Bist Du ein Produkt, dass Du über Social Media verkaufst?

„Die Ökonomisierung der Welt hat das Leben zur Ware und die Menschen zu Produkten gemacht. Soziale Medien sind der Ort, an dem wir diese Produkte bewerben und ins beste Licht setzen können. Das macht Sinn für Unternehmerinnen und Unternehmer, für Künstler und Fotografen. Doch wer nichts zu verkaufen hat, verkauft sich selbst.“ S. 41.

schreibt

Ariadne von Schirach: Glücksversuche. Von der Kunst, mit seiner Seele zu sprechen.

Alle anderen auf Instagram haben ein viel besseres Leben als ich.

Mit diesen Sätzen hat mir die Autorin eine Perspektive auf Social Media geschenkt, über die ich noch nie nachgedacht habe. Für unsere Autorin ist das stark von Bildern geprägte Social Media Netzwerk Instagram ein Ort, der dafür sorgt, dass sie sich klein, unzulänglich und neidisch fühlt.

Die Social Media Wahrnehmung unserer Autoren hat mich stutzig gemacht. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich mich nach Bist Du ein Produkt, dass Du über Social Media verkaufst?

Die Wahrnehmung unserer Autorin auf Social Media hat mich stutzig gemacht. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich mich nach der Nutzung von Social Media neidisch fühlte, und ich habe auch nicht das Gefühl, ein Produkt zu sein, das sich über Social Media präsentiert. Daher stelle ich mir die Frage, was die Autorin und mich unterscheidet. Oder unterscheidet uns vielleicht gar nichts, und Social Media sorgt auch bei mir für Neid und Selbstverkauf, und ich bin mir dessen nur nicht bewusst. Mit Hilfe dieses Blogbeitrag möchte ich den Versuch starten, diese Fragen zu beantworten.

Social Media ist gut fürs Studium

Meine Social Media Laufbahn begann während meines Studiums mit StudiVZ. Das speziell auf Studenten zugeschnittene Netzwerk war genial, weil ich hier mit den Studenten aus meinen Lehrveranstaltungen schnell Informationen austauschen konnte. Irgendwann wechselte ich dann zu Facebook, weil immer mehr Studenten nur einen Facebook-, aber keinen StudiVZ-Account hatten.

Dank Social Media sind Bewerbungen leichter

Hallo liebe Arbeitgeber, ich hab null berufliche Erfahrung, aber einen Uniabschluss.

Zum Ende des Studiums legte ich einen XING-Account an, um mit Hilfe dieses Netzwerks meinen ersten Vollzeitjob zu finden. Auf XING konnte ich schnell und einfach Stellenanzeigen anschauen und passende Bewerbungen verfassen.

Obwohl ich mein Studium beendet hatte, hatte ich noch meinen Facebook-Account. Der Grund hierfür war einfach: Ich nutzte Facebook für Spiele, die es nur auf Facebook gab. Ohne es zu merken war ich von diesen Spielen abhängig, verbrachte viel Freizeit mit ihnen und vernetzte mich mit fremden Menschen, um mit ihnen spielen zu können.

Eines Tages sprach ich mit jemandem, der mir zeigte, wie er Social-Media-Profile von Menschen, die er (noch) nicht persönlich kannte, nutzte, um sich ein Bild von ihnen zu machen. In diesem Moment wurde mir bewusst, dass mein Facebook-Account mehr als nur ein Ort für Onlinespiele war. Mir wurde bewusst, dass einige meiner Freunde Bilder von mir machten, mich auf diesen Bildern markierten, und sie dann auf Social Media teilten.

Natürlich wusste ich, dass ein Foto aufgenommen wurde. Aber dass dieses von Freunden samt Markierung geteilt wurden, hatte ich bis zu diesem Moment nicht auf dem Schirm. Also fasste ich den Entschluss, Facebook nicht mehr zu nutzen. Bei meinem letzten Login entfreundete ich die meisten meiner Freunde und stellte alle Einstellungen zur Privatsphäre, die ich finden konnte, scharf.

An diesem Tag, es muss 2011 gewesen sein, beschloss ich, Social Media in Form von XING nur noch beruflich zu nutzen. Später kam LinkedIn als berufliches Netzwerk dazu.

Social Media ist ein Wissensparadies

Ein Zitate-Bild von Du Bist Grossartig.

Meine Facebook-Abstinenz hielt bis 2017 an. In diesem Jahr übernahm ich die Pflege des Facebook-Accounts meines Unternehmens. Wer bei Facebook ein Unternehmens-Account pflegen möchte, muss einen eigenen Account haben. Also reaktivierte ich meinen alten Account.

