Warum es nicht immer gut ist zu kaufen was andere Kunden auch kauften
Social Proof ist eines der anstrengenden Themen, die mir immer wieder begegnen, denn er verleitet auch mich immer wieder zu Fehlentscheidungen. Das Thema ist also nicht neu für mich, aber ich hoffe durch das Aufschreiben verhindere ich in Zukunft weitere Fehlentscheidungen dieser Art und natürlich hoffe ich auch, dass Dir der Post zu dem mich
Rolf Dobelli: Die Kunst des klaren Denkens. 52 Denkfehler die Sie besser anderen überlassen
inspiriert hat, hilft solche Fehlentscheidungen zu vermeiden. Los geht es:
Was ist Social Proof?
Social Proof bedeutet in etwa Herdentrieb. Wir machen Dinge, weil andere sie gemacht haben. In der Steinzeit war das sinnvoll: Wenn Dein Freund plötzlich wegrannte, war es eine gute Entscheidung ihm hinterherzurennen, denn wahrscheinlich hat er einen Säbelzahntiger gesehen und Dein stumpfes Hinterherrennen rettete in dieser Situation Dein Leben.
Obwohl die Säbelzahntiger inzwischen ausgestorben sind und wir wilde Tiere meist nur noch aus Gehegen oder dem Fernsehen kennen, haben wir dieses Verhalten des Herdentriebs nicht abgelegt. Wir mögen meistens Dinge die andere mögen mehr als Dinge die noch nie jemand hatte. Deshalb kaufen viele Menschen einen VW Golf. Denn da kann man nix falsch machen. Die Sache am Social Proof ist die: Er führt uns immer wieder hinters Licht und lässt uns für uns persönlich schlechte Entscheidungen treffen.
Die Falle hinter Social Proof
Mir geht es irgendwie immer so, dass Produkte die ich kaufe weil andere (die ich nicht persönlich kenne) sie gekauft haben eine schlechte Wahl für mich sind. Letztes habe ich mir einen Toaster gekauft der von jemandem als bestes Modell getestet wurde. Jetzt habe ich einen Toaster, der sich schon am ersten Tag verfärbt hat zu hause. Aber dieses spezielle Modell kann noch mehr: Es feuert die Toastscheiben auch quer durch die Gegend wenn sie fertig sind. Ich brauche mir jetzt also keine Sorgen mehr machen, dass ich mir beim Herausangeln des Toastes aus dem Toaster die Finger verbrenne. Ich kann meinen Toast jetzt ganz bequem vom Boden auflesen, ganz ohne Brandgefahr. Also juhu das Teil hat einen Test im Internet gewonnen und ich habe keine Lust meine Zeit in die Suche nach einer Alternative zu investieren. Hier habe ich fremden Menschen vertraut.
Das Geniale an Social Proof
Aber Social Proof ist nicht automatisch schlecht und kann auch funktionieren: Immer wenn Freunde mir etwas empfehlen lande ich Volltreffer.
Und in allen anderen Fällen lande ich Volltreffer, wenn ich kaufe was mir gefällt, auch wenn es sonst gefühlt keiner kauft. Aber das liegt an mir: Ich bin nicht so wie die meisten Menschen, also können Produkte die den meisten Menschen gefallen nicht wirklich zu mir passen.
Um dem Herdentrieb zu entgehen müssen wir Dinge aktiv hinterfragen. Bei einem Dienstleister sollten wir nicht auf seine von ihm selbst ausgesuchten Referenzen vertrauen, sondern mit ihm reden und herausfinden ob er zu uns passt. Der Maler, der ein unbewohntes 50 Etagenhaus innerhalb von kurzer Zeit auf einen Schlag perfekt renoviert hat, ist für das Streichen eines möblierten Zimmers möglicherweise eine katastrophale Wahl. Denn das was ihn im 50 Etagenhaus so schnell gemacht hat, verursacht in Deinem möblierten Zimmer maximales Chaos. Wenn wir uns von Referenzen leiten lassen wollen, dann sollten wir unbedingt darauf achten, dass das Referenzprojekt möglichst viel mit uns gemeinsam hat.
Wir sind nun einmal die einzigen, die wissen was gut für uns ist. Warum sollten wir andere dann entscheiden lassen was gut für uns ist. Andere haben ein Produkt gut bewertet? Stiftung Warentest hat ein Produkt getestet? Das ist großartig, aber die haben nur ein paar Produkte getestet. Möglicherweise gibt es ein ungetestetes Produkt das viel besser zu uns passt 😉.
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