Weißt Du, was ein Märtyrer ist?
Mir ist dieser Begriff schon sehr oft begegnet, dennoch weiß ich noch immer nicht wirklich welche Bedeutung er hat. Dank
Christopher Avery: The Responsibility Process. Wie Sie sich selbst und andere wirkungsvoll führen und coachen
habe ich gelernt, dass Sokrates kein Märtyrer war. Unser Autor schreibt, dass Sokrates sich selbst verteidigte als er von seinen Feinden angeklagt wurde. Das Ganze ging schief und Sokrates wurde zum Tode verurteilt. Sokrates war laut unserem Autor
„kein Märtyrer, sondern agierte im Einklang mit seiner Überzeugung und nahm so seine Verurteilung an.“
S. 37.
Die Frage, die mir nicht aus dem Kopf geht, lautet: Was hätte Sokrates an dieser Stelle getan, wenn er ein Märtyrer gewesen wäre? Hoffentlich kann uns unser Lexikon an dieser Stelle auf die Sprünge helfen.
Was das Lexikon sagt
Ja, unser Lexikon kann uns mit einem Eintrag auf die Sprünge helfen:
Märtyrer [grch.-lat.; eigtl. >>Zeuge<<] der (Martyrer), jemand, der um seines Glaubens oder seiner Überzeugung willen den Tod erleidet; meist für die christl. M. (Blutzeugen gebraucht).
Das Zeit Lexikon. Mit dem Besten aus der Zeit, Band 06, S. 373.
Ein Märtyrer ist also ein Mensch, der bereit ist für seinen Glauben zu sterben. Sokrates wurde laut unserem Autor angeklagt, weil er die Athener Jugend verdorben hatte, indem er sie zur Gesellschaftskritik aufgerufen hatte. Dies tat Sokrates laut Platon aber nicht, weil er nicht an die damaligen Götter glaubte, und die Jugend gegen diese Aufhetzen wollte, sondern weil er die Jugend ausbilden wollte. Er wusste, dass er für sein Handeln die Konsequenzen tragen musste und akzeptierte die Verurteilung, was in seinem Fall bedeutet, dass er bereit war das Gift zu trinken, dass seinen Tod herbeiführen würde.
Fazit
Ich bin mir noch immer nicht sicher was ein Märtyrer ist, doch das mag daran liegen, dass ich zu wenig Ahnung von Religion habe. An dieser Stelle kann ich nur vermuten, dass es bei einem Märtyrer darum geht, dass der Mensch, der stirbt daran glaubt, dass es ein Leben nach dem Tod gibt. Wenn er Gott abschwört, um seinem Tod zu entgehen, darf er vielleicht weiterleben, doch er muss damit leben, dass er nach seinem Tod ein Dasein in der Hölle fristen wird. Ist er dagegen bereit seinem Gott treu zu bleiben, obwohl er allein für seinen Glauben getötet wird, verliert er zwar sein Leben, doch Gott belohnt seine Treue durch einen Aufenthalt im Himmel nach dem Tod.
Sokrates ging es bei seinem Tod nicht darum in den Himmel zu kommen. Er akzeptierte sein Todesurteil, weil er die Gesetze seiner Zeit, in deren Rahmen er die Todesstrafe erhielt, respektierte.
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