Weißt Du, wie Du Bewegung in Deine Strichmännchen zauberst?

Ich wusste es bis gestern nicht und dass obwohl ich im letzten Jahr einiges über die kleinen Kerle mit dem Strich gelernt habe. Vor einem Jahr sahen meine Strichmännchen noch aus wie fast jedes Strichmännchen auf dieser Welt, welches von jemandem gezeichnet wird, der von sich behauptet, dass er nicht zeichnen kann.

Das Ur-Strichmännchen
  • Der Kopf meines Männchens war ein Kreis,
  • der Körper ein Strich,
  • die Beine zwei Striche, die am Ende des ersten Striches ansetzten und
  • das Highlight meines Strichmännchens waren die Arme, die in der Mitte des Körperstriches ansetzten.

Die Sache mit den Armen

Was weiß ich, wo Arme beginnen?

Worüber ich mir bis dahin nie Gedanken gemacht hatte war, dass ich noch nie einen Menschen gesehen habe, dessen Arme in Höhe seiner Taille beginnen. Zum Glück stolperte ich irgendwo im Internet über Anleitungen wie man Strichmännchen zeichnete, die mich auf die Sache mit den Armen hinwies. Nur Augenblicke später entstand das erste Strichmännchen, das gewisse Ähnlichkeit mit den Strichmännchen hatte, die ich heute zeichne. Seine wesentlichen Merkmale waren:

  • Der Körperstrich wurde zu einem Körperrechteck und
  • die Arme setzten an den Schultern an.
König
Die Arme sind fast an der Schulter. Damals fehlte mir offensichtlich der Mut, sie wirklich ganz oben zu positionieren.

Die zwei Details machten aus einem Allerweltsstrichmännchen „mein“ Strichmännchen und mit der Erkenntnis, dass zwei kleine Änderungen eine solch massive Wirkung haben konnten machte ich mich auf die Suche nach mehr Features für meine Strichmännchen. Stück für Stück lernte ich Dinge, die mein Strichmännchen voranbrachten, doch egal was ich machte, mein Strichmännchen wirkte immer unbewegt.

Bewegung hat was mit Richtung und Beinen zu tun

Bewegungsstriche

Also machte ich mich auf die Suche nach Zeichen, die mein Strichmännchen in Bewegung versetzen konnten.  Ich fand diverse Striche und Wölkchen, die in der Nähe der Beine und Arme positioniert einen Bewegungseindruck erzeugten. Zudem lernte ