Weißt Du, was ein Paletot ist?
Unser heutiger Begriff stammt aus einem Roman, der zuerst 1900 erschienen ist. Es wimmelt in diesem Buch von Begriffen, die mir noch nie zuvor begegnet sind und mir deutlich machen, wie sehr sich die Welt und unsere Sprache in den vergangenen 120 Jahren verändert hat. Zum Glück verzichtet der Autor unseres heutigen Buches
Heinrich Mann: Im Schlaraffenland
auf fiese Schachtelsätze, die es mir unmöglich machen, die Bücher seines Bruders Thomas Mann mit Vergnügen zu lesen. Heinrich platziert die mir unbekannten Begriffe in leicht verständlichen Sätzen, aus denen sich häufig erahnen lässt, was er mit dem Begriff ausdrücken will. So vermute ich, dass ein Paletot ein Kleidungsstück ist, da er mir in folgendem Satz unseres Autors begegnet ist:
„“Endlich, mein lieber Doktor!“ rief der Herr und streckte die Hand mit matter Anmut einem großen eleganten Manne entgegen, der von der Treppe her eintrat und dem Diener Hut und Paletot zuwarf.“ S. 20.
Heinrich Mann lebte von 1871 bis 1950. Vermutlich gibt er zu dem Bekleidungsstück Paletot keine weiteren Erläuterungen ab, weil es um 1900 ein weit verbreitetes Kleidungsstück war. Lass uns daher mal schauen, ob unser Lexikon uns mehr zu diesem in Vergessenheit geratenem Mode-Accessoire verraten kann.
Was das Lexikon sagt
Auch heute haben wir Glück und unser Lexikon hält einen passenden Eintrag für uns bereit.
„Paletot [‘paləto, auch: pal’to:], der; -s, -s [frz. Paletot = weiter Überrock < mengl. Paltok = Überrock, Kittel, H. u.]: 1. Leicht taillierter zweireihiger Herrenmantel [mit Samtkragen]. 2. Dreiviertellanger Damen- od. Herrenmantel.“
Das Zeit Lexikon. Mit dem Besten aus der Zeit, Band 18, S. 1707.
Unser Lexikon bestätigt also die Vermutung, dass ein Paletot ein Kleidungsstück ist und verrät uns, dass wir es mit einem Mantel zu tun haben.
Fazit
Dank unseres Lexikons wissen wir nun, was ein Paletot ist. Da der Roman erstmals 1900 in München veröffentlicht wurde, ist es vielleicht nicht verwunderlich, dass ich in dem Buch von Heinrich Mann so viele mir unbekannte Begriffe lese. Vor 122 Jahren sah die Welt noch völlig anders aus. Auf den Berliner Straßen, in denen der Roman spielt, standen nicht überall parkende Autos herum, es verkehrten Pferdewagen, so dass ein dreiviertellanger Mantel eine großartige Idee war, da er nicht zu leicht mit Straßendreck in Berührung kam.
Übrigens ist der Paletot gar nicht ausgestorben. Bei meiner Recherche bin ich über einen Mode-Onlineshop gestolpert, der uns verrät, dass ein Paletot auch heute noch ein Must-Have für jeden Herren ist:
„Diese drei Mäntel sollten in keiner Männergarderobe fehlen: ein klassischer Paletot fürs Business, ein cooler zweireihiger Trenchcoat für den Alltag und sein wärmendes Pendant der Dufflecoat.“
Diese Information macht mich neugierig: Besitzt du einen Paletot, oder kennst Du Menschen, die regelmäßig einen tragen?
Lesedauer & Kategorie
Schnellnavigation
Buchcover zum Beitrag
Werbung
Das Buch, das diesen Beitrag inspiriert hat, habe ich als Rezensionsexemplar vom Verlag erhalten. Das bedeutet, ich habe das Buch kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen, um darüber zu schreiben.
Schlagwörter
Autor
Schnellnavigation
Buchcover zum Beitrag
Schlagwörter
Datum & Autor
Kommentiere den Beitrag
Was passiert nach Deinem Kommentar?
Nachdem Dein Kommentar durch uns geprüft wurde, wird er freigegeben* und erscheint unter diesem Beitrag zusammen mit dem von Dir angegebenen Namen. Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Sie dient uns an dieser Stelle in erster Linie zum Schutz vor Spam. Wenn Du Deine E-Mail-Adresse nicht hier angeben möchtest, kannst Du den Kommentar auch gern auf einem unserer Social Media Profile posten.
*Spam und Kommentare, die nur einen Backlink für die eigene Seite zum Ziel haben, werden einfach gelöscht. Nimm gern Kontakt mit uns auf und lass uns die Möglichkeiten eines Sponsored Post besprechen, wenn Du gern einen thematisch passenden Backlink unter einem bestimmten Beitrag platzieren möchtest.