Weißt Du was der PA/PE Index ist?
Wenn Du von diesem Index auch noch nie etwas gehört hast, dann mag das daran liegen, dass der Autor diesen Index spontan für dieses Buch
Frank Pacetta: Du bist der Chef – Mach was draus!
erfunden hat. Somit gibt es heute gleich zwei Fragen zu beantworten:
- Was ist der PA/PE Index?
- Warum lohnt es sich einen eigenen Index zu erfinden?
Beginnen wir bei der ersten Frage:
Was ist der PA/PE Index?
Okay, jetzt müssen wir beide ganz ganz tapfer sein, denn ganz ohne Mathematik werden wir diese Frage nicht beantworten können. Doch bevor wir zum mathematischen Teil der Antwort kommen, schauen wir uns erst einmal an, worum es in diesem Index eigentlich geht.
Dieser Index ist eine Kennzahl, um den Wert der eigenen Mitarbeiter zu ermitteln. Um diesen Index zu erhalten addieren wir die Vermögenswerte und die Umsätze unseres Unternehmens und teilen den errechneten Wert durch die Anzahlt der Mitarbeiter.
Wenn es Dir ähnlich geht wie mir, kannst Du mit dem gerade Gelesenen wenig anfangen. Um das was da steht zu verstehen brauche ich immer einer Beispielrechnung und genau die werden wir jetzt machen:
Stell Dir vor, Du bist Manager im Unternehmen Sonnenschein GmbH und möchtest den Wert Deiner Mitarbeiter ermitteln. Um diesen Wert zu ermitteln brauchst Du 3 Kennzahlen:
- Die Vermögenswerte des Unternehmens
- Die Umsätze des Unternehmens
- Die Anzahl der Mitarbeiter
Zwei Kennzahlen sind Dir bekannt:
- Die Sonnenschein GmbH hat 163 Mitarbeiter.
- Der Umsatz der Sonnenschein GmbH lag im letzten Jahr bei 200 Millionen Euro.
Um die Berechnung des PA/PE Index zu starten fehlt Dir der Vermögenswert des Unternehmens. Der Vermögenswert eines Unternehmens sind vereinfacht gesagt alle Dinge, die das Unternehmen besitzt und die es zu einem Marktwert verkaufen kann. Das bedeutet der Vermögenswert eines Unternehmens beinhaltet nicht nur den aktuellen Lagerbestand, sondern auch Dinge, wie zum Beispiel den eigenen Maschinenpark.
Um den Vermögenswert zu erhalten bleibt Dir nichts übrig, als die Unternehmensbilanz des Unternehmens zu durchleuchten. An dieser Stelle erspare ich uns einige Mühe und liste nicht alle Einzelposten auf, die Du in der Bilanz der Sonnenschein GmbH findest, sondern nehme einfach an, dass sich der Vermögenswert der Sonnenschein GmbH auf 500 Millionen beläuft. Mit dieser Zahl haben wir nun alle Daten, die wir für unsere Berechnung brauchen:
- Die Sonnenschein GmbH hat 163 Mitarbeiter.
- Der Umsatz der Sonnenschein GmbH lag im letzten Jahr bei 200 Millionen Euro.
- Der Vermögenswert der Sonnenschein GmbH beläuft sich auf 500 Millionen Euro.
Da wir nun alle Daten haben ist es Zeit mit der Berechnung unseres PA/PE Indexes zu starten. Im ersten Schritt addieren wir den Umsatz und die Vermögenswerte:
- Umsatz 200 Millionen + Vermögenswert 500 Millionen = 700 Millionen
Im nächsten Schritt teilen wir den berechneten Wert durch die Anzahl unserer Mitarbeiter:
- 700 Millionen / 163 Mitarbeiter = 4.294.478,53
Nach dieser Minirechnung wissen wir nun also, dass jeder Mitarbeiter der Sonnenschein GmbH einen Wert von knapp 4,3 Millionen Euro hat. Das ist ein guter Wert pro Mitarbeiter.
Doch Vorsicht, dieser Wert ist beim genaueren Hinsehen nur ein grober Orientierungswert, der Dir schnell ein Gefühl dafür gibt, ob der Wert Deiner Mitarbeiter stimmt. Wenn Du bei der Berechnung dieses Wertes herausfindest, dass jeder Deiner Mitarbeiter nur einen Wert von 50.000 Euro erbringt, jeder von Ihnen aber 45.000 Euro im Jahr verdient, weißt Du, dass Du mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Problem hast. In dieser Situation kannst Du den Indes nutzen um einen Mitarbeiter, der nach einer Gehaltserhöhung fragt zu erklären, dass dies aktuell nicht möglich ist, Du aber gern bereit bist das Gehalt zu erhöhen, wenn es Euch gelingt den PA/PE Wert gemeinsam zu erhöhen.
In die andere Richtung funktioniert der Wert leider nicht so gut. Auf den ersten Blick schauen die 4,3 Millionen Euro pro Mitarbeiter gut aus, doch da wir nur mit dem Umsatz und den Vermögenswerten rechnen könnte es auch hier sein, dass das Unternehmen in Schieflage ist. Umsatz ist nun einmal nicht das gleiche wie Gewinn.
