Weißt Du was ein Kaliban ist?
In den letzten Jahren habe ich mir zur Regel gemacht, jedes mir unbekannte Wort in einem Buch zu markieren, um später darüber zu schreiben. Nur selten habe ich Bücher, bei denen ich diese Regel breche. Eines dieser Bücher ist
Jack London: Der Seewolf.
Da die Geschichte auf einem Segelschiff spielt, nutzt der Autor viele Begriffe aus der Seefahrt, die ich einfach überlese. Es reicht mir zu wissen, dass der Begriff einen Bestandteil des Bootes oder ein Kleidungsstück oder Werkzeug der Menschen auf dem Schiff meint. In diesem großartigen Buch bin ich über den Begriff „Kaliban“ gestolpert, der wohl nichts mit dem Schiff und der Crew zu tun hat und so spannend und unbekannt klingt, dass wir diesem heute nachgehen.
Wilde Bedeutungsspekulation
Heute könnte ich es mir einfach machen und einfach behaupten, dass sich die Worte Kaliban und Taliban so sehr ähneln, dass sie Nachbarvölker sein könnten. Mein Bauchgefühl glaubt diese Geschichte jedoch nicht, also nehmen wir an dieser Stelle einen erneuten Spekulationsanlauf.
Kaliban erinnert mich auch an den Begriff Kaliber. Kaliber ist meines Wissens eine Maßeinheit bei Waffen. Auch Menschen, die in einem bestimmten Bereich viel auf dem Kasten haben, werden als „schweres“ oder „starkes“ Kaliber bezeichnet. Doch nicht nur Menschen, sondern auch Texte können es in sich haben. Daher lautet die heutige Bedeutungsspekulation, dass Kaliban eine Art Gedicht oder Text ist, das ein schweres Geschoss darstellt und daher die Power hat, die Welt zu erschüttern und sogar aus den Angeln zu heben.
Ob diese Bedeutungsspekulation auch nur im Entferntesten etwas mit der wahren Bedeutung zu tun hat, wird uns jetzt hoffentlich unser Lexikon verraten.
Was das Lexikon sagt
Kaliban gehört zu den Begriffen, zu denen mein analoges Lexikon keinen Eintrag aufweist. Auch unser digitales Lexikon wissen.de hält heute auch keinen passenden Beitrag für uns bereit. Doch zum Glück gibt es duden.de, und hier finden wir endlich, wonach wir suchen:
Kaliban:
1. Bedeutung: roher, grobschlächtiger, primitiver Mensch
2. Herkunft: nach Caliban, einer Gestalt in Shakespeares Drama „Tempest“ („Sturm“).
https://www.duden.de/rechtschreibung/Kaliban
An dieser Stelle bin ich nun hin und her gerissen. Auf der einen Seite freue ich mich, dass ich nun weiß, was es mit einem Kaliban auf sich hat. Auf der anderen Seite habe ich das Gefühl, dass ich mir erst dann ein richtig gutes Bild von einem Kaliban machen kann, wenn ich das Werk von Shakespeare gelesen habe. Allerdings bin ich absolut kein Shakespeare-Fan und werde daher einfach mein Bild von Wolf Larsen, der als Kapitän eine Hauptrolle in unserem heutigen Buch spielt, als meine personifizierte Vorlage für einen Kaliban abspeichern.
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