Weißt Du, was Naikan bedeutet?

Autoren, die Begriffe erklären sind genial.

Ich liebe Autoren, die neue Begriffe nicht nur erwähnen, sondern auch erklären. Naikan ist für mich ein neuer Begriff über den ich das erste Mal in

Eva Wlodarek: Wunscherfüllung für Selbstabholer: Wie Ihre Wünsche Wirklichkeit werden

gestolpert bin. Zu meiner großen Freude verrät uns unsere Autorin nicht nur, dass Naikan eine Methode ist, mit der Menschen Dankbarkeit finden können, sondern auch, dass diese Methode in den 1940-er Jahren von Ishin Yoshimoto entwickelt wurde. Zudem erfahren wir, dass der aus dem Japanischen stammende Begriff bedeutet:

„Sich selbst mit dem geistigen Auge betrachten.“

S. 107,

und dass Ishin Yoshimoto

„meinte, dass wir durch eine intensive Prüfung unseres Lebens eine tiefe Dankbarkeit für das entwickeln, was wir erhalten.“

(S. 107)

Wie die Methode im Detail funktioniert, erfahren wir nicht, da unsere Autorin eine eigene Methode zur Dankbarkeitsentwicklung zur Hand hat. Aus diesem Grund freue ich mich nun darauf, gemeinsam mit Dir und der Hilfe des Internets mehr über unseren heutigen Begriff zu erfahren.

Wer war Ishin Yoshimoto?

Wir wissen bereits, dass Ishin Japaner ist und 1940 lebte. Wikipedia verrät uns, dass er von 1916 bis 1988 lebte und sowohl Buddhist als auch Geschäftsmann war.

Ich mache aus dem Thema Dankbarkeit ein Geschäftsmodell.

Wie funktioniert Naikan?

Wikipedia verrät uns, dass Naikan ein zusammengesetztes Wort ist

  • Nai – Inneres
  • Kan – betrachten

Im Zentrum dieser Methode steht laut Wikipedia die Beantwortung der folgenden drei Fragen:

  1. Was hat die Person, die ich betrachte, in einem bestimmten Zeitraum für mich getan?
  2. Was habe ich in diesem Zeitraum für die Person getan?
  3. Welche Schwierigkeiten habe ich in diesem Zeitraum der Person bereitet?

Um diese Fragen zu beantworten, ziehen sich Teilnehmer der Methode einige Tage vollständig aus dem Alltag zurück, indem sie ein Naikan-Zentrum besuchen. Überraschenderweise brauchen sie dafür nicht nach Japan zu reisen. Denn das Internet ist voll von deutschen Anbietern der Methode. Sie offerieren sowohl Seminare vor Ort in Deutschland als auch eine telefonische Seminarbetreuung in den eigenen vier Wänden der Teilnehmer.

Solche Seminare können 7 Tage dauern. In dieser Zeit widmen sich die Teilnehmer den oben genannten Fragen. Je Person aus Ihrem Bekanntenkreis nehmen sie sich bis zu 2 Stunden Zeit, um die drei Fragen zu beantworten Das bedeutet an einem Tag mit 8 Stunden kann eine Person für mindestens 4 Menschen aus Dinge identifizieren, für die sie dankbar ist. Am ersten Tag kann also Mutter, Vater, Bruder und Schwester Gegenstand der Übung sein, am nächsten Tag dann der entferntere Bekanntenkreis und Freunde.

Dankbar sein ohne Naikan

Als ich mit der heutigen Recherche begann, war ich nicht darauf gefasst, dass ein mir unbekannter Begriff einen so starken „Online-Vertrieb“ hat. Bei der Suche nach dem Begriff und dem Namen des Erfinders präsentierte mir die erste Seite der Suchmaschine fast ausschließlich Webseiten, die Naikan als Bestandteil ihrer Domain hatten. In diesem Moment wurde mir klar, dass unsere Autorin uns nichts verschweigen sondern möglicherweise nur verhindern wollte, dass ihre Leser viel Geld ausgeben, um die Methode zu praktizieren.

Mit der Methode unserer Autorin brauchen wir keinen vierstelligen Betrag, um Dankbarkeit zu finden. Um Dankbarkeit zu empfinden, empfiehlt Eva ihren Lesern im ersten Schritt einen Blick auf Ihre Umgebung zu richten. All die Dinge, die uns umgeben wurden von Menschen erschaffen. Dank dieser Menschen haben wir ein Dach über dem Kopf, können abends auf dem Sofa liegen und nachts unseren Kopf auf ein Kopfkissen betten.

Ich kann für Vieles dankbar sein.

Allerdings ist es schwierig, diesen Menschen direkt Danke zu sagen, weil wir nicht genau wissen, wer an der Produktion unseres Kissens und Co. beteiligt war. Doch zum Glück gibt es auch Menschen, die wir persönlich kennen. Um uns einige von diesen schnell in Erinnerung zu rufen, hat unsere Autorin folgende Fragen vorbereitet:

  • Ohne … hätte ich es nie dahin geschafft, wo ich heute bin.
  • Ich verdanke … sehr viel.
  • … unterstützt mich sehr.
  • Auf … kann ich mich immer verlassen.
  • Meine beste Lehrerin (Mentorin, Coach) ist … .
  • Mein bester Lehrer (Mentor, Coach) ist … .
  • Mein Vorbild ist … .
  • Ich werde von … geliebt.
S. 109.

Fazit

Lange Zeit hatte ich das Thema Dankbarkeit nicht auf dem Schirm. Je älter ich werde, desto mehr realisiere ich die Kraft, die das Thema hat. Dankbarkeit ist in meiner Wahrnehmung ein sehr schöner Weg, sich das Gute, das einen umgibt, bewusst zu machen und es nicht für selbstverständlich zu nehmen.

Was ich am Thema Dankbarkeit besonders faszinierend finde, ist etwas, dass in diesem Beitrag noch gar nicht angesprochen wurde: Das Mitteilen von Dankbarkeit. Eine Sache ist es,  für mich aufzuschreiben, von wem ich geliebt werde, oder wer mir geholfen hat, das zu erreichen, was ich erreicht habe. Etwas ganz anderes ist es, diese Erkenntnisse mit demjenigen zu teilen, dem ich dafür dankbar bin. Ein von Herzen kommendes: „Weißt Du eigentlich, dass ich das ohne Dich nicht erreicht hätte? Ich bin so dankbar, dass es Dich gibt und dass wir uns kennen.“ kann Deinem Gegenüber ein wenig von dem zurückgeben, was Du erhalten hast. Und es kann ihn dazu motivieren, auch in Zukunft für andere da zu sein, da er nun weiß, dass das, was er tut, auch wahrgenommen wird.

Als Kind fand ich es so anstrengend, wenn Erwachsene mich fragten „Hast Du schon Danke gesagt?“ Nein, hatte ich nicht, sonst würden sie ja nicht fragen, Ich hatte dafür keine Zeit, ich musste mich ja erst einmal um das Geschenk kümmern, für das ich mich noch nicht bedankt hatte. Heute verstehe ich, was die Erwachsenen damals von mir wollten. Und daher gehöre ich inzwischen zu den Menschen, die sich bedanken.

An dieser Stelle bin ich neugierig: Wofür bist Du in diesem Moment dankbar?

12. April 2023
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5 minBücher
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Ein Männchen mit vier Armen wirbelt 8 Bücher durch die Luft.
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