Weißt Du, was Paroli bedeutet?
Unser heutiger Begriff ist mir sehr vertraut und ich bin mir ziemlich sicher, dass seine Bedeutung „die Stirn bieten“ ist. Was ich nicht weiß, ist woher der Begriff stammt. Ist er einfach nur ein simples Fremdwort, oder steckt hinter ihm möglicherweise eine spannende Geschichte? Dieser Frage werden wir heute dank
nachgehen.
Wie der Titel des Buches besagt, widmet sich der Autor in seinem Werk der Frage wie wir in der digitalen Welt die Kontrolle behalten. Damit meint er zum einen die kleinen Kontrollen, die jeder von uns nutzen kann, um seine Abhängigkeit von Sozialen Medien und anderen verlockenden Internetangeboten zu widerstehen. Zum anderen meint er damit auch die Kontrolle über die menschliche Freiheit, die er durch Sozialkreditsysteme, Überwachung und Künstliche Intelligenz bedroht sieht. So stellt er die Frage, wie Demokratien in einer Welt, in der es Möglichkeiten gibt
- Gesetze von künstlichen Intelligenzen durchsetzen zu lassen
- jeden Schritt der eigenen Bürger zu überwachen
- und dafür zu sorgen, dass Bürger, die sich nicht korrekt verhalten sofort bestraft werden
überleben können. Seine Antwort lautet wie folgt:
„Dazu müssten die demokratischen Staaten den Mut haben, den Tech-Unternehmen wirklich Paroli zu bieten und das Internet von Grund auf so zu erneuern, dass es die demokratischen Ideale verteidigt, statt sie zu verwässern.“
S. 271.
Lass uns im ersten Schritt unserer heutigen Recherche einmal mit Hilfe unseres Lexikons schauen, ob Gerd den Demokratien dieser Welt wirklich empfiehlt den Tech-Unternehmen die Stirn zu bieten, oder ob der Begriff Paroli in Wirklichkeit eine andere Bedeutung hat.
Was das Lexikon sagt
Unser Lexikon hält heute zwei passende Beiträge für uns bereit und verrät uns, dass Paroli nicht „die Stirn bieten“ heißt, wobei die wahre Bedeutung nicht unendlich weit weg von dieser ist.
Pa|ro|li: in der Wendung jmdm., einer Sache P. bieten (bildungsspr.; jmdm., einer Sache gleich Starkes entgegenzusetzen haben u. damit Einhalt gebieten, wirksam Widerstand leisten; urspr. im Kartenspiel Verdopplung des Einsatzes; frz. paroli <ital. Paroli, eigtl. = das Gleiche [wie beim ersten Einsatz], zu: paro < lat. par = gleich).
Das Zeit Lexikon. Mit dem Besten aus der Zeit, Band 18, S. 1719.
Paroli [italien.-frz.] das, Verdopplung des ersten Einsatzes beim Pharaospiel; heute noch in der Wendung Paroli bieten, Widerstand entgegensetzen.
Das Zeit Lexikon. Mit dem Besten aus der Zeit, Band 11, S. 185.
Dank unseres Lexikons wissen wir nun, dass Gerd die Demokratien auffordert wirksamen Widerstand gegen Tech-Unternehmen zu leisten. Auch die Herkunft des Begriffes haben wir geklärt. Wir wissen jetzt, dass der Begriff Paroli dem Italienischen bzw. Französischen entstammt. Doch unser Lexikon hat nicht nur die gesuchten Antworten geliefert, sondern wirft auch die Frage auf, was für ein Kartenspiel genau das Pharaospiel ist. Ich wette, dass unser Internet eine Antwort auf diese Frage bereit hält.
Was das Internet sagt
Wenn wir im Internet nach Pharaospiel suchen, bekommen wir zwar Spiele angezeigt, aber nicht das Kartenspiel, das unser Lexikon meint. Wikipedia verrät uns, dass das Spiel, dem der Begriff Paroli entstammt auch unter dem Namen Pharo, Pharaon, Faro oder Faro Bank bekannt ist.
Mit dem Suchbegriff Pharo werden wir bei YouTube fündig. In diesem englischsprachigen YouTube Video erfahren wir, dass wir für das Spiel
- mindestens 2 Spieler
- ein Kartendecks mit 52 Karten
- 13 zusätzliche Karten einer Farbe
- Casinochips zum setzen
- einen Penny für jeden Spieler
benötigen. Zu Beginn des Spiels bekommt der Banker ein komplettes Kartendeck. Jeder Spieler erhält Casinochips und einen Penny. Auf dem Tisch werden die 13 Karten einer Farbe in der Reihenfolge 2 bis As aufgedeckt hingelegt.
In jeder Runde deckt der Banker zwei Karten auf. Die erste Karte, die er aufdeckt, ist die Verliererkarte, die zweite die Gewinnerkarte. Spieler, die auf die Verliererkarte gesetzt haben, verlieren ihren Einsatz, Spieler, die auf die Gewinnerkarte gesetzt haben, gewinnen ihren Einsatz. Die Farben der aufgedeckten Karten spielen dabei keine Rolle. Wer auf eine Neun gesetzt hat, gewinnt mit jeder Neun, die aufgedeckt wird. Sollte die Bank zwei identische Karten aufdecken, verlieren die Spieler, die darauf gesetzt haben, die Hälfte ihres Einsatzes. Mit dem Penny können Spieler auf die Verliererkarte setzen. Legt ein Spieler seine Chips und den Penny auf eine Karte, die dann tatsächlich als Verliererkarte gezogen wird, erhält er eine Auszahlung von der Bank. Nach jeder Runde können die Spieler ihre Einsätze verändern.
Das Besondere an diesem Spiel ist, dass die Karten, die die Bank aufgedeckt hat für die Spieler sichtbar aufgedeckt bleiben. Das bedeutet die Spieler sehen zu jeder Zeit welche Karten nicht mehr im Spiel sind. Wenn ein Spieler auf eine Karte setzt, die nicht mehr im verdeckten Spiel des Bankers ist, kann er seinen Einsatz an jeden anderen Spieler verlieren, da jeder Spieler das recht hat sich den Einsatz einer solchen toten Wette zu schnappen.
Unser YouTube Video geht nicht auf den Spielzug Paroli ein. Diesen Spielzug erklärt die Webseite Abenteuerfreundschaft. Wenn ein Spieler eine Zug gewinnt, kann er seinen Einsatz und seinen Gewinn in der nächsten Runde wieder setzen. In diesem Fall bietet er Paroli. Die Karte, auf die er auf diese Art setzt, wird in dieser Runde markiert, da sie im Fall eines Gewinnes die dreifache Menge des ursprünglichen Einsatzes als Gewinn abwirft.
Fazit
An Tagen wir heute freue ich mich wie ein Kullerkeks. Als ich mit der heutigen Recherche begann, hatte ich die Hoffnung, dass in unserem Begriff verborgenes Wissen steckt. Dass ich ein neues Kartenspiel kennenlernen würde, hätte ich allerdings nicht gedacht.
Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber ich freue mich darauf das Spiel bei Gelegenheit einmal auszuprobieren und der Bank wirklich Paroli zu bieten. An dieser Stelle bin ich neugierig. Wusstest Du das mit dem Kartenspiel? Hast Du das Kartenspiel schon einmal gespielt?
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