Weißt Du, was semiarid bedeutet?
Heute geht es um einen Begriff, der mir noch nie zuvor begegnet ist. Dennoch weiß ich dank des Autors
James Suzman: Sie nannten es Arbeit. Eine andere Geschichte der Menschheit,
dass der Begriff etwas mit Landwirtschaft zu tun hat. James schreibt:
„Im Verlauf eines halben Jahrhunderts war es ihrer Hände Arbeit gewesen, die aus einem semiariden Landstrich in kraftraubender Plackerei Weidegründe für profitable Viehfarmen gemacht hatte.“
S. 24.
Die Menschen, von denen der Satz spricht, sind die Ju/‘Hoansi-Buschmänner in Namibia, die bis 1990 von weißen Farmern dazu versklavt wurden, auf deren Viehfarmen zu arbeiten. Mit der Unabhängigkeit Namibias endete diese Sklaverei, da die Weißen laut unserem Autor lieber in Maschinen investierten, als jene zu bezahlen, die sie bis dahin scharmlos ausgebeutet hatten.
Die Männer, die vor der Ankunft der Weißen in Namibia gut davon gelebt hatten, wilde Tiere zu jagen und wild wachsende Früchte, Knollen und Gemüse zu sammeln, waren nun wieder „frei“, doch eine Rückkehr zu der alten Versorgungsart war anscheinend nicht möglich, da unser Autor schildert, dass die Ju/‘Hoansi-Buschmänner 1994 auf staatliche Lebensmittellieferungen warteten, oder darauf hofften, das ein Farmer sie zum Arbeiten engagierte.
Da wir nun wissen, worum es in unserem heutigen Zitat geht, ist es nun an der Zeit unser Lexikon zu fragen, was semiarid bedeutet, damit wir auch das restliche Zitat verstehen.
Was das Lexikon sagt
Unser Lexikon kennt den Begriff.
se|mi|arid <Adj.> [↑arid] (Geogr.): überwiegend trocken: -es Klima.
Das Zeit Lexikon. Mit dem Besten aus der Zeit, Band 19, S. 2103.
Da der Lexikon Eintrag uns nichts über die Herkunft des Begriffes verrät, folge wir der Aufforderung unseres Lexikons und schlagen auch den Begriff arid nach.
arid, trocken, dürr. Im ariden Klima ist die Verdunstung stärker als der Niederschlag.
Das Zeit Lexikon. Mit dem Besten aus der Zeit, Band 01, S. 353.
arid [lat. aridus] (Geogr.): trocken, dürr, wüstenhaft.
Das Zeit Lexikon. Mit dem Besten aus der Zeit, Band 01, S. 181.
Okay, unserer heutiger Begriff hat einen lateinischen Ursprung und bedeutet überwiegend trocken. Unser Autor möchte uns mit seinem Zitat also sagen, dass die Ju/‘Hoansi-Buschmänner einen überwiegend trockenen Landstrich in Weidegründe verwandelt hatten.
Dank unseres Lexikons wissen wir nun, was es mit unserem heutigen Begriff auf sich hat. Irgendetwas sagt mir, dass dies nur die Spitze des „Wissenseisberges“ ist, der diesen Begriff umgibt. Daher schauen wir nun noch einmal, was das Internet uns zu diesem Begriff zu verraten hat.
Was das Internet sagt
Wikipedia verrät uns, dass es mehr als nur die beiden Klimata gibt, die uns in unserem Lexikon begegnet sind:
- hyper-arid – extrem trocken
- arid – sehr trocken
- semi-arid – trocken
- dry sub-humid – eher trocken
- humid – ohne Differenzierung
Zudem erfahren wir endlich, was genau trocken in diesem Kontext bedeutet. Semiarides Klima besteht, wenn zwischen 6 und 10 Monaten im Jahr mehr Wasser verdunstet als Niederschlag in der Zeit fällt.
Fazit
Dank der Informationen, die Wikipedia geliefert hat, habe ich nun das Gefühl, dass ich verstehe, warum unser Autor nicht einfach über einen trockenen Landstrich geschrieben hat, sondern sich für den Begriff semiarid entschieden hat.
Was mich am meisten an unserer heutigen Recherche freut, ist, dass ich etwas Neues über einen mir vertrauten Begriff gelernt habe. Endlich weiß ich, dass humid einen Gegenpart namens arid hat.
Lesedauer & Kategorie
Schnellnavigation
Buchcover zum Beitrag
Werbung
Das Buch, das diesen Beitrag inspiriert hat, habe ich als Rezensionsexemplar vom Verlag erhalten. Das bedeutet, ich habe das Buch kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen, um darüber zu schreiben.
Werbung
Das Buch, das diesen Beitrag inspiriert hat, habe ich als Rezensionsexemplar vom Verlag erhalten. Das bedeutet, ich habe das Buch kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen, um darüber zu schreiben.
Schlagwörter
Autor
Schnellnavigation
Buchcover zum Beitrag
Schlagwörter
Datum & Autor
Kommentiere den Beitrag
Was passiert nach Deinem Kommentar?
Nachdem Dein Kommentar durch uns geprüft wurde, wird er freigegeben* und erscheint unter diesem Beitrag zusammen mit dem von Dir angegebenen Namen. Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Sie dient uns an dieser Stelle in erster Linie zum Schutz vor Spam. Wenn Du Deine E-Mail-Adresse nicht hier angeben möchtest, kannst Du den Kommentar auch gern auf einem unserer Social Media Profile posten.
*Spam und Kommentare, die nur einen Backlink für die eigene Seite zum Ziel haben, werden einfach gelöscht. Nimm gern Kontakt mit uns auf und lass uns die Möglichkeiten eines Sponsored Post besprechen, wenn Du gern einen thematisch passenden Backlink unter einem bestimmten Beitrag platzieren möchtest.
anonymer Leserkommentar:
Namibia gehörte bis 1994 zu Südafrika. Südafrika war bis 1961 britische Kolonie und wurde dann nach und nach in die Selbstständigkeit entlassen, mit einer korrupten Führung, die sich mehr oder weniger von den Briten kaufen ließ. Apartheid war nach wie vor offizielle Politik, also strikte Trennung von Weißen und Schwarzen. Erst 1994 gab es wirkliche Befreiung von der Kolonialmacht und von der Apartheid nach vielen Jahren bürgerkriegsähnlicher Kämpfe der Farbigen gegen die Weißen. Nelson Mandela wurde Präsident. Und in diesem Zusammenhang erlangte auch Namibia seine Unabhängigkeit. Die sogenannte Unabhängigkeit Namibias seit 1989 war ein Fake, Südafrika zog mit seiner Armee zwar 1989 ab, aber die ersten „freien“ Wahlen in Namibia waren manipuliert und wurden von der Mehrheit der Bevölkerung nicht anerkannt. In den letzten 30 Jahren waren die Entwicklungen in Südafrika und Namibia alles andere als erfolgreich. Die jetzt herrrschenden schwarzen Stämme sorgen dafür , dass es einer Minderheit sehr gut und der Mehrheit sehr schlecht geht.Fast so, wie überall in Afrika.