Kann ein Mülleimer Dein Leben verändern?
Stell Dir vor, Du hast eine Produkt-Idee, für die Du brennst, für die Du aber noch keine Kunden hast. Um die Idee umzusetzen, müsstest Du ein eigenes Unternehmen gründen. Würdest Du einen richtig gut bezahlten Job aufgeben, um Dein eigenes Unternehmen zu gründen?
Vor genau dieser Frage standen drei Jungs Ende des letzten Jahrtausends. Einer dieser Jungs hieß Adam und war zu diesem Zeitpunkt Marketing Manager bei Virgin Cola. Es ist also kein Zufall, dass mir die Geschichte der drei Jungs in folgendem Buch des Virgin Gründers begegnet ist:
Richard Branson: Screw Business as Usual.
Eine Idee aus dem Urlaub
Die drei Jungs, um die es heute gehen, waren kluge erfolgreiche junge Männer, die allesamt in Cambridge studiert hatten und gut bezahlte Jobs in London hatten. Um sich von der Arbeit zu erholen, fuhren die drei regelmäßig gemeinsam in den Urlaub und genossen ihr Leben in vollen Zügen. In diesen Urlauben entstanden immer wieder großartige gemeinsame Unternehmensideen, die sie aber nie realisierten.
Als Adam Balon, Jon Wright und Richard Reed 1998 wieder einmal gemeinsam in den Urlaub fuhren, beschlossen sie, eine Geschäftsidee zu entwickeln, die sie danach gemeinsam auf die Beine stellen wollten.
Nach einigem Grübeln kam Adam auf die Idee, Früchte in Flaschen zu füllen. Da alle drei sich in dieser Zeit regelmäßigzu Hause eigene Smoothies machten, schlug einer von ihnen vor, Adams Idee in Form von Smoothies umzusetzen.
Nach dem Urlaub beschäftigten sie sich intensiv mit der Smoothie-Idee und testeten sie auf Herz und Nieren. Ihnen begegneten einige Herausforderungen, dennoch ließ sie die Idee nicht mehr los. Die Frage, vor der sie standen, lautete: Sollen wir unsere echt gut bezahlten Jobs hinschmeißen und die Idee gemeinsam umsetzen?
Lass die Mülleimer entscheiden
Sie beschlossen, das Produkt in einem kleinen Rahmen zu testen, bevor sie sich ins Ungewisse stürzten. Fiel der Test positiv aus, würden sie alles auf eine Karte setzen. Für den Produkttest wählten sie ein Open-Air-Jazz-Festival, das 1998 in London stattfand. Für dieses Festival bereiteten sie Smoothies zu und schenkten diese in Wegwerfbechern aus.
Statt die Kunden, die wegen der Musik gekommen waren, nun mit einem detaillierten Fragebögen zu den Smoothies zu quälen, wie es jeder vernünftige Geschäftsmann getan hätte, stellten die Jungs einfach zwei Mülleimer an ihrem Stand auf. Auf dem einen Mülleimer stand „Ja“ und auf dem anderen „Nein“. Und über den Eimern hing ein Schild mit der Frage: „Sollen wir uns selbstständig machen, um diese Smoothies zu produzieren?“ Am Ende des Tages war der „Ja“-Mülleimer übervoll.
Erfolg braucht mehr als einen Ja-Mülleimer
Also machten die Jungs sich selbstständig. Sie hatten trotz der gut bezahlten Jobs keine Ersparnisse. Sie starteten das Unternehmen daher mit so wenig Kapital, dass jeder Monat trotz der Hilfe von Freunden und Familien eine finanzielle Herausforderung wurde.
Erst nachdem sie sich selbstständig gemacht hatten, fanden sie endliche einen passenden Namen für ihr Produkt: Innocent. Dieser Name vereinte alles, was das Unternehmen ausmachte. Die drei waren „unschuldig“ in das Business gestartet, und ihre Smoothies enthielten nur gesunde, also „unschuldige“ Zutaten. Doch der Name brachte nicht den Durchbruch. Um das Unternehmen zum Erfolg zu führen, brauchten die Jungs mehr Kapital als sie und ihre Freunde aufbringen konnten. Kurz bevor das Unternehmen vor die Wand fuhr, entschied sich der Investor Maurice Pinto, 250.000 $ in das Unternehmen zu investieren. Dieses Investment brachte das Unternehmen endlich ins Rollen und bildete die Basis für das, was Du heute auf innocentdrinks.de sehen kannst.
Fazit
Richard schreibt in seinem Buch über die Unternehmensgeschichte, dass Unternehmer kein Sicherheitsnetz haben. Adam und seine Freunde überließen zwei Mülleimern die Entscheidung zur Selbstständigkeit, und in ihrem Fall ging die Geschichte gut aus. Ihr Unternehmen wurde zu einer Erfolgsgeschichte.
Selbstständig zu sein und ein erfolgreiches Unternehmen zu haben klingt großartig. Doch selbstständig zu sein bedeutet auch, mit allem umgehen zu müssen, was passiert. Es interessiert niemanden, ob Du die Probleme, die Dein Unternehmen treffen, verursacht hast, oder ob Du sie hättest vermeiden können. Deine Aufgabe als Unternehmer ist es, die Probleme zu beheben und damit Dein Unternehmen und die Jobs Deiner Mitarbeiter zu retten. Unternehmer zu sein bedeutet, auf Feierabende, Urlaube und ruhige Nächte zu verzichten. Es ist viel Arbeit, es kann viel schief gehen, doch am Ende ist es vielleicht Dein Unternehmen, dass die Welt für mehr als einen Menschen ein Stück großartiger macht.
Doch nicht immer musst Du alles auf eine Karte setzen, um ein Unternehmen zu gründen. Ich für meinen Teil habe mich für die Selbstständigkeit entschieden und setze gleichzeitig auf einen normalen Job. Das bedeutet, dass meine Arbeitstage länger sind als die Arbeitstage normaler Menschen. Doch meine Entscheidung sorgt gleichzeitig dafür, dass ich entspannt schlafen kann, weil ich weiß, dass mein Angestelltengehalt jeden Monat reicht, um meine Kosten zu decken. Dieses entspannte Schlafen bedeutet auch, dass mein Unternehmen nicht so schnell wachsen kann, wie es wachsen könnte, wenn es 100 Prozent meiner Zeit bekommen würde. Doch das ist für mich okay.
An dieser Stelle bin ich wie immer neugierig. Kannst Du Dir vorstellen, einem Mülleimer die Entscheidung über Deine Zukunft zu überlassen, so wie es Adam und seine Freunde getan haben?
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