Weißt Du was Surface-Acting ist?
Welche Emotionen hast Du, wenn Du das Wort Meeting hörst? Ich kann mich noch gut an die Zeit erinnern, als ich mich auf Meetings gefreut habe. Damals war ich neu im Berufsleben und glaubte, dass die Einladung zu einem Meeting eine Art sei, einem Mitarbeiter zu sagen, dass das Unternehmen seine Meinung sehr schätzt. Inzwischen habe ich einige Jahre Berufsleben und damit auch das ein oder andere Meeting hinter mir und habe gelernt, dass es das ein oder andere Meetings gibt, das absolute Zeitverschwendung ist.
Dass die meisten Meetings in den Augen vieler Mitarbeiter Zeitverschwendung sind, weiß der Autor
Martin Wehrle: Noch so ein Arbeitstag, und ich dreh durch! Was Mitarbeiter in den Wahnsinn treibt
aus erster Hand. Weil unser Autor Karrierecoach ist, berichten ihm seine Klienten regelmäßig von Meetings wie dem Folgenden, die sie in den Wahnsinn treiben.
Lasst uns die Anzahl der Meetings reduzieren
Ulla Hansen gehört zu den Klienten unseres Autors. Auch in ihrem Unternehmen gab es in ihren Augen zu viele Meetings. Nach einigen Gesprächen mit Ihren Kollegen wusste Ulla, dass sie mit dieser Meinung nicht allein war und beschloss, aktiv zu werden. Sie ging zu ihrem Abteilungsleiter und schlug vor, die Anzahl der Meetings zu reduzieren. Statt mit einem freudigen Ja reagierte ihr Abteilungsleiter mit der Einberufung eines Meetings zum Thema Meetings.
Auch wenn ein Meeting zum Thema Meetings in Ullas Augen etwas absurd wirkte, war sie nach ihren Vorgesprächen mit anderen Kollegen guter Hoffnung, dass diese Veranstaltung den gewünschten Erfolg bringen würde. Doch das Meeting lief anders als erwartet. Obwohl viele Meeting hassende Kollegen im Raum waren, endete das Meeting zur Abschaffung von Meetings mit einem Loblied auf eine gesunde Sitzungskultur. Oder anders gesagt: Diesem Meeting gelang es nicht, die Anzahl der Meetings zu reduzieren.
Wie konnte das geschehen?
Doch wie kann es sein, dass ein Raum voller Meeting-Hasser sich gegen die Reduzierung von Meetings ausspricht. Laut unserem Autor ist ein Phänomen namens Surface-Acting an diesem Ergebnis schuld.
Surface-Acting ist der Fachbegriff für die „Lächeln und Winken“-Methode, die wahrscheinlich jeder schon einmal erlebt hat. Beim Surface-Acting sind wir freundlich zu Menschen, die wir nicht mögen und nicken Dinge ab, die uns eigentlich völlig gegen den Strich gehen.
So fand Ulla nach dem Meeting heraus, dass der Bereichsleiter vor dem Meeting eine kleine Gruppe auf eine Pro-Meeting-Haltung eingeschworen hatte, die im späteren Meeting mit Rückenwind der Chefs Argumente für Meetings vorbrachten. Diesen Argumenten wollte keiner widersprechen, weil jedem im Raum bewusst war, dass ein Widerspruch gegen die Meetings ein Widerspruch gegen den Chef gewesen wäre. Also entschieden sich alle, die zuvor gegen Meetings gewettert hatten, zur Lächeln-und-Winken-Methode, um ihr Standing im Job nicht für ein relativ unwichtiges Thema wie Meetings aufs Spiel zu setzen.
Surface-Acting – Alle verlieren
Auf den ersten Blick scheint der Bereichsleiter als Gewinner aus dem gerade beschriebenen Meeting hervorzugehen, weil es ihm gelungen ist, Ullas Aufstand gegen Meetings niederzuschlagen. Auf den zweiten Blick schaut die Sache allerdings ganz anders aus, denn das Surface-Acting hat laut diesem sehr ausführlichen Beitrag zum Thema Surface-Acting Nebenwirkungen.
Laut dieser Studie (PDF-Download) kann Surface-Acting Menschen krank machen. Das ständige Unterdrücken der eigenen Emotionen kann dafür sorgen, dass wir mit unserem Job unzufrieden sind, weil wir nicht sein dürfen, wer wir sind. Diese Unzufriedenheit sorgt für Stress und dieser kann langfristig zum Burn-Out oder zur Kündigung führen.
Der Bereichsleiter, der das Meeting gewonnen hat, zahlt dafür langfristig mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit einen hohen Preis, der sich in Form von Kündigungen oder Krankmeldungen bemerkbar macht.
Fazit
Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber meine Gedanken kreisen aufgrund der Recherche zu diesem Thema gerade mächtig, und ich bin noch nicht so recht in der Lage, sie in einem Fazit zusammen zu fassen. Daher spiele ich an dieser Stelle den Ball elegant zu Dir: Wie sind Deine Erfahrungen mit dem Thema Surface-Acting?
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