diesen Beitrag inspiriert hat, habe ich als Rezensionsexemplar vom Verlag erhalten. Das bedeutet, ich habe das Buch kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen, um darüber zu schreiben.

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