Warum heißt der Index PA/PE Index?
Ich habe die Stelle im Buch jetzt 3 Mal gelesen und keine Antwort auf diese Frage gefunden. Solltest Du eine Idee haben, freue ich mich sehr auf Deine Antwort.
Warum lohnt es sich einen eigenen Index zu erfinden?
Besser formuliert müsste die Frage lauten: Warum lohnt es sich individuelle Kennzahlen zu erfinden? Die Antwort lautet: Wir leben in einer Welt, die sich massiv schnell verändert. Viele Menschen arbeiten heute in Jobs, die vor 20 Jahren noch kein Mensch kannte und dieser Trend wird in den nächsten 20 Jahren wohl weiter gehen. Die Welt verändert sich so schnell, dass wir neue Werkzeuge brauchen und dazu gehören nun einmal auch neue Kennzahlen, die uns dabei helfen zu verstehen, ob unser Unternehmen aktuell in die richtige Richtung segelt.
Um die Notwendigkeit eigener Kennzahlen zu verdeutlichen nehmen wir uns einmal ein Beispiel aus meiner Erfahrung:
E-Commerce-Manager und er Low Hanging Fruit Faktor
In den letzten Jahren hatte ich mit vielen E-Commerce-Unternehmen zu tun. Bei einigen dieser Unternehmen war der Inhaber mein direkter Ansprechpartner, bei anderen wiederrum ein E-Commerce-Manager. Bei den letzteren Ansprechpartnern erlebte ich ein erstaunliches Phänomen: Nur dies wenigsten E-Commerce-Manager konnten sich länger als ein Jahr in dieser Position halten. Lange Zeit verstand ich nicht, warum manche Unternehmen ihre E-Commerce-Manager ständig wechselten, doch mit den Jahren dämmerte es mir.
Jene E-Commerce-Manager, die sich nur kurz in einem Unternehmen hielten, hatten es in der Regel versäumt am Anfang ihres Jobs klare Ziele mit Ihren Unternehmen abzustimmen. Beide hatten sich einfach darauf geeinigt, dass der Onlineshop einfach besser laufen sollte. Und so machten sich die E-Commerce-Manager an die Arbeit. Häufig erzielten sie in den ersten Monaten ordentliches Wachstum im Shop und das zur großen Freude der Unternehmer ohne viel Marketingbudget. Doch nach ungefähr 6 Monaten sank die Wachstumskurve der Shops. Zwar machten diese noch immer mehr Umsatz als vor 6 Monaten, doch wuchsen sie nicht mehr so stark wie in den Monaten zuvor.
Der Grund für das verminderte Wachstum war dem Low-Hanging-Fruit-Faktor geschuldet. In den ersten Monaten hatten die E-Commerce-Manager die Shops erst einmal aufgeräumt und so dafür gesorgt, dass die Suchmaschinen sich besser in den Shops zurechtfanden und diese dadurch besser in den Suchergebnissen listen konnten. Durch das bessere Listing bzw. Ranking kamen mehr Besucher in die Shops und die Umsätze stiegen. Die E-Commerce-Manager konnten diese Verbesserung durch eigene Muskelkraft und ohne den Einsatz finanzieller Mittel stemmen.
Stell Dir an dieser Stelle einen Obstbaum voller Obst vor. In den ersten Monaten hat der E-Commerce-Manager alle Früchte geerntet, die er vom Boden aus erreichen konnte. Um an die Früchte zu kommen, die weiter oben hängen braucht der E-Commerce-Manager im nächsten Schritt nun eine Leiter.
Um nun für weiteres Wachstum im Shop zu sorgen, braucht der E-Commerce-Manager eine Leiter in Form von Marketing Budget und an genau dieser Stelle bekamen die meisten E-Commerce-Manager die ersten Probleme. Die Unternehmer verstanden nicht, warum sie ausgerechnet jetzt wo die Performance der Manager nachließ zusätzliches Geld in diesen Bereich investiert werden sollte und an dieser Stelle begann für viele Manager der Anfang vom Ende.
Um dieses Phänomen des 1-Jahres-E-Commerce-Managers zu vermeiden, brauchen E-Commerce-Manager 2 Dinge:
- Ein Ziel auf, dass sich der Manager und das Unternehmen von Beginn an einigen.
- Einen Low Hanging Fruit Index
Der Low Hanging Fruit Index sollte das gerade beschriebene Phänomen beschreiben können. Leider fehlen mir die logischen Fähigkeiten, um den Index an dieser Stelle entwickeln zu können. Solltest Du diese Fähigkeiten haben und Lust haben mir an dieser Stelle zu helfen, freue ich mich über Deine Kontaktaufnahme, damit wir gemeinsam diesen Index entwickeln, der das Potenzial hat, vielen E-Commerce-Managern in Zukunft eine Menge Schmerzen zu ersparen.
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