Warum passiert das immer mir?
Läuft bei Dir gerade alles schief, oder kennst Du Jemanden, bei dem gerade alles schiefläuft? Dann ist dieser Beitrag für Dich.
Das Leben ist eine Achterbahnfahrt. Es gibt Zeiten, in denen uns einfach alles zu gelingen scheint und dann wieder gibt es Zeiten, in denen alles schief geht. Wenn gerade alles schief geht tendieren wir schnell dazu uns die Frage „Warum passiert das immer mir?“ zu stellen. Auf den ersten Blick scheint diese Frage harmlos und nur zu verständlich, doch auf den zweiten Blick hat es diese Frage faustdick hinter den Ohren.
Die Fragen, die wir uns stellen lenken unseren Fokus und unsere Wahrnehmung. Wenn wir uns fragen „Warum passiert das immer mir?“ Fokussieren wir uns zum einen auf Menschen, bei denen gerade alles glatt zu laufen scheint und zum anderen suchen wir nach einer Antwort, die kein Potenzial hat, unsere Herausforderung zu lösen. Denn dies Sache ist die: Selbst, wenn wir einen Grund finden, warum das immer uns passiert, hilft uns diese Erkenntnis nicht dabei der Situation zu entkommen.
Wenn wir den Grund für unsere „Pechsträne“ finden, laufen wir Gefahr in eine Opferhaltung zu verfallen, schließlich wissen wir jetzt, dass wir nichts tun können und die „Umstände“ an unserer Situation schuld sind. Vielleicht ist auch Dir schon einmal ein Mensch begegnet, den diese Erkenntnis getroffen hat.
Kennst Du Knut?
Es ist lange her, da kannte ich einen Menschen, der mit dieser Erkenntnis geschlagen war. Nennen wir ihn an dieser Stelle doch einmal Knut. Knut gehörte zu meinen Kunden. Knut war ein sympathischer Typ. Knut gehörte zu den Kunden, die ich immer dann anrief, wenn gerade niemand anderes erreichbar war, denn Knut ging immer ans Telefon. Doch mit der Zeit merkte ich, dass es bei Knut noch etwas anderes gab auf, dass man sich verlassen konnte: Bei Knut lief immer alles schief. Egal wann ich ihn anrief er hatte immer von einer neuen Katastrophe zu berichten. Hätte ich alle Geschichten von Knut genommen und aufgeschrieben und als Roman veröffentlicht, hätte jeder diesen Roman für reine Fiktion gehalten.
Warum passiert das immer Knut?
Als Knut noch zu meinen Kunden zählte fragte ich mich immer, wie ein einziger Mensch so viel Pech haben kann. Damals konnte ich mir die Frage nicht beantworten. Doch inzwischen ahne ich was bei Knut los war: Knut war davon überzeugt, dass er immer Pech hatte. Hätte Knut einmal im Lotto gewonnen, wäre er sicher gewesen, dass er dieses Geld bald wieder verlieren würde. Knut war so überzeugt von seinem Pech, dass er die guten Dinge in seinem Leben nicht mehr wahrnahm und wenn einmal etwas schief ging, wusste Knut, dass das ja passieren musste. Durch all sein Pech hatte Knut „verlernt“ das Gute zu sehen. Knut wusste, dass es niemanden auf der Welt gab, der mehr Pech hatte als er und konnte seine Pechsträne in den Jahren, in denen ich ihn kannte, nie verlassen.
