Weißt Du was Usability ist?

Ich bin mir nicht ganz sicher war Usability ist.

Mir ist dieser Begriff schon oft begegnet. Daher habe ich mir über die Jahre eine eigene Erklärung für den Begriff zusammengeschustert, die in etwa so lautet:

Usability enthält das englische Wort to use – benutzen. Bei der Usability geht es um die Nutzung von Dingen. Je besser sich etwas benutzen lässt, desto höher ist die Usability. Dinge, wie das iPhone, die sich intuitiv ohne Bedienungsanleitung benutzen lassen, haben eine hohe Usability.

Für den Alltag reicht mir meine Definition. Schwierig wird sie erst dann, wenn ich mich mit Usability-Experten unterhalte. Diese Menschen beschäftigen sich tagein und tagaus damit, die Nutzbarkeit von Dingen wie Webseiten, Programmen, Apps und Co. zu erhöhen. Wenn ich mit diesen Menschen spreche, habe ich jedes Mal den Eindruck, dass Usability eine Wissenschaft ist, von er ich nicht einmal die Definition kenne.

Zum meiner großen Freude bin ich bei

Steve Krug: Don’t Make Me Think! – Web & Mobile Usability: Das intuitive Web

endlich über eine Definition von Usability gestolpert, die ich heute mit Dir teilen möchte.

Was ist Usability?

„Wenn etwas nutzerfreundlich ist – ganz gleich ob Website, Fernbedienung oder eine Drehtür – bedeutet es, dass eine Person mit durchschnittlicher (oder sogar unterdurchschnittlicher) Fähigkeit und Erfahrung versteht, wie man das Ding benutzt, um etwas zu erreichen, ohne dass dabei der Aufwand größer als der Nutzen ist.“

S. 9.

Diese Definition enthält zwei Punkte, die meiner Definition von Usability bis jetzt gefehlt haben:

  1. Es geht um Personen mit durchschnittlichen Fähigkeiten und Erfahrungen.
  2. Der Aufwand darf nicht größer als der Nutzen sein.

Der erste Punkt ist in meinen Augen sehr wichtig. Jemand, der mir sehr am Herzen liegt, sagt immer: „Du musst Dinge so sagen, dass auch meine Oma auf Rügen Dich versteht“. Bei der Usability geht es also darum, dass jeder – und nicht nur eine kleine Expertengruppe – in der Lage ist, etwas zu benutzen.

Produkte, die ich nicht verstehe, kann ich nicht kaufen

Ich habe keine Idee was ich damit machen kann.

Auf den ersten Blick mag das banal klingen. Doch meiner Erfahrung entspricht das nicht. Ich kann nicht aufzählen, wie viele Menschen mir in den letzten Jahren erklärt haben, dass es okay ist, wenn ich nicht verstehe, worum es auf ihrer Webseite geht, da diese sich an Experten aus ihrem Fachgebiet richtet. Sie übersehen dabei die unsichtbare Barriere, die diese Texte in einem Umfeld (dem Internet) darstellen, das von den meisten Menschen auf dieser Welt genutzt werden kann. Webseitentexte, die jeder versteht, bergen meiner Erfahrung nach die Chance, völlig neue Zielgruppen und Märkte zu erschließen.

Hoher Aufwand erzeugt unterbewussten Frust

Kommen wir nun zum zweiten Punkt von Steves Definition. In meiner Küche befinden sich unglaublich viele Helferlein, die mir das Leben erleichtern sollen. Zu diesen Helferlein gehören auch diverse Knoblauchpressen. Diese kleinen Geräte treiben mich regelmäßig in den Wahnsinn, und dank Steve verstehe ich endlich, warum das so ist.

Da ich nicht sehr geschickt mit dem Messer bin, bin ich nicht in der Lage, Knoblauch in kurzer Zeit so klein zu hacken, dass er sich harmonisch in ein Gericht einfügt. An diesem Punkt ist die Knoblauchpresse ein Traum, da ich mit ihrer Hilfe Knoblauch in nur 10 Sekunden zerkleinern kann.

Ganz anders sieht es da bei der Reinigung aus. Ein Messer ist binnen 30 Sekunden gewaschen, getrocknet und in der Schublade verstaut. Meine Knoblauchpressen dagegen vollbringen dieses Kunststück nicht. Bei jeder Einzelnen muss ich nach der Nutzung viel Zeit in die Reinigung investieren. Besonders schlimm sind hier die Exemplare, die sich nicht zerlegen lassen. Hier stehe ich dann mit Wasser, Schwamm und einer Gabel bewaffnet minutenlang vor der Aufgabe, die Knoblauchreste aus den Löchern der Presse zu friemeln.

Weil die Reinigung der Pressen so schwierig ist, ist ihre Usability gering, obwohl sie alle bei ihrer eigentlichen Aufgabe (dem Knoblauchpressen) einen großartigen Job machen.

Fazit

Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber ich freue mich unglaublich, endlich eine kurze und knackige Definition von Usability gefunden zu haben, die auch Menschen verstehen können, die den Begriff noch nie gehört haben.

An dieser Stelle bin ich wie immer neugierig: Welche Produkte kennst Du, die mit einer großartigen Usability glänzen und so andere Produkte aus Deinem Alltag verdrängt haben?

Buchcover zum Beitrag

Buchcover von Steve Krug Don’t Make Me Think! – Web & Mobile Usability Das intuitive Web

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Datum & Autor

15. November 2021
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