Weißt Du was flux bedeutet?
Bis zum heutigen Tag dachte ich, dass das Wort flux von den Machern der Filmreihe „Zurück in die Zukunft“ erfunden wurde. Denn nur in diesen Filmen existiert ein Fluxkompensator, der es den beiden Helden der Geschichte ermöglicht, durch die Zeit zu reisen. Doch nun bin ich bei
Max Dax: Was ich sah, war die freie Welt. 24 Gespräche über die Vorstellungskraft
über die folgende Stelle gestolpert:
„Er [Donald Judd] pflanzte in mir den Gedanken, dass »ownership« für das Prinzip der Mobilität auch ganz wichtig sein kann, der Besitzer einer Wand oder eines Raums zu sein. Was mache ich mit einer Treppe, wenn sie mir gehört? Beginnt die Unabhängigkeit mit dem Besitz? Oder hatte ich diese Unabhängigkeit bereits eben, weil ich mobil, immer in flux war?“
S. 87.
Und nun frage ich mich, ob der Begriff flux einen anderen Ursprung hat. Lass uns doch einmal schauen, ob unser Lexikon uns mehr über den Ursprung des Begriffs verraten kann.
Was das Lexikon sagt
Unser Lexikon kennt den Begriff flux nicht. Dennoch möchte ich den folgenden Eintrag zitieren, da ich das Gefühl habe, dass er uns auf die richtige Spur bringen könnte:
Fluxus [lat. »das Fließen«] der, Begriff der zeitgenöss. Kunst für Aktionen, bei denen ein oder mehrere Künstler (mit Akteuren) versuchen, aktive Veränderungs- und Wandlungsprozesse als Prinzipien der Realität sichtbar zu machen. Im Zusammenspiel von Musik, Theater und bildender Kunst sollen die Grenzen zw. den Künsten, aber auch zu. Künstlern und Publikum aufgehoben werden. Maßgeblich beteiligt an der F.-Bewegung waren N. J. Paik, J. Cage, J. Beuys sowie W. Vostell. […]
Das Zeit Lexikon. Mit dem Besten aus der Zeit, Band 05, S. 22.
Auf den ersten Blick hat der Eintrag nichts mit unserem heutigen Begriff zu tun. Eigentlich habe ich ihn zitiert, weil er die Information enthält, das Fluxus der lateinische Begriff für Fließen ist, und ich der festen Überzeugung bin, dass flux eine Ableitung oder Abkürzung dieses Begriffes ist.
Doch je öfter ich den Eintrag lese, desto mehr habe ich das Gefühl, dass ihn noch mehr mit unserer heutigen Suche verbindet. Der Satz aus dem Buch unseres Autors stammt aus seinem Interview mit Thomas Scheibitz. Thomas ist ein Künstler, der kurz vor dem Interview zum ersten Mal ein Atelier kaufte, statt es zu mieten.
Daher philosophieren die beiden an einer Stelle (aus der auch das Zitat stammt) ihres Interviews, ob eine Immobilie das Gegenteil von mobil ist, da sie starr und nicht beweglich ist. Eine Immobilie ist in der Regel ein Haus oder eine Wohnung, die nicht bewegt werden können. Doch viele Immobilien enthalten Treppen. Diese Treppen sind starr, doch sie ermöglichen Mobilität. Denn dank einer Treppe gelangen wir in die nächste Etage. Ohne eine Treppe wäre dies nur sehr schwer möglich. Also macht uns eine immobile Treppe mobil, oder?
Schauen wir uns nun noch einmal unseren Lexikon-Eintrag an, der davon handelt, dass Künstler die Grenzen zwischen den einzelnen Künsten und dem Publikum aufheben wollten. Hebt eine Treppe in einer Immobilie nicht genau wie diese Künstler die Grenze zwischen Mobilität und Immobilität auf?
Doch komme was wolle, all das ist nur Spekulation. Wenn wir wirklich wissen wollen, was flux bedeutet, hilft uns Spekulation nicht weiter. Es ist daher an der Zeit, dass allwissende Internet, um Rat zu fragen.
Was das Internet sagt
Heute kann uns Duden.de nicht weiterhelfen, denn laut der Webseite des Cambridge Dictionarys haben wir es heute nicht mit einem deutschen, sondern mit einem englischen Begriff zu tun, der „continuous change“ also ständiger Wandel bedeutet. Wenn unser Künstler in seinem Interview mit unserem Autor also „in flux“ sagt, dann nutzt er eine englische Formulierung, mit der er zum Ausdruck bringt, dass er sich im ständigen Wandel befand. Seine Frage lautet also:
„Oder hatte ich diese Unabhängigkeit bereits eben, weil ich mobil, immer in ständigem Wandel war?“
Fazit
Obwohl ich nun weiß, was „in flux“ bedeutet, bin ich mir noch immer nicht sicher, ob ich wirklich weiß, worüber die beiden in ihrem Interview philosophieren. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass meine Unkenntnis der Kunstwelt, in der sich die beiden Interviewpartner heimisch fühlen, dazu führt, dass ich nicht verstehe, was zwischen den Zeilen des Interviews steht.
An dieser Stelle bin ich neugierig: Kannst Du den Gedanken der beiden Interviewpartner folgen?
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