Weißt Du, wer Epiktet war?

Ich bin ein wichtiger antiker Denker.

Das mit den großen Denkern in der Antike ist so eine Sache. Sie tauchen regelmäßig in Büchern auf, weil Autoren sich auf sie beziehen und davon ausgehen, dass jeder Leser genau weiß, was dieser große antike Denker geleistet hat. So ist es auch mit

Frank Martela: Das Leben ist wunderbar. Was eine sinnvolle Existenz ausmacht.

Unser Autor schreibt

„Aufgrund der fundamental unterschiedlichen Sichtweisen der Welt hätte sich die Art, wie moderne Menschen über den Sinn des Lebens sprechen, weder einem Bauern aus dem Mittelalter noch großen Denkern der Antike, wie Aristoteles oder Epiktet, erschlossen. Die längste Zeit der Geschichte stellten Menschen den Sinn des Lebens nicht in Frage, denn es gab keinen Grund dafür.“ S. 69.

Der Autor geht ganz offensichtlich davon aus, dass der Leser weiß, was Aristoteles und Epiktet erdacht haben. Und ich bin kein Stück besser. Auch ich gehe in meinem heutigen Beitrag davon aus, dass Du weißt, was Aristoteles erdacht hat und gehe lediglich der Frage nach, wer dieser Epiktet war.

Das Witzige ist, dass mir der Name Aristoteles so vertraut ist, dass ich mich selbst belüge, wenn ich so tue, als wüßte ich, warum er heute noch so bekannt ist. Doch wenn ich die Frage beantworten soll, was er erdacht hat, dann muss ich die Suchmaschine meines Vertrauens befragen. Dann kann ich diese Frage beantworten: „er erfand die Rhetorik und war Lehrer des damaligen Kaisers“.

Ich wünschte, alle Autoren würden sich angewöhnen, das Namedropping antiker Denker immer zumindest mit einer Mini-Erklärung à la „der große antike Denker Epikur, der sich intensiv mit der Frage nach dem Glück auseinandergesetzt hat“ zu versehen. Doch da dies vorerst noch ein Wunsch ist, hat uns unser heutiger Autor die Gelegenheit geschenkt, das Internet darum zu bitten, uns in Sachen Epiktet zu erleuchten.

Ich werde nicht für immer Sklave sein.

Wer war Epiktet?

Wikipedia verrät uns, dass Epiktet von 50 bis 138 nach Christi lebte. Das bedeutet, dass Aristoteles, der 384 vor Christi geboren wurde und 322 starb, lange tot war, bevor Epiktet das Licht der Welt erblickte.

Epiktet gelangte als Sklave nach Rom. Er hatte großes Glück und kam in den Haushalt des ehemaligen Sklaven Epaphroditus, der so reich war, dass er Epiktets wachen Geist durch den Besuch von Schulen fördern konnte.

Leider erfahren wir nicht, warum Epiktet aus der Sklaverei entlassen wurde. Wir erfahren lediglich, dass der damalige Kaiser Philosophen aus der Stadt Rom verbannte. Da Epiktet zu diesem Zeitpunkt Philosoph war, musste er Rom verlassen. Statt sich nun zu ärgern, entschied er, das Beste aus seiner Situation zu machen und begründete in Nikopolis, damals eine Stadt im Nordwesten Griechenlands, eine Schule für Philosophen.

Warum war Epiktet ein wichtiger Denker in der Antike?

Epiktet beschäftigte sich mit zahlreichen ethischen Fragen und war ein einflussreicher Vertreter des Stoizismus. Dieses YouTube Video verrät uns folgende 5 Dinge, die Epiktet in Sachen Stoizismus hinterlassen hat:

  1. Mache Dir keine Sorgen über Dinge, die Du nicht kontrollieren kannst.
  2. Es kommt auf Deine Reaktionen an.
  3. Um zu lernen, solltest Du demütig sein.
  4. Nutze alles, was Dir widerfährt.
  5. Beginne jetzt als dein ideales Selbst zu leben.
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Wenn Du diese Ansätze spannend findest und mehr über die Ideen unseres antiken Denkers erfahren möchtest, wird Dich der folgende Satz glücklich machen: Epiktets Ideen wurden von seinem Schüler Arrian im „Handbüchlein der Moral“ festgehalten, dessen vollständige deutsche Version Du dank des Projekt Gutenbergs online lesen kannst.

Warum erwähnt unser Autor gerade diese beiden antiken Denker?

Natürlich gibt es mich, was denkst Du denn?

Nachdem wir nun wissen, welche Dinge wir den beiden antiken Denkern verdanken, die unser Autor erwähnt, stellt sich die Frage, warum er ausgerechnet diese Beiden im Zusammenhang mit dem Sinn des Lebens erwähnt. Zum Glück beantwortet unser Autor die Frage noch auf der gleichen Seite: Sowohl Aristoteles als auch Epiktet gingen davon aus, dass es Gott bzw. Götter gab. Aus diesem Grund stellten sie den Sinn des Lebens nie auf eine Art und Weise in Frage, wie ich es tue, weil ich nicht daran glaube, dass es einen oder mehrere Götter gibt.

Fazit

Ich weiß nicht, wie es Dir geht, doch nach der heutigen Recherche habe ich das Gefühl, dass Epiktet spannende Ideen hatte. In jedem Fall freue ich mich darauf, mir irgendwann einmal die Zeit zu nehmen und mir  das“Handbüchlein der Moral“ zu Gemüte zu führen, in dem sein Schüler Arrian die Ideen Epiktets niedergeschrieben hat.

An dieser Stelle bin ich wie immer neugierig. Kannst Du einen oder mehrere antike Denker nennen, denen es gelungen ist, Dich mit Ihren Ideen in Ihren Bann zu ziehen?

19. Oktober 2022
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