Ich bin der festen Überzeugung, dass es Knut geholfen hätte zu wissen, dass es auf der Welt jemanden gibt, der mehr Pech hat als Knut. Durch diesen Jemand hätte Knut die Chance gehabt zu erkennen, dass in seinem Leben gar nicht alles schlecht war. Er hätte die Chance gehabt seinen Fokus zu ändern und mit etwas Glück wäre Knut dann in der Lage gewesen zu erkennen, dass es auch in seinem Leben viel Gutes gab. Zu meiner großen Freude bin ich diesem Jemand, der definitiv mehr Pech hatte als Knut in
Paul Watzlawick: Anleitung zum Unglücklichsein
begegnet. Dieser Jemand heißt Mike Maryn und ich teile heute seine Geschichte mit Dir, damit Menschen wie Knut die Chance haben zu erkennen, dass es ihnen im Vergleich zu Mike noch immer sehr gut ging. Los geht’s:
Mike – Der Pechvogel
Am 28.07.1977 erschien in den San Francisco Chronicles eine Nachricht über Mike Maryn. Die Zeitung hatte Mike die Nachricht gewidmet, weil dem Autor der Nachricht nie zuvor ein Mensch begegnet war, der so viel Pech hatte wie Mike. Mike hatte so viel Pech, dass ich es hier in Form einer kleinen Liste wiedergeben möchte. Zum Zeitpunkt des Artikels war:
- Mike 83 Mal überfallen und ausgeraubt worden
- Mikes Auto 4 Mal gestohlen worden
Obwohl diese Zahlen an sich schon unglaublich sind, verbirgt sich hinter der ersten Zahl noch etwas Unglaublicheres: Mike wurde nicht nur von echt gefährlichen Räubern überfallen, sondern auch von kleinen Jungen, Jugendlichen und Frauen. Als der Reporter die Polizei nach Mikes Pech fragte, konnte diese keinen Grund anderen Grund dafür nennen, als das Mike wohl immer zur falschen Zeit am falschen Ort war.
Ich für meinen Teil könnte wetten, dass Mike sich nach jedem der Überfälle gefragt hat, warum das eigentlich immer ihm passiert.
Fokus Glück
Es ist lange her, dass ich mir zuletzt die Frage gestellt habe, warum das immer mir passiert. Seitdem ich diese Frage nicht mehr stelle hat sich mein Leben massiv verändert. Natürlich passiert auch in meinem Leben ab und an etwas, was nicht unbedingt wünschenswert ist, aber ich habe mich entschieden meinen Fokus auf das Glück zu richten.
Wenn ich Menschen von den Dingen erzähle, die mir in den letzten Jahren passiert sind, verschlägt es vielen die Sprache. Sie stellen sich vor wie sie in meiner Situation gehandelt hätten und ich kann ihren Gesichtern ansehen, dass sie verzweifelt gewesen wären. Auch ich hatte Momente der Verzweiflung, doch ich habe mir angewöhnt in schwierigen Situationen nach den guten Dingen zu suchen. Jede einzelne dieser Situationen hat mich wachsen lassen. Jede dieser Situationen hat mir bewiesen, dass ich Dinge leisten konnte, die ich mir selbst wenige Monate früher nie zugetraut habe.
Wenn mir heute etwas passiert, richte ich von vornherein den Fokus auf die Dinge, die ich aus der Situation lernen kann. Als ich 2018 erfuhr, dass ich 2019 einige Zeit einen für mich sehr wichtigen Menschen für einige Zeit ins Krankenhaus begleiten musste, war ich im ersten Moment verzweifelt. Im nächsten Moment fasste ich mir ein Herz und beschloss diese harte Zeit zu nutzen, um endlich zu lernen, wie man ein Krankenhaus ohne Ohnmacht betreten kann. Statt mich also die ganze Zeit darauf zu konzentrieren, dass ich gleich das Bewusstsein verlieren würde, konzentrierte ich mich die ganze Zeit auf den Patienten. Dank dieses Fokus konnte ich jeden Tag etwas länger im Krankenhaus bleiben und inzwischen kostet mich ein Krankenhausbesuch nur noch ein müdes Lächeln.
Fazit
Egal was passiert: Ich weiß Du bist großartig. Ich weiß Du kannst das. Ich weiß Du schaffst das. Ich glaube an Dich. Denk daran: Das Leben ist eine Achterbahnfahrt, weil Heldengeschichten, in denen immer alles gut geht, tot langweilig sind. Wenn Dir also etwas Schwieriges passiert, dann nur weil Dir das Leben eine Heldengeschichte schenken möchte.
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