Weißt Du, was ein Augenspiegel ist?

Heute geht es um einen Begriff, der mir noch nie zuvor begegnet ist. Dank des Autors

Tobias Hürter: Das Zeitalter der Unschärfe. Die glänzenden und die dunklen Jahre der Physik 1895-1945.

kenne ich zu meiner großen Freude schon den Erfinder des Augenspiegels. Tobias schreibt: 

„Hermann von Helmholtz, der angesehenste Physiker des Landes, wird aus Heidelberg [nach Berlin] geholt. Helmholtz ist ein Universalgelehrter des alten Stils, ausgebildeter Chirurg und gefeierter Physiologe. Dank seiner Erfindung des Augenspiegels hat er das Verständnis der Funktion des menschlichen Sehorgans weiter vorangebracht.“

S. 25.

Der Augenspiegel wurde von Hermann von Helmholtz erfunden, dessen Name mir schon das ein oder andere Mal begegnet ist. Lass uns nun einmal schauen, ob wir mit Hilfe des Internets nun noch herausfinden können, wie genau so ein Augenspiegel aussieht und wie er funktioniert.

Was ist ein Augenspiegel?

Dieses wunderbare YouTube Video der Helmholtz-Gemeinschaft verrät uns, dass der Augenspiegel, der auch Ophthalmoskop genannt wird, im Jahr 1850 erfunden wurde. Der Augenspiegel ist ein Gerät, dass Augenärzte nutzen können, um ins Innere des Auge eines Patienten zu sehen.

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Jemanden ins Auge zu sehen ist ohne Augenspiegel nicht möglich. Wir sehen lediglich das Auge von außen. In der schwarzen Pupille unseres Gegenübers spiegeln wir uns lediglich selbst. Der Augenspiegel durchbricht diese schwarze Barriere der Pupille, indem er mit Hilfe einer Glasscheibe, die leicht schräg zwischen den Augen des Arztes und des Patienten steht. Das Licht, das seitlich auf die Glasplatte fällt, wird ins Auge des Patienten geworfen. Dadurch wird dieser nicht geblendet und der Augenarzt erhält dadurch Einblick in das Innere des Auges, wo er unter anderem die für das Sehen notwendige Netzhaut sehen kann.

Spannend am Augenspiegel ist, dass sich damit auch feststellen lässt, ob der Patient kurz oder weitsichtig ist. In beiden Fällen ist das Innere des Patientenauges für den Arzt unscharf. Diese Unschärfe entsteht durch die Linse im Auge des Patienten. Diese ist nicht nur nach außen, sondern auch nach innen unscharf; sprich: der Patient, der die Welt durch die Linse in seinem Auge sieht, sieht die Welt unscharf und der Arzt, der durch die gleiche Linse ins Auge des Patienten schaut, sieht ein unscharfes Augeninneres.

Fazit

Manche Sachen sind so selbstverständlich für mich, dass ich noch nie darüber nachgedacht habe. Da ich kurzsichtig bin, war ich schon öfter bei einem Augenarzt, und dort ist mir ein Augenspiegel begegnet. Ich dachte immer, dass das irgendein krasses Gerät ist. Dass darin im Grunde genommen einfach nur eine kleine Glasscheibe versteckt ist, war mir bis heute nicht klar.