Weißt Du, was avancieren bedeutet?
Bis zum heutigen Tag bin ich nicht auf die Idee gekommen, den Begriff avancieren nachzuschlagen, weil sich dessen Bedeutung in der Regel aus dem Satzkontext erschließt. Das gilt auch für das folgende Zitat:

„Durch Zufall entdeckte ich, dass eine ehemalige Harvard-Studentin von mir Lauri Santos, eine hochrangige Psychologin in Yale und Leiterin eines der dortigen Residential Colleges, unter dem Titel «Die Psychologie und das gute Leben» einen Kurs zum Thema Wohlbefinden entwickelt hatte und dass dieser zum beliebtesten Kurs auf dem Campus avanciert war.“
S. 10.
das aus dem Buch des Autors
stammt. Ich verstehe den zweiten Satz, ohne dass ich die genaue Bedeutung von avancieren kenne: Lauris Wohlbefinden-Kurs ist zum beliebtesten Kurs auf dem Campus in Yale geworden. Weil Laurie großartig zu sein scheint, hat sie unserem Autor Bruce ihren Kurs zur Verfügung gestellt und dieser hat auf der Grundlage von Lauries Kurs einen eigenen Kurs mit dem Titel „The Science of Happiness“ erschaffen.
Ich bin gespannt, ob sich an der Satzbedeutung etwas ändert, sobald ich weiß, was genau avancieren bedeutet.
Was das Lexikon sagt
Unser Lexikon kennt den Begriff und verrät uns, dass er drei sehr nah beieinander liegende Bedeutungen hat.

avancieren [avā’si:rən, frz.], befördert werden, in eine höhere Position aufrücken, aufsteigen.
Das Zeit Lexikon. Mit dem Besten aus der Zeit, Band 01, S. 504.
avan|cie|ren [avā’si:rən] (sw. V.; ist) [frz. avancer, zu einem vlat. Verb mit der Bed. »vorwärts bringen«, zu spätlat. abante = vorweg]: 1. (veraltend) befördert werden, in einen höheren Dienstrang aufrücken: er avancierte zum Direktor. 2. zu etw. werden, aufsteigen, aufrücken: er ist zum besten Spieler der Mannschaft avanciert. 3. (veraltet) vorwärts gehen, vorrücken.
Das Zeit Lexikon. Mit dem Besten aus der Zeit, Band 17, S. 268.
Alle drei Bedeutungen liegen nah beieinander. Für mein Bauchgefühl passt die veraltete Version unter Nummer 3 am besten in das Zitat unseres Autors:
„Durch Zufall entdeckte ich, dass eine ehemalige Harvard-Studentin von mir Lauri Santos, eine hochrangige Psychologin in Yale und Leiterin eines der dortigen Residential Colleges, unter dem Titel «Die Psychologie und das gute Leben» einen Kurs zum Thema Wohlbefinden entwickelt hatte und dass dieser zum beliebtesten Kurs auf dem Campus vorgerückt war.“
Gefühlt hat sich an der Satzbedeutung nicht wirklich etwas verändert, oder?

Gibt es Lauris Kurs auch online?
Immer wenn ich Yale lese, erinnere ich mich daran, dass die wirklich teuren amerikanischen Universitäten ihre Kurse zum Teil auch kostenlos zur Verfügung stellen. Das gilt laut der Yale Webseite auch für den „Well-Being“ Kurs von Lauri. Der Kurs ist auf der Lernplattform Coursera verfügbar und animiert mit einem Button „Kostenlos anmelden“ zur Anmeldung. Will man den Kurs jedoch belegen, scheint das nur im Rahmen einer Plus Mitgliedschaft möglich zu sein, die monatlich mit 53 € zu Buche schlägt. Das ist nicht wenig Geld, doch im Vergleich zu den Studiengebühren von Yale, die aktuell jenseits der 90.000 Dollar liegen, sind es Peanuts.
Fazit
Wir wissen nun, dass avancieren
- befördern
- aufsteigen und
- vorwärts gehen
bedeuten kann.
Noch spannender finde ich die Frage, mit der sich Bruce in seiner Kursversion „The Science of Happiness“ beschäftigt. Für mich geht Glück mit Kontrolle einher. Sobald ich das Gefühl habe, dass ich Kontrolle über eine Situation habe, bin ich glücklich.
Wie sehr die beiden Dinge Hand in Hand gehen, merke ich aktuell sehr stark. Ich bin gerade dabei, meinen Miete zahlenden Job zu wechseln. Ich weiß, wann der aktuelle Job endet und habe noch keinen neuen Vertrag unterschrieben.
2019 war ich schon einmal in einer solchen Situation. Damals wusste ich nicht, was nach dem Ende des Jobs auf mich zukommt. Ich hatte das Gefühl, der Situation ausgeliefert zu sein und hatte unwahrscheinlich viel Angst.
Dieses Mal bin ich tiefenentspannt, weil ich weiß, was mich erwartet. Ich habe das Gefühl, die volle Kontrolle über die Situation zu haben, was mich unfassbar glücklich macht. Dieses Mal frage ich mich nicht, ob ich einen neuen Job finden werde, sondern bin eher mit der Qual der Wahl konfrontiert, mich zwischen eines meiner Herzensthemen entscheiden zu müssen.
Wie schaut es bei Dir aus? Was brauchst Du, um dich wohl zu fühlen bzw. um glücklich zu sein?
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Das Buch, das diesen Beitrag inspiriert hat, habe ich als Rezensionsexemplar vom Verlag erhalten. Das bedeutet, ich habe das Buch kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen, um darüber zu schreiben.
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Kommentar von Uli Becher von Twitter https://x.com/UliBecher/status/1924317018888577208?t=hyP-jIVIPdcQkXq7mcLzgA&s=03 :
Man übertrage das Argument von Dohnanyi auf den Straßenverkehr, wo manche ja auch sagen, dass durch die Distanz und die gefühlten Wände respektloses Verhalten zunehme. Das mag sogar messbar so sein, dennoch kann niemand daraus folgern, dass der Verkehr insgesamt respektlos sei.
Wie jeder Autofahrer aus eigener zahlender Erfahrung weiß, wird der nötige Respekt notfalls durch Regeln erzwungen. Ähnliches geschieht in den Sozialen Medien, meine ich. Insgesamt finde ich Dohnanyis Sicht damit zu pessimistisch. Du hast schön erklärt, woran das liegen könnte.