Verbreitest Du gute Gerüchte?
Nie hätte ich gedacht, dass ich dem Thema Gerüchte je einen Beitrag widmen würde, da mich das Thema nicht interessiert. Zum einen dachte ich bis jetzt, es gäbe nur negative Gerüchte. Zum anderen kann ich zum Beispiel mit Gerüchten über Prominente nichts anfangen. Wer mit wem ein Baby haben könnte, fremdgeht oder sich bald scheiden lassen möchte ist mir schlichtweg egal. Die Vorstellung, dass ein frei erfundenes negatives Gerücht das glückliche Leben eines Menschen beenden kann, empfinde ich als unglaublich ungerecht.
Doch dann bin ich in
Kay Pollak: Durch Begegnungen wachsen – Wege zur achtsamen Kommunikation
über die Idee der guten Gerüchte gestolpert. Diese hat mir so gut gefällt, dass ich sie heute mit Dir teilen möchte.
Die Idee der guten Gerüchte
Unserem Autor ist es gelungen, die Idee mit den guten Gerüchten in nur zwei kurzen Sätzen zusammenzufassen:
„Sprechen sie viel und oft über das, was wahr und gut ist! Das ist eine Art, die Welt zu verändern.“ S. 32.
Spannenderweise ist die Motivation, gute Gerüchte zu verbreiten, nicht so selbstlos wie sie im ersten Moment klingt. Unser Autor schreibt, dass gute Gerüchte nicht nur dem Subjekt des Gerüchtes helfen, sondern auch dem Gerüchteverbreiter. Dieser
- fühlt sich selbst besser,
- steigert sein eigenes Wohlbefinden,
- erlebt die Freude positiver Gedanken.
Warum das so ist, begründet unser Autor nicht. Doch ich vermute, es liegt daran, dass wir das, mit dem wir uns beschäftigen, stärker wahrnehmen. Wenn wir uns den ganzen Tag mit Nachrichten über Krieg, Preissteigerungen und Gewalt beschäftigen, haben wir das Gefühl, dass wir in einer teuren Welt leben, in der Kriege und Gewalt an der Tagesordnung sind. Beschäftigen wir uns dagegen damit, all das Gute, was uns passiert, wahrzunehmen und weiterzuerzählen, dann nehmen wir diese Dinge stärker wahr. In der Zeit, in der wir damit beschäftigt sind, ein positives Gerücht in die Welt zu setzen, haben wir keine Zeit, uns mit etwas Negativem zu beschäftigen.
Wie können wir gute Gerüchte in die Welt setzen?
Ein fantastischer Weg, gute Gerüchte zu verbreiten, ist es, selbst zu einem Gerüchte-Filter zu werden. Statt negative Gerüchte aufzunehmen und sie weiter zu erzählen, können wir diese einfach aufnehmen und nicht weitertragen. Wir können unserem Gegenüber sogar sagen, dass wir an dieser Art Informationen nicht interessiert sind.
Der nächste fantastische Weg zur Verbreitung positiver Gerüchte ist das Internet. Wir können
- positive Bewertungen auf Google Maps schreiben und damit lokale Unternehmen unterstützen,
- LinkedIn nutzen, um anderen Menschen eine positive Empfehlung zukommen zu lassen,
- auf unseren Social-Media-Kanälen bewusst positive Erlebnisse streuen.
Ich bin mir sicher, dass Dir noch mehr Wege einfallen, positive Gerüchte zu streuen.
Warum schreibt der Autor über gute Gerüchte?
Normalerweise hätte ich mir das Buch unseres Autors nie zugelegt. Zum einen wusste ich nicht, wer der Autor ist. Zum anderen sprechen mich Bücher, die das in den letzten Worten inflationär genutzte Wort „achtsam“ im Titel tragen, nicht an.
Doch zum Glück hat mir jemand dieses Buch empfohlen. Er hat mir verraten, dass Kay in seinem ersten Leben Regisseur war, der vor dem Problem stand, dass viele Menschen in seinem Umfeld sich daneben benahmen. Nach einiger Zeit kam er zu der Erkenntnis, dass der gemeinsame Nenner all des Danebenbenehmens er war. Kay begann über diese Gemeinsamkeit nachzudenken. Er änderte sein Verhalten gegenüber seinen Mitmenschen und magischer Weise führte dies dazu, dass diese sich besser benahmen. Dieses Phänomen ließ ihn nicht mehr los. Er fand immer mehr Wege, sein Verhalten zu ändern und schrieb all diese Wege, zu denen auch die positiven Gerüchte gehören, in seinem Buch nieder.
Fazit
Spannenderweise war es ein positives Gerücht (die Empfehlung eines Bekannten), dieses Buch zu loben. Ohne ihn hätte ich das Buch nicht gelesen. Ohne seine Empfehlung hätte ich es nach wenigen Seiten zur Seite gelegt, weil es so fern ab der Dinge ist, die ich normalerweise lese. Doch das positive Gerücht meines Bekannten hat mich am Ball bleiben lassen. Statt das Buch beim Lesen des Satzes „Stellen Sie sich vor, dass jeder Mensch, dem sie begegnen, für Sie bestimmt ist.“ (S. 14) entnervt in die Ecke zu feuern, habe ich weitergelesen, weil ich wissen wollte, warum mein Bekannter das Buch so mag. Und zu meiner großen Freude bin ich wenige Seiten später auf die Idee mit den guten Gerüchten gestoßen, die mir normalerweise entgangen wäre.
Aufgrund des Wissens, dass Menschen dazu tendieren, negative Dinge eher weiter zu erzählen als positive Dinge, glaube ich, dass positive Gerüchte sich nicht ganz so einfach verbreiten wie negative Gerüchte. Doch auch wenn die Reichweite geringer ist, finde ich die Idee unseres Autors großartig und nachahmungswürdig. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass der Verzicht auf negative Gerüchte viel Freude bereitet.
An dieser Stelle bin ich wie immer neugierig. Hast Du Erfahrungen mit guten Gerüchten? Hast Du schon einmal ein gutes Gerücht in die Welt gesetzt? Wurde schon einmal ein gutes Gerücht über Dich verbreitet?
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