Weißt Du, woher der Begriff Klamauk kommt?
Unser heutiger Begriff ist uns schon einmal in dem Beitrag über den Begriff Klimbim begegnet. Mir ist der Begriff sehr vertraut, da er mir schon oft begegnet und Teil meines aktiven Wortschatzes ist. Ich bin mir sehr sicher, dass der Begriff Unsinn bedeutet, doch ich habe nicht den Hauch einer Ahnung, woher der Begriff stammt. Dank der Autorin
werden wir der Frage nach der Herkunft des Begriffs heute nachgehen. In ihrem Buch taucht der Begriff in folgendem Satz auf:
„Jedenfalls zog er [der Komponist Peter Schickele] einige bekannte Melodien durch den Kakao, und ich musste folglich nicht mehr einsam, konzentriert auf meiner Orgelbank sitzen, sondern konnte endlich meine Lust am Klamauk, am Kuriosen und an der Akrobatik ausleben.“
S. 114.
Da ich den Komponisten aus dem Zitat nicht kenne, bin ich sehr dankbar, dass unsere Autorin ihren Lesern verrät, dass der Künstlername des Komponisten P.D.Q. Bach ist. Die Buchstaben P.D.Q. stehen laut Irmtraut für Pretty Dam Quick. Ich habe P.D.Q. Bach bei YouTube eingegeben, um herauszufinden, wie genau ein Komponist bekannte Melodien durch den Kakao zieht und bin auf zwei geniale Videos gestoßen, die mich als Klassikmusik-Muffel sehr zum Lachen gebracht haben.
Das erste YouTube Video zeigt ein Konzert, das von Sportkommentatoren moderiert wird. In diesem führt der Verspieler eines Musikers nicht nur zu einer Slow Motion das Fehlers, sondern auch zu seinem Platzverweis. Das zweite YouTube Video zeigt einen Pianisten, der unter anderem entspannt Zeitschriften liest, in den Passagen, in denen er nicht spielt. Ich bin mir sicher, dass ich nur einen Bruchteil des Humors mitbekomme, der in diesen Videos steckt, da ich die Musik, die auf den Arm genommen wird, nicht kenne. Doch das stört mich nicht sonderlich, da ich auch als Laie genügend humorvolle Elemente entdecke.
Da wir nun wissen, wie genau ein Komponist Melodien durch den Kakao ziehen kann, ist nun endlich die Zeit gekommen, zu unserem Lexikon zu greifen und herauszufinden, woher unser heutiger Begriff kommt.
Was das Lexikon sagt
Unser Lexikon verrät uns nicht nur die Herkunft des Begriffes, sondern auch, dass ich ihn bis jetzt falsch übersetzt habe.
Kla|mauk, der; -s [aus dem Berlin. vermutl. aus einer lautm. Interjektion entwickelt] (ugs., oft abwertend): [mit viel Begeisterung, ausgelassenem Herumtollen verbundener] Lärm, Krach: macht nicht so einen fürchterlichen K.!; in dem Film gibt es viel K. (billige Turbulente Komik).
Das Zeit Lexikon. Mit dem Besten aus der Zeit, Band 18, S. 1295.
Klamauk bedeutet also nicht Unsinn, sondern Lärm bzw. Krach, der entsteht, wenn Menschen Spaß haben. Ich finde unsere Autorin hat mit P.D.Q. Bach ein perfektes Beispiel gefunden, um diesen Begriff zu veranschaulichen. Während ich die beiden YouTube Videos lachend genießen kann, rollen einem echten Klassikfan wahrscheinlich die Augen in den Hinterkopf. Menschen, die entsetzt sind, wenn andere während einer Oper klatschen, statt erst an deren Ende, können P.D.Q. Bach sicherlich nichts abgewinnen. Für mich, die klassische Konzerte nur schwer ertragen kann, sind die beiden YouTube Videos ein Genuss, weil sie Unterhaltung in einen Bereich bringen, den ich als totlangweilig empfinde.
Fazit
Wir wissen nun, was Klamauk wirklich bedeutet und wissen, dass der Begriff wahrscheinlich aus Berlin stammt. Möglicherweise ist mir der Begriff aufgrund seiner Herkunft so vertraut. Kurz hatte ich den Verdacht, dass der Begriff Klamauk ein Berliner Phänomen sein könnte. Daher habe ich geschaut, ob unsere Autorin Berlinerin ist. Das Internet sagt, dass sie in Baden-Württemberg geboren wurde, was bedeutet, dass unser heutiger Begriff auch Menschen außerhalb meiner Heimatstadt vertraut ist.
Übrigens gibt es auch ein YouTube Video, das unsere Autorin beim Spielen eines P.D.Q. Bach Stückes zeigt, das den Namen „Gerade noch rechtzeitig dem Mülleimer entrissen. Kein Wunder – für Kontrabass und Orgel.“ trägt.
Lesedauer & Kategorie
Schnellnavigation
Buchcover zum Beitrag
Schlagwörter
Autor
Schnellnavigation
Buchcover zum Beitrag
Schlagwörter
Datum & Autor
Kommentiere den Beitrag
Was passiert nach Deinem Kommentar?
Nachdem Dein Kommentar durch uns geprüft wurde, wird er freigegeben* und erscheint unter diesem Beitrag zusammen mit dem von Dir angegebenen Namen. Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Sie dient uns an dieser Stelle in erster Linie zum Schutz vor Spam. Wenn Du Deine E-Mail-Adresse nicht hier angeben möchtest, kannst Du den Kommentar auch gern auf einem unserer Social Media Profile posten.
*Spam und Kommentare, die nur einen Backlink für die eigene Seite zum Ziel haben, werden einfach gelöscht. Nimm gern Kontakt mit uns auf und lass uns die Möglichkeiten eines Sponsored Post besprechen, wenn Du gern einen thematisch passenden Backlink unter einem bestimmten Beitrag platzieren möchtest.