Weißt Du, was ein PPS-System ist?

Ich kenn mich mit Abkürzungen nicht aus, aber mit kurzen Kabeln.

Heute geht es wieder einmal um eine mir unbekannte Abkürzung. Sie ist mir an einer Stelle begegnet, an der der Autor

Mario Neumann: Projekt-Safari 2. Das Handbuch für agiles Projektmanagement

ein Product Vision Board erklärt. Das Product Vision Board ist ein Zettel, auf dem die Vision zu einem Produkt festgehalten wird, das entwickelt werden soll. Wie genau so ein Board aussehen kann, siehst Du in diesem YouTube Video. Es gibt unterschiedliche Varianten solcher Boards. Das von Mario hat zum Beispiel die folgenden Zeilen und Spalten:

  • Vision (oben quer über das ganze Blatt)
  • Zielgruppe (Spalte eins)
  • Bedürfnisse (Spalte zwei)
  • Eigenschaften (Spalte drei)
  • Motivation (Spalte vier).
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In der Beispiel-Produkt-Vision von Mario begegnet uns die mir unbekannte Abkürzung:

“Für Mitarbeiter in der Produktion ist unsere digitale Steuerungslösung MABEA künftig das Herz eines leistungsstarken Steuersystems, das zur operativen Planung und Steuerung des Produktionsgeschehens in Industriebetrieben eingesetzt werden kann. Es kann mithilfe intelligenter Erkennungssoftware erstmals auch Maschinen verschiedenster Hersteller kollaborieren lassen. Zudem ist die Software über die einzigartigen MABEA Libraries leicht in vorhandene ERP- und PPS-Systeme zu integrieren.“

S. 46.

Tatsächlich ist unsere heutige Abkürzung der einzige Teil der Produktvision, die ich nicht verstehe. Ich weiß, dass MABEA eine erfundene Software ist, die Mario als Beispiel nutzt. Ich weiß, dass Maschinen in Produktionsstraßen unterschiedliche Bedienoberflächen haben, was nicht selten dafür sorgt, dass ein einzelner Mitarbeiter nicht in der Lage ist, alle Maschinen zu bedienen, weil ihm die notwendigen Bedienkenntnisse, die zum Teil auch Programmierkenntnisse sind, fehlen.

Zudem weiß ich, dass eine Librarie eine digitale Bibliothek ist, die Daten enthält. So eine Bibliothek enthält Daten, die für den Bereich, in dem sie genutzt wird, typisch ist. So existieren zum Beispiel Blumenbibliotheken, die alle lateinischen Namen von Blumen enthalten. Solche Bibliotheken erleichtern es Onlinehändlern von Blumen, die Daten in ihren Onlineshop einzupflegen. Denn sie müssen nicht alle Daten selbst eingeben, sondern können diese aus der Bibliothek auswählen. Selbst die Abkürzung ERP-System ist mir bekannt. ERP steht für Enterprise Resource Planning. Ein ERP-System enthält alle relevanten Ressourcen in einem Unternehmen und hilft, diese vernünftig einzusetzen. Zu diesen Ressourcen gehören auch die Mitarbeiter und die finanziellen Mittel des Unternehmens. Mit Hilfe des ERP-Systems kann also geplant werden, wieviel Geld zum Einkauf von Ware eingesetzt werden kann und wie genau die Zeit der Mitarbeitenden genutzt wird. Eine einfache Erklärung eines solchen Systems findest Du in diesem (Werbe)YouTube Video.

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Nachdem wir nun wissen, was genau es mit Marios Produktvision auf sich hat, ist es an der Zeit, uns mit unserer heutigen Abkürzung zu beschäftigen. Ich überspringe heute die Befragung unseres Lexikons, weil ich mir sicher bin, dass PPS-Systeme vor 20 Jahren, als unser Lexikon erschien, noch nicht existierten, oder anders aussahen als heute.

Was das Internet sagt

Dieses YouTube Video verrät uns, wofür die Abkürzung PPS steht:

  • P – Produktions-
  • P – Planung und
  • S – Steuerung
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Ein PPS-System plant und steuert laut diesem Video die Produktion eines Produktes. Es ist also im Grunde genommen ein abgespecktes ERP-System, das nicht das ganze Unternehmen im Blick hat, sondern nur die Produktion. Laut Wikipedia kann ein PPS-System Bestandteil eines ERP-Systems sein. Dies erklärt, warum Mario in seiner Produktvision beide Systeme in einem Atemzug erwähnt.

Wenn ich es richtig verstanden habe, ist das PPS-System nicht dafür zuständig, die Produkte mit den vorhandenen Maschinen zu produzieren. Diesen Schritt übernimmt die noch nicht entwickelte Software MABEA aus Marions Beispiel Produktvision.

Die Aufgabe eines PPS-Systems formuliert dynaprog.de wie folgt:

„Das Ziel eines PPS-Systems ist es, die Produktionsplanung und -steuerung von Produktionsunternehmen zu vereinfachen, zu optimieren und Aufgaben zu automatisieren.“

Auf diese Definition folgt der Hinweis, dass jedes Unternehmen für sich entscheiden muss, auf welche Faktoren wie zum Beispiel

  • Umrüstungen
  • Termintreue
  • Personalkosten
  • Fertigungskosten

es seine Planung mit Hilfe des PPS-Systems optimiert.

Diese Faktoren-Liste erinnert mich an das Magische Dreieck des Projektmanagements, an dessen drei Ecken sich die Punkte

  • Leistung
  • Zeit
  • Kosten

befinden, um zu zeigen, dass Du Dich im Projektmanagement immer von zwei Punkten wegbewegst, wenn Du Dich auf einen Punkt zubewegst. Wenn Du also ein Projekt schnell erledigen willst, werden die Kosten für das Projekt steigen und die Leistung bzw. Qualität des Ergebnisses geringer sein, weil Du weniger Zeit für Tests und Kontrollen hast.

Fazit

Dank des großartigen Internets wissen wir nun, was ein PPS-System ist. Ich für meinen Teil vermisse am Ende des Buches ein Glossar, das solche Dinge kurz erklärt.

14. November 2024
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Buchcover Mario Neumann: Projekt-Safari 2. Das Handbuch für agiles Projektmanagement
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Das Buch, das diesen Beitrag inspiriert hat, habe ich als Rezensionsexemplar vom Verlag erhalten. Das bedeutet, ich habe das Buch kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen, um darüber zu schreiben.

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4 min readCategories: Bücher, Wissen

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14. November 2024
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