Weißt Du, was Herbarien sind?
Heute geht es um einen Begriff, der mir noch nie zuvor begegnet ist. Beim ersten Lesen des Begriffes, dachte ich, dass Herbarien vielleicht Kräutergärten sind, doch das ergibt im Kontext, in dem mir der Begriff begegnet ist, keinen Sinn. Daher denke ich, dass der Begriff eine andere Bedeutung haben könnte, der es heute auf den Grund zu gehen gilt.
Dank der Autoren
Mechtild Opel, Wolfgang Opel: Weil ich ein Inuk bin. Johann August Miertsching – Ein Lebensbild
weiß ich, dass Herbarien wahrscheinlich in einem Botanischen Garten oder Observatorium in Sachsen-Anhalt zu finden sind. Sie schreiben:
„Überall entstanden Sammlungen, deren beste Stücke 1758 in ein Naturalienkabinett gelangten, das im Schloss Barby im heutigen Sachsen-Anhalt eingerichtet wurde, wo auch ein botanischer Garten und ein Observatorium entstanden. […] Viele der Exponate kamen aus Übersee, denn die Herrnhuter Missionare brachten nicht nur Herbarien, Tierknochen oder Präparate, sondern auch Gestein oder ethnographische Objekte aus dem Missionsgebieten mit.“
S. 42.
Was mich an daran zweifeln lässt, dass Herbarien Kräutergärten sein könnten, ist die Tatsache, dass das Buch von dem 1817 geborenen Johann August Miertsching handelt, der Missionar in Labrador war, um Inuit zum Christentum zu bekehren. Labrador befindet sich im Osten Kanadas. Das Klima in Labrador ist so kalt, dass ich daran zweifle, dass es hier Kräuter gibt, obwohl die Autoren des Buches schreiben, dass die Missionare vor Ort in kleinem Umfang Dinge wie Salat anbauten.
Ob meine Zweifel berechtigt sind, wird uns nun hoffentlich unser Lexikon verraten.
Was das Lexikon sagt
Unser Lexikon verrät uns, dass Herbarien tatsächlich etwas mit Kräutern zu tun haben und dass der Begriff weitere Bedeutungen hat.
Herbarium [lat.] das, wissenschaftlich geordnete Sammlung getrockneter (gepresster), meist auf Papier befestigte Pflanzen; urspr. Kräuterbuch, auch Drogenmuseum.
Das Zeit Lexikon. Mit dem Besten aus der Zeit, Band 06, S. 354.
Beim Lesen des Begriffes Drogenmuseum habe ich kurz gestutzt, doch dann wurde mir bewusst, dass Kräuter bzw. Pflanzen lange Zeit die einzige Drogenart waren, die Menschen kannten. Aktuelle Drogen wie LSD mögen Chemische Drogen sein, doch oldschool Drogen wie Opium werden aus Schlafmohn hergestellt. Die einzige Frage, die unser Lexikon für mich unbeantwortet lässt, lautet: Wie sieht ein Herbarium aus? Lass uns doch einmal schauen, ob das Internet uns ein Herbarium zeigen kann.
Was das Internet sagt
Ja, das Internet kann uns zeigen, wie Herbarien aussehen. In diesem englischsprachigen YouTube Video erfahren wir, welche Regeln befolgt werden müssen, damit es eine Pflanze in das Herbarium der Universität von Cambridge schafft. Die hier gezeigten Herbarien sind Einzelblätter, auf denen Pflanzen und Informationen zu diesen aufgeklebt wurden und die in rollbaren Archivschränken gelagert werden.
In diesem YouTube Video erfahren wir, dass die einzelnen Blätter eines Herbariums Herbarbogen heißen, die in Herbarmappen aufbewahrt werden, die wiederum in Herbarkästen liegen.
Übrigens gibt es inzwischen auch digitale Herbarien, wie jenes, das in diesem YouTube Video zu sehen ist.
Fazit
Wir wissen nun, was ein Herbarium ist. Was mich überrascht hat, ist die Tatsache, dass die Herbarien über Jahrhunderte bewahrt werden können. So sind einige Herbarbögen aus dem zweiten YouTube Video bereits 250 Jahre alt. Was für mich im ersten Moment wie etwas klang, das kleine Kinder in meiner Jugend machten, ist eine echte Wissenschaft, die es uns heute ermöglicht, das genetische Material von Pflanzen zu erforschen, die vor 250 Jahren gesammelt wurden.
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