Weißt Du was ein proprietäres Produkt ist?

Ich bin ein proprietäres Produkt, wenn auf meiner Rückseite ein angebissener Apfel zu sehen ist.

Dieser Begriff begegnet mir immer mal wieder in Gesprächen mit Personen, die viel Ahnung von Technik haben. Allerdings habe ich keine Ahnung, was ein proprietäres Produkt ist. Der Autor

David L. Rogers: Digitale Transformation – Das Playbook

verrät uns, dass die tragbaren Fitnessgeräte von Nike und das iPhone von Apple proprietäre Produkte sind. Da er uns nicht erläutert, warum diese Produkte proprietär sind, werden wir nun unser Lexikon um eine Antwort bitten.

Was das Lexikon sagt

Heute hält unser Lexikon keinen passenden Beitrag bereit. Der Begriff im Lexikon, der unserem heutigen Begriff am nächsten kommt lautet Proprium.

Proprium, das; -s [lat. proprium = das Eigene, subst. Neutr. von: proprius, ­ proper]: 1. (Psych.) Eigenschaften eines Menschen, die seine Identität (1 b) ausmachen. 2. (kath. Kirche) die für einen bestimmten Tag vorgesehenen, im Laufe eines Kirchenjahres wechselnden Texte einer Messe (1).

Das Zeit Lexikon. Mit dem Besten aus der Zeit, Band 18, S. 1814.

Auf den ersten Blick hat dieser Eintrag nichts mit unserem heutigen Begriff zu tun. Das iPhone ist, trotz der in ihm lebenden Siri, weder ein Mensch noch ein kirchlicher Messetext. Doch möglicherweise finden wir die Antwort auf unsere Frage bei einem zweiten Blick in diesem Eintrag. Proprium ist der lateinische Begriff für das Eigene. Das iPhone ist Apples eigenes Produkt. Lass uns das Internet befragen, ob proprietäres Produkt eigenes Produkt bedeuten könnte.

Was das Internet sagt

Zu meiner großen Freude haben wir mit unserer Vermutung anscheinend einen Volltreffer gelandet:

„In der Informationstechnologie beschreibt das Wort „proprietär“ eine Technologie oder ein Produkt, das ausschließlich einem einzigen Unternehmen gehört, welche das Wissen über die Technologie oder das Innenleben des Produkts sorgfältig schützt.“

https://whatis.techtarget.com/de/definition/Proprietaer

Das iPhone gehört ausschließlich Apple. Laut unserem Autor ist das Besondere am iPhone, dass es zu den wenigen proprietären Produkten gehört, die geöffnet wurden. So stammen die iPhone Hardware und das Betriebssystem von Apple, die meisten Apps dagegen wurden von Menschen entwickelt, die nicht für Apple arbeiten.

Fazit

Ich schütze Deine Hardware, die Software zu öffnen ist wichtig für Deine Nutzer.

Apple hat mit seiner Entscheidung, für fremde App-Entwickler die Software des Gerätes zu öffnen, den sorgfältigen Schutz des iPhone zugunsten der Nutzerfreundlichkeit aufgegeben. Damit ist das iPhone, wenn ich es richtig verstehe, „nur“ noch in Bezug auf seine Hardware wirklich proprietär.

Weil Apple sich entschieden hat „fremden“ Entwicklern zu erlauben, Software für das iPhone zu entwickeln, gibt es heute unzählige Apps für das Gerät. Und genau diese Apps sind in meinen Augen der Grund für den Erfolg des Gerätes. Hätte Apple darauf bestanden, alle Apps für das iPhone selbst zu entwickeln, gäbe es heute nur einen paar Apps, und das Produkt hätte wahrscheinlich nicht die Anziehungskraft, die es heute hat, weil ihm etliche Funktionen fehlen würden.

Dank Apples Entscheidung für fremde Apps, nutzen inzwischen viele Hardwarehersteller das iPhone als Schaltzentrale für die eigene Hardware. So lassen sich heutzutage Hörgeräte, Lautsprecher und sogar Zimmerlampen mit dem iPhone steuern und ersparen dem Nutzer so die Suche nach der richtigen Fernbedienung für das zu steuernde Gerät.

 

Buchcover zum Beitrag

Ein Männchen mit vier Armen wirbelt 8 Bücher durch die Luft.

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Datum & Autor

8. November 2021
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