Unbezahlte Praktika sind doch für den A…, oder?
Stell Dir vor Du bewirbst Dich bei Deinem Traumarbeitgeber und bekommst eine Absage. Was würdest Du tun?
- Ich würde die Sache als erledigt markieren, andere Unternehmen bieten schließlich auch großartige Jobs an.
- Ich würde die Absage nicht einfach akzeptieren und meinen Traumarbeitgeber anrufen und nachfragen, warum sie mir eine Absage erteilt haben.
- Ich würde dem Unternehmen, das mich gerade abgelehnt hat, anbieten kostenlos für es zu arbeiten.
Ich freue mich heute sehr darüber dank
Rafael Badziag: The Billion Dollar Secret
die Geschichte eines Mannes mit Dir zu teilen, der sich für Option 3 entschied.
Es war einmal ein Werkzeugmacher
… namens Frank Hasenfratz. Frank lebt in Ungarn und arbeitet hier als Werkzeugmacher. Frank ist glücklich mit seinem Leben, denn Werkzeugmachen ist sein Leben, der Job macht ihm Spaß und er zählt zu den Besten in seiner Branche. Wenn es nach Frank geht, würde er das was er tut sein Leben lang machen, doch leider macht ihm das Leben einen Strich durch die Rechnung.
Wir schreiben das Jahr 1958. Ungarn befindet sich in einem politischen Umbruch und die Welt zerbricht gerade in einen Ost- und einen Westteil. Die Lage in Ungarn wird für Frank so schwierig, dass er sich schweren Herzens entschließt seinen Job in Ungarn aufzugeben und nach Kanada auszuwandern.
In Kanada angekommen muss Frank sich ein völlig neues Leben aufbauen und weil er ein talentierter Werkzeugmacher ist, bewirbt er sich in seiner neuen Heimat als Werkzeugmacher bei einer Firma Namens W. C. Woods. Mit großem Selbstbewusstsein stellt er sich bei der Firma vor und kassiert prompt eine Absage. Sein kanadischer Wunscharbeitgeber hält den jungen Ungarn für zu übermütig.
„Pech für die“, denkt sich Frank und tut das, was an dieser Stelle viele von uns machen würden, er setzt seine Jobsuche fort.
Eine Karriere bei der Bahn
Kurze Zeit später erhält Frank von der kanadischen Eisenbahn Gesellschaft ein traumhaftes Jobangebot. Zwar spricht das Angebot Franks Herz nicht an, aber alle anderen Parameter, wie zum Beispiel das Gehalt sind zu niederknien. Doch als Frank seinem Onkel dieses unwiderstehliche Jobangebot zeigt, rät dieser ihm davon ab es anzunehmen.
Frank versteht die Welt nicht mehr und fragt seinen Onkel, warum Frank dieses Jobangebot ablehnen sollte, welches hunderte andere Bewerber mit Kusshand nehmen würden? Franks Onkel erklärt seinem Neffen, dass dieses Angebot so gut ist, dass Frank nie bereit wäre diesen Job wieder herzugeben und somit ein Leben lang einen Job machen würde, der ihn nicht begeistert. Diese Vorstellung gruselt Frank und so befolgt er (zum großen Entsetzen aller anderen Familienmitglieder) den Rat seines Onkels und schlägt das Angebot bei der Bahn aus.
Ich war übermütig, so gut bin ich gar nicht
Statt den finanziell sinnvollen Job zu nehmen, geht Frank ein zweites Mal zu W. C. Wood. Da ihm bei seiner ersten Bewerbung hier sein Übermut zum Verhängnis wurde, behauptet er nun, dass er gar nicht so gut ist, wie er beim ersten Mal behauptet hat. Doch auch diese Geschichte kauft ihm der Geschäftsführer von W.C. Woods nicht ab.
Um zu beweisen was er kann macht Frank dem Geschäftsführer ein Angebot, das dieser nicht ausschlagen kann: Frank bietet dem Unternehmen seine Arbeitskraft an und verlangt dafür keinen Lohn. Ganz traut der Geschäftsführer dem Braten nicht, daher lässt er sich nur für eine Woche auf den Deal ein.
Taten sagen mehr als Worte
Und was soll ich sagen: Nach nur einer Woche war der Geschäftsführer von W.C. Woods so beeindruckt von dem jungen ungarischen Werkzeugmacher, dass er diesem nicht nur den Job gab, sondern sogar bereit war Frank für die geschenkte Zeit zu entlohnen.
An dieser Stelle der Geschichte müsste nun der Satz „und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende“ kommen, doch Frank wäre nicht Frank, wenn die Geschichte hier enden würde. In Wirklichkeit war dies nicht das Ende der Geschichte, sondern erst ihr Anfang.
Kurze Zeit später gründete Frank seine eigene Firma namens Linamar. Heute gehört seine Firma zu den erfolgreichsten Unternehmen in der Autoteile Industrie und Frank ist inzwischen Milliardär.
Fazit
Auch wenn viele Menschen völlig zurecht auf unbezahlte Praktika schimpfen, beweist diese kleine Geschichte, dass ein unbezahltes Praktikum nicht immer sinnlos ist. Ein Praktikum ist die Gelegenheit seinem Traumarbeitgeber zu zeigen, dass er nicht auf einen verzichten kann. Kaffeekochen kann jeder Praktikant. Bevor wir ein un- oder unterbezahltes Praktikum beginnen, sollten wir folgende Frage beantworten können: Wie zeige ich dem Laden, dass es irrsinnig wäre mich wieder gehen zu lassen?
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