Weißt Du, woher der Begriff possierlich kommt?
Heute geht es um einen Begriff, der mir schon unzählige Male begegnet ist. Ich bin mir sehr sicher, dass er niedlich bedeutet, habe aber keine Ahnung, woher der Begriff stammt. Dank des Autors
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wird sich das heute mit etwas Glück ändern. Unser Autor berichtet in seinem Buch unter anderem über ein Meerechsenprojekt auf der Insel Santa Fé, an welchem er beteiligt war. Während er und andere Forscher hier die Natur beobachteten und erforschten, wurden die Forscher von einigen Tieren auf der Insel beobachtet. Zu diesen Tieren gehörten unter anderem die 28 Reisratten, die in der Nähe des Camps lebten, und die unseren Autor völlig faszinierten. Er schreibt:
„Galapagos-Reisratten existieren ausschließlich auf diesem 24 Quadratmeter großen Eiland [Namens Santa Fé] am Ende der Welt. Diese schönen und possierlichen Gesellen stammen von Reisratten ab, die auf die Galapagosinseln einwanderten, lange bevor die Menschheit überhaupt von der Existenz dieses Archipels wusste.“
S. 94.
Diese Reisratten wurden trotz ihres possierlichen Aussehens, das auf diesem Bild zu sehen ist, von den meisten Forschern vertrieben, indem Steine nach den Tieren warfen. Martin dagegen mochte die Ratten und tat ihnen nie etwas. Zu Martins Überraschung waren die Ratte in der Lage, die einzelnen Forscher zu unterscheiden. Während sie die Nähe der anderen Forscher mieden, suchten sie auf der Jagd nach Essensresten die Nähe zu Martin, der freundlich zu ihnen war und scheuten nicht davor zurück, sein Zelt zu betreten. Sie waren so zutraulich, das Martin sie manchmal von dem Blatt Papier schubsten musste, das er gerade beschreiben wollte.
Nachdem wir nun wissen, was die possierlichen Reisratten so drauf hatten, ist die Zeit gekommen, unser Lexikon zu Rate zu ziehen.
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Was das Lexikon sagt
Unser Lexikon kennt unseren Begriff und verrät uns nicht nur etwas über seine Herkunft, sondern auch, dass er mehr als nur eine Bedeutung hat.
pos|sier|lich <Adj.> [zu veraltet possieren = sich lustig machen, zu ↑Possen]: (meist von kleinen Tieren) durch bestimmte Verhaltensweisen, durch die Art, sich zu bewegen, belustigend wirkend; niedlich; drollig: ein -es Äffchen; p. aussehen.
Das Zeit Lexikon. Mit dem Besten aus der Zeit, Band 18, S. 1784.
Pos|sen, der; -s, – [spätmhd. possen = reliefartiges, figürliches Bildwerk, dann: verschnörkeltes, komisches od. groteskes bildnerisches Beiwerk an Bauwerken o. Ä. < frz. bosse = erhabene Bildhauerarbeit, eigtl. = Höcker, Beule, wohl aus dem Germ.] (veraltend): <Pl.> plumpe od. alberne Späße; Unfug, Unsinn: P. treiben; lass die P.! * P. reißen (derbe Späße machen, treiben; urspr. = komisches od. groteskes bildnerisches Beiwerk auf dem Reißbrett entwerfen).
Das Zeit Lexikon. Mit dem Besten aus der Zeit, Band 18, S. 1784.
Was uns unser Autor sagen möchte
Nachdem wir nun wissen, dass possierlich nicht nur niedlich, sondern auch durch Verhaltensweisen belustigend wirkend bedeutet, stellt sich die Frage, was Martin meint, wenn er possierlich schreibt. Ich glaube, dass er beides meint, weil er in seinem Buch sowohl über das Aussehen der Ratten als auch über ihr Verhalten schreibt. Zu den belustigenden Verhaltensweisen der Ratten gehörte es, sich nachts in Martins verschlossenes Zelt zu schleichen, indem die Ratte ein Loch ins Zelt knabberte. Als der Forscher Martin verstanden hatte, dass eine geschlossene Zelttür die Ratten nicht draußen hielt, ließ er die Zelttür offen, um weitere Löcher im Zelt zu vermeiden. Statt jedoch die offene Tür zu nutzen, ignorierten die Ratten sein Zelt nun einfach. Ein nicht verschlossenes Zelt fanden sie offenbar nicht spannend.
Fazit
Ich habe heute nicht nur etwas über die Herkunft unseres heutigen Begriffes gelernt, sondern auch, dass eine Posse sowohl ein derber Spaß als auch ein Bild sein kann.
An dieser Stelle bin ich neugierig: Welche Tiere findest Du possierlich und warum?
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Das Buch, das diesen Beitrag inspiriert hat, habe ich als Rezensionsexemplar vom Verlag erhalten. Das bedeutet, ich habe das Buch kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen, um darüber zu schreiben.
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