Weißt Du, was ein Refugium ist?
Heute geht es um einen Begriff, der mir schon oft begegnet ist. Ich bin mir sicher, dass ein Refugium ein Rückzugsort ist. Doch ich habe keine Ahnung, wie genau dieser Rückzugsraum ausschaut und woher der Begriff kommt. Dank des Autors

Mark Kaffenberger: Bad Boss Breaking. Mit Mut zur authentischen Führungsspitze
schauen wir uns den Begriff heute etwas genauer an. Er bezeichnet in seinem Buch eine Garage, in der man nach Feierabend mit einem Freund etwas trinkt, als Refugium:
„Ein Bierchen mit einem guten Freund in der heimeligen Garage ist nicht nur ein Gaumenschmeichler, sondern auch Balsam für die Seele. Die Garage verwandelt sich von einem Ort voller Schrauben, Nägel und Rasenmäher in ein kurzfristiges Refugium, wo man sich Zeit nimmt zum Durchatmen, philosophieren und ja, auch mal die Weltprobleme (zumindest vorübergehend) zu lösen.“
S. 44f.
Ich bin mir absolut sicher, dass Refugien weder ein Bierchen noch eine Garage brauchen. Was sie dagegen benötigen, wird uns nun hoffentlich unser Lexikon verraten.
Was das Lexikon sagt
Unser Lexikon kann all unsere Fragen beantworten.
Refugium [lat.] das, Zufluchtsort, -stätte. Das Zeit Lexikon. Mit dem Besten aus der Zeit, Band 12, S. 155.
Refugium, das; -s….ien [lat. refugium, zu: refugere = sich flüchten] (bildungsspr.): sicherer Ort, an dem jmd. seine Zuflucht findet, an den er sich zurückziehen kann, um ungestört zu sein; Zufluchtsort, -stätte: ein R. suchen, finden. Das Zeit Lexikon. Mit dem Besten aus der Zeit, Band 19, S. 1875.
Refugium leitet sich vom lateinischen Begriff für flüchten ab. Die Garage, die Mark beschreibt, ist also kein Rückzugsort, sondern ein Zufluchtsort.

Das Problem sind die Jobs, aus denen wir flüchten wollen
Dass Mark seinen Lesern einen Zufluchtsort ans Herz legt, weckt die Frage in mir, warum Menschen Jobs machen, aus denen sie flüchten wollen. Klar kenne ich die Antwort. Wir gehen in Jobs, aus denen wir flüchten wollen, weil das Erwachsenenleben nun einmal Pflichten mit sich bringt. Vermieter und Lebensmittelläden wollen Geld, und Geld verdienen wir nun mal durch Arbeit.
Doch die Sache ist die: Niemand hat gesagt, dass die Arbeit, die wir machen, so sein muss, dass wir aus dieser flüchten wollen. Arbeit, für die wir bezahlt werden, darf auch Freude machen. Dass es solche Jobs gibt, weiß ich, weil ich in den letzten 4,5 Jahren genau so einen Job hatte. Als der Job anfing, mir keine Freude mehr zu machen, habe ich das klar im Team kommuniziert, und wir haben daraus die Konsequenzen gezogen.
Ich habe vor in Zukunft wieder in einem Job zu arbeiten, der mir Freude macht. Diesen zu finden braucht Zeit. Zum einen muss ich erst einmal herausfinden, warum mir die Freude an meinem Traumjob verloren gegangen ist. Zum anderen muss ich ein Unternehmen finden, das zu mir passt. Ich habe bei diesem Jobwechsel das erste Mal das große Glück, dass ich mir Zeit nehmen kann. Ich habe ein finanzielles Polster, und ich habe keine großen familiären und finanziellen Verpflichtungen.
Mir ist allerdings auch bewusst, dass die meisten Menschen bei der Suche nach einem Job unter einem enormen Druck stehen. Schnell wieder Geld zu verdienen ist so wichtig, dass das erstbeste Angebot, das die laufenden Kosten deckt, genommen wird. Und schwupps ist da der Job, der einen abends in die eigene Garage treibt, um entspannt bei einem Bierchen oder zwei auf der Welle einer beginnenden Alkoholiker-Karriere zu surfen.
Wir haben so viel Wissen in der Welt. Wie kann es sein, dass es noch immer solche Mechanismen gibt, die Menschen in Hamsterräder zwängen, die sie kaputt machen. Das geht doch besser, oder?
Fazit
Wir wissen nun, was ein Refugium ist. Zu meinem Leidwesen habe ich noch immer keine Antwort darauf, wie wir unsere Arbeitswelt gesünder gestalten können. Dafür habe ich allerdings ein paar alternative Tätigkeits-Vorschläge für die abendliche Garage:
- Sport,
- Zocken,
- Lesen,
- Stricken,
- Streamen,
- mit Freunden kochen/essen.
An dieser Stelle bin ich so neugierig, dass ich gleich zwei Fragen an Dich habe:
- Wie entspannst Du Dich nach einem anstrengenden Arbeitstag?
- Hast Du schon einmal einen Job gemacht, aus dem Du nicht flüchten wolltest? Wie hast Du diesen gefunden?
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Das Buch, das diesen Beitrag inspiriert hat, habe ich als Rezensionsexemplar vom Verlag erhalten. Das bedeutet, ich habe das Buch kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen, um darüber zu schreiben.
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