Weißt Du, woher die Redewendung einen Pferdefuß haben kommt?
Heute geht es um eine Redewendung, die mir seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr begegnet ist. Dank

Richard Eisenmenger, Florian Brinkmann: WordPress 6. Das umfassende Handbuch
erinnere ich mich wieder daran, dass die Redewendung bedeutet, dass etwas Nachteile hat. In seinem Buch erklärt unser Autor seinen Lesern, dass die Multisite Installation von WordPress Nachteile hat. Wortwörtlich schreibt er:
„Die Multisite-Installation hat einige Pferdefüße und Nachteile, sodass sie sich nur unter ganz bestimmten Bedingungen eignet.“
S. 92.
Bevor er zu den Nachteilen kommt erklärt er erst einmal, was eine WordPress Multisite ist. Meine Webseite ist eine WordPress Webseite. Wenn ich mich in meine WordPress Installation einlogge, kann ich meine Webseite verwalten, also zum Beispiel neue Blog-Beiträge einbauen. Ich verwalte mit meiner WordPress Installation nur meine Webseite. Würde ich eine WordPress Multisite-Installation nutzen, könnte ich mit meinem Login gleich mehrere Webseiten verwalten. Einer der Nachteile ist dabei, dass ich alle und nicht nur eine Webseiten zerstören kann, wenn ich nach meinem Login einen Fehler mache.
Da wir nun wissen worum es in unserem Zitat geht und den Pferdefuß kennen, den unser Autor in der Multisite-Installation sieht, ist es nun an der Zeit uns unserer heutigen Redewendung zuzuwenden.
Was das Lexikon sagt
Unser Lexikon kennt die Redewendung und verrät uns deren Herkunft.

Einen Pferdefuß haben; da zeigt sich der Pferdefuß; Da schaute der Pferdefuß heraus. Nach altem Volksglauben hat der Teufel einen Pferdefuß. Wo sich dieser Pferdefuß zeigt, ist demnach der Teufel im Spiel oder wird eine Bosheit deutlich. Darauf beziehen sich diese umgangssprachlichen Wendungen, die besagen, dass eine Hinterlist oder ein verborgener Nachteil sichtbar wird: Ihr war nicht so ganz wohl bei der Sache, sie fürchtete, dass die Abmachung einen Pferdefuß hat. Erst zwei Monate nach Vertragsabschluss zeigte sich der Pferdefuß.
Das Zeit Lexikon. Mit dem Besten aus der Zeit. Zitate und Redewendungen, Band 20, S. 476.
Unsere Redewendung hat also nichts mit einem echten Pferd, sondern mit dem Teufel zu tun. Da ich nicht religiös bin, fehlt mir in Bezug auf den Teufel reichlich Wissen. So habe ich keine Ahnung, warum der Teufel einen Pferdefuß hat. Doch ich möchte wetten, dass das Internet uns diese Frage beantworten kann.
Was das Internet sagt
Die Webseite des Museum der Unerhörten Dinge, von dem ich noch nie gehört habe, obwohl es sich ganz in meiner Nähe befindet, beantwortet die Frage, warum der Teufel einen Pferdefuß hat. Der Teufel ist unsichtbar. (Das sehe ich als Atheistin sofort ein, schließlich gibt es den Teufel in meiner Welt nicht.) Um von Menschen gesehen zu werden, muss der Teufel in eine irdische Hülle schlüpfen. Eine Tiergestalt anzunehmen, gelingt dem Teufel perfekt, doch wenn er eine menschliche Gestalt annimmt, bekommt er die Sache mit den menschlichen Füßen aus irgendeinem unerfindlichen Grund nicht hin. Eine menschliche Gestalt ohne Füße ist ziemlich auffällig, also schaut sich der Teufel die Füße des Gottes Pan an, der Ziegenfüße hat und entscheidet sich für Pferdefüße.
Eine ganz andere Begründung für den Pferdefuß kommt aus dem Ruhrgebiet. Hier ist ein gerissener Bergmann, der keine Lust auf die Hölle hat, der Grund für den Pferdefuß des Teufels. Als der Teufel den Bergmann auffordert ihm in die Hölle zu folgen, überzeugt der Bergmann den Teufel seinen Fuß in ein Loch zu stecken. In diesem Loch steckt eine Sprengladung, die bei ihrer Explosion dem Teufel den Fuß kostet, so dass dieser nun mit einem Pferdefußersatz rumlaufen muss.
Fazit
Ich bin mir sicher, dass wir heute nur an der Oberfläche der Teufelsfuß Geschichten gekratzt haben und da draußen noch viel mehr existieren. Für den Moment gebe ich mich mit den zwei Geschichten zufrieden, da diese mir ausreichen, um unsere heutige Redewendung zu verstehen. Solltest Du noch andere Geschichten zum teuflischen Fuß kennen, würde ich mich sehr freuen, wenn Du diese in den Kommentaren ergänzt.
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Das Buch, das diesen Beitrag inspiriert hat, habe ich als Rezensionsexemplar vom Verlag erhalten. Das bedeutet, ich habe das Buch kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen, um darüber zu schreiben.
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