Was hat es mit der Werbekennzeichnung „WERBUNG“ auf sich?
Als ich diesen Blog startete, hatte ich das Thema Werbung noch gar nicht auf dem Schirm. Damals las ich einfach gern Bücher und nutzte den Blog als mein digitales Gedächtnis. Alle Bücher, die ich damals las, hatte ich käuflich erworben und daher war Werbung ein Thema, über das ich nicht einmal nachgedacht hatte.
Für Buchblogger gibt es Rezensionsexemplare
Im August 2019 passierte dann etwas, womit ich nicht gerechnet hatte. Weil mich Verlage interessierten und ich so gut wie nichts über diese Branche wusste, besuchte ich das Literarische Kolloquium des Klett-Cotta Verlages in Berlin. Ich hatte keine Ahnung, was ein Kolloquium ist und so tat ich, was ich in diesen Situationen immer tue: Ich fragte jemanden, der die Antwort kannte.
Dieser Jemand war eine Mitarbeiterin des Klett-Cotta Verlages, die mir nicht nur verriet, was ein Kolloquium ist, sondern mir auch noch einen Tipp gab, der einen gigantischen Einfluss auf diesen Blog haben sollte. Die Antwort, was ein Kolloquium ist, hatte ich schnell vergessen (es ist ein wissenschaftliches Gespräch). Doch den Tipp, den ich erhielt, als ich der Dame verriet, dass ich Bloggerin bin und über Bücher schreibe, werde ich nie vergessen. Er lautete sinngemäß:
„Dann fordere doch Rezensionsexemplare an.“
Auf meine Frage, was ein Rezensionsexemplar ist, erhielt ich die Antwort, dass Verlage zu Werbezwecken in der Regel für jedes Buch ein bestimmtes Kontingent haben, dass sie Menschen zur Verfügung stellen, die Rezensionen schreiben. Meine Entgegnung, dass ich zwar über Bücher, aber nicht wirklich Rezensionen schreibe, parierte mein Gegenüber sinngemäß mit dem Satz:
„Ich sende Dir gern Rezensionsexemplare, Dein Blog erfüllt unsere Erwartungen.“
Als ich wieder zu Hause war, nahm ich mir den Tipp zu Herzen, durchsuchte die Seite des Verlages und fand ein Buch, dass meinem Beuteschema entsprach. Also fragte ich getreu meines damaligen Verkäufer-Modus: „nicht gekauft hat er schon“, den ich von einem der bekannteren Verkaufstrainer übernommen hatte, ein Rezensionsexemplar an. Wenige Tage später hielt ich das Buch in den Händen und konnte noch immer nicht fassen, dass das funktioniert hatte.
Der erste „WERBUNG“-Beitrag
Als ich über das Buch schrieb kennzeichnete ich den Beitrag als Werbung. Ich hatte keine Ahnung, ob ich das musste, aber mir war es wichtig, an dieser Stelle maximal transparent zu sein. Ich hatte für das Buch nicht bezahlt und wollte dies kenntlich machen. So halte ich es bis heute. Bücher, die ich „geschenkt“ bekomme und bei denen ich auch nur die Vermutung habe, dass der Schenker ein Interesse daran hat, dass ich über das Buch schreibe, werden als „Werbung“ gekennzeichnet.
Inzwischen ist viel Zeit vergangen, und der Blog hat sich zu etwas entwickelt, das meine kühnsten Erwartungen übertroffen hat. Mit dem Wachstum des Blogs begegnen mir immer mehr Themen, mit denen ich mich beschäftigen muss. Als der Blog begann zeichnete ich Bilder, um mich nicht mit Urheberrechten und Co. auseinandersetzen zu müssen. Durch die Zeichnungen wurde ich ein Sketchnoter, der mit den Bildern Geld verdient. Dadurch wurde ich plötzlich selbst ein Urheber und komme nicht mehr um diese Themen herum. Also beschäftige ich mich inzwischen auch mit Büchern wie
Zu meiner großen Überraschung stolperte ich in diesem Buch zuerst über diese beiden Sätze:
„Gegenleistung erhalten – Werbekennzeichnung. Keine Gegenleistung – keine Werbekennzeichnung.“ S.14.
Natürlich bezieht sich der Autor mit dieser Aussage auf Fotos, weil dies sein Thema ist. Doch irgendwie geben mir die Sätze das Gefühl, dass ich mit meiner Handhabung der Werbekennzeichnung der Blogbeiträge intuitiv in eine gute Richtung gezielt habe.
Fazit
Die Sache mit der Werbekennzeichnung ist kein einfaches Thema. Und die Frage, was gekennzeichnet werden muß und was nicht, können am Ende nur Anwälte und Gerichte klären. Ich für meinen Teil werde mich weiter mit dem Thema beschäftigen und im Zweifelsfall lieber einmal zu viel „WERBUNG“ schreiben als einmal zu wenig.
Laut unserem Autor ist meine Handhabung an dieser Stelle für den „Verbraucher“ keine perfekte Lösung, weil ein extensiver Gebrauch der Werbekennzeichnung dafür sorgen kann, dass die Kennzeichnung ihr eigentliches Ziel verfehlt:
„Indem einfach alles als Werbung gekennzeichnet wird, weiß der Verbraucher am Ende wieder nicht, was nun Werbung ist und was aus freien Stücken berichtet wird.“ S. 13.
An dieser Stelle hoffe ich nun, die Frage „Warum schreibst Du da Werbung drauf?“, die mir immer mal wieder von Lesern gestellt wird, nachvollziehbar beantwortet zu haben und hoffe, damit ein klein wenig mehr Transparenz über die Intention dieses Blogs und seine Werbebeiträge geschaffen zu haben.
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