Auf dem Facebook-Account meines Unternehmens postete ich fleißig Zitate Bilder. Die Zitate fand ich in Büchern. In diesen Büchern fand ich auch spannendes Wissen. Weil ich mir nichts merken kann, schrieb ich das Wissen aus den Büchern auf. Und damit ich es überall zur Hand hatte, teilte ich es auf meinem Facebook-Account.

Irgendwann hatte ich über 1000 Freunde auf Facebook, und mir wurde bewusst, dass diese mir wegen des Wissens folgten, das ich für mich aufgeschrieben hatte. Das inspirierte mich kurze Zeit später dazu, im Rahmen eines Working Out Loud diesen Blog zu starten.

Dank Working Out Loud kam ich das erste Mal intensiver mit Twitter in Berührung. Ich entdeckte, dass hier viele kluge Menschen unterwegs sind und begann, diesen zu folgen. Dies ist nun fast 3 Jahre her.

In den letzten 3 Jahren hat sich Social Media für mich zu einem Wissensparadies verwandelt. Mein Social-Media-Netzwerk besteht aus unglaublich klugen Menschen, die mir schon oft Fragen beantwortet haben, auf die ich weder in Büchern noch im Internet Antworten gefunden habe. Aus diesem Grund möchte ich Social Media heute nicht mehr missen.

Okay, das stimmt nicht ganz. 2020 habe ich meinen Facebook-Account gelöscht, weil ich mich in diesem Netzwerk und den hier geteilten Inhalten nicht wohl fühlte.

Fazit

Hallo liebe Unternehmen, ihr könnt meine Zeit kaufen.

Nachdem ich nun meine Geschichte mit Social Media einmal ausführlich aufgeschrieben habe, ist mir bewusst geworden, dass unsere Autorin zum Teil recht hat. In meinen beruflichen Netzwerken XING und LinkedIn verkaufe ich mich. Hier habe ich meinen Lebenslauf eingestellt, um interessante Jobangebote zu erhalten. Hier vernetze ich mich mit Menschen, die ich beruflich kennenlerne, wenn ich das Gefühl habe, dass ich mit ihnen auch dann noch in Kontakt bleiben möchte, wenn sie oder ich den aktuellen Job aufgeben. Was ich nicht bestätigen kann ist die Sache mit dem Neid. Vielleicht liegt das an den Social-Media-Kanälen, die ich nutze. Immerhin nutze ich Instagram nicht, da ich den Kanal nicht verstehe.

In meinen Augen ist Social Media genau das, was wir daraus machen. Social Media ist wie ein Schweizer Messer, bei dem wir entscheiden können, wie wir es nutzen. Ich habe beschlossen, dass XING und LinkedIn berufliche Netzwerke für mich sind und Twitter eine Wissensplattform. Daher habe ich auf Twitter Schlagworte wie zum Beispiel alle Partei-Namen, die mir einfallen, stumm geschaltet und entfolge allen Accounts, die Inhalte posten, die ich nicht mag. Auf diese Weise ist auf Twitter eine Wohlfühloase entstanden, in die ich immer wieder gern eintauche.

Ja, Social Media kann, wenn wir nicht aufpassen, die Kontrolle über unsere Zeit übernehmen und negative Emotionen fördern. Wie Du an meiner Geschichte sehen kannst, hat Social Media mich kontrolliert, weil ich mir keine Gedanken über meine Gestaltungsmöglichkeiten gemacht habe und mich einfach treiben ließ. Seitdem ich weiß, wozu ich Social Media nutzen möchte, kontrolliert es weder meine Zeit, noch sorgt es für negative Emotionen. Spätestens seitdem ich allen Social-Media-Kanälen die Berechtigung entzogen habe, mich per Push-Nachricht über Ereignisse zu informieren, habe ich Freundschaft mit dem Thema Social Media geschlossen.

An dieser Stelle bin ich wie immer neugierig: Wie erlebst und nutzt Du Social Media?der Nutzung von Social Media neidisch fühle, noch habe ich das Gefühl ein Produkt zu sein, dass über Social Media präsentiert wird. Daher stelle ich mir die Frage, was die Autorin und mich unterscheidet. Oder unterscheidet uns vielleicht gar nichts und Social Media sorgt auch bei mir für Neid und Selbstverkauf und ich bin mir dessen nur nicht bewusst. Mit Hilfe dieses Blogbeitrag möchte ich den Versuch starten diese Fragen zu beantworten.

Buchcover zum Beitrag

Ein Männchen mit vier Armen wirbelt 8 Bücher durch die Luft.

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Datum & Autor

24. Oktober 2021
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