Die Erotik des Versagens
Hört Ihr dieses Geräusch? Das ist die Erotik des Versagens.
Ich musste diesen Satz mehrere Male lesen. Und, ja wirklich, der Typ schreibt von der Erotik des Versagens. Die ersten Gedanken, die mir durch den Kopf gehen, lauten: „Ich für meinen Teil finde Versagen ja eher nicht so erotisch. Ich finde Versagen anstrengend, kräftezehrend und eigentlich völlig unnötig.“ Doch dann lese ich weiter und mich trifft eine Erkenntnis, die ich so schön finde, dass ich sie heute dank
Jwala und Karl Gamper – NeuLand: Es ist alles gesagt. Jetzt braucht es Beispiele. Wie schön Wirtschaft sein kann. 22 Unternehmer/innen setzen Zeichen.
mit Dir teilen möchte.
Was – um Himmels willen – ist die Erotik des Versagens?
Die Erotik des Versagens liegt nicht im Versagen, sondern im Umgang damit. Jeder von uns versagt ab und an. Kaum einer von uns gibt gern zu, dass er versagt hat. Denn Versagen hat etwas mit Schwäche zu tun, mit Fehlern und mit Scheitern.
Die kleine Geschichte, die das Buch zum Thema Versagen erzählt, handelt vom Jonglieren. Da ist eine Gruppe von Menschen, die noch nie jongliert hat, in einem Raum versammelt. Ihr Trainer, Christian Maier, gibt jedem der Anwesenden drei Tücher, mit denen sie jonglieren sollen. Und, oh Wunder: Die ganze Gruppe beherrscht die Aufgabe auf Anhieb. Jeder wirft ein Tuch in die Luft, das dann gemächlich nach unten schwebt – so gemächlich, dass die Teilnehmer entspannt zwei weitere Tücher in die Luft werfen können, bevor sie das erste aus der Luft pflücken und es mit einem leichten Schwung wieder an die Luft übergeben.
Tücher sind für Anfänger, jetzt wird es ernst
Alle im Raum haben Spaß an der Aufgabe und Vertrauen in ihre Fähigkeiten geschöpft. Nun rückt Christian Maier mit echten Bällen an. Die mittlerweile völlig entspannten Teilnehmer nehmen die Bälle und werfen den ersten in die Luft. Noch bevor sie den zweiten hinterher werfen können, hören sie ein sattes „Platsch“. Dieses Platsch-Geräusch entsteht, wenn der erste Ball mit voller Kraft auf den Boden fällt. Und jetzt kommt diese Frage, die der Trainer seinen Teilnehmern stellt: „Hört Ihr dieses Geräusch? Das ist die Erotik des Versagens.“ Zunächst verstehen die Teilnehmer die Frage nicht, doch langsam kommt die Erkenntnis.
Wenn wir versagen haben wir mehrere Wege, mit unserem Versagen umzugehen:
- Der negative Weg: Wir können uns ärgern. Wir können uns oder anderen die Schuld am Versagen geben. Wir können verzweifeln. Wir können motzen. Usw.
- Der neutrale Weg: Wir können das Versagen ignorieren. Scheitern gehört dazu. Es kann halt nicht immer alles glatt laufen.
- Der positive erotische Weg: Wir können unser Versagen im ersten Schritt akzeptieren. Wir haben versagt. Das bedeutet: Wir sollten es erneut versuchen. Laufen haben wir als Kinder ja auch nicht beim ersten Versuch gelernt. Wenn wir versagen können wir auf die Situation schauen und uns sagen: Oh, ich habe offensichtlich etwas gefunden, das ich noch nicht kann. Was kann ich tun, damit es beim nächsten Mal besser läuft?
Und so endet die kleine Geschichte in dem Buch mit einer Gruppe von Menschen, die Jonglieren gelernt haben, weil sie bereit waren, ihr Versagen zu akzeptieren und weiter zu machen. Weil die Menschen ihre Energie nicht verschwendet haben und nicht bereit waren aufzugeben, haben sie in kurzer Zeit etwas erreicht, was sich kaum einer von ihnen zugetraut hätte. Denn keiner dieser Menschen war zu Christian gekommen, um Jonglieren zu lernen.
Fazit
Menschen, die Versagen und Scheitern, sind meistens Menschen, die bereit sind, sich großen Aufgaben zu stellen. Jedes Scheitern gibt uns die Chance zu lernen und zu wachsen. Wer niemals scheitert, ist oft einfach jemand, der nie bereit ist, seine Komfort-Zone zu verlassen und daher immer nur tut, was er schon kann.
Und das war es dann auch schon wieder für heute. Ich freue mich sehr, wenn Du eine Geschichte hast, die zu diesem Post passt und diese in den Kommentaren mit uns teilst. Wo bist Du schon einmal gescheitert und hast am Ende doch Dein Ziel erreicht, weil Du den dritten Weg gewählt hast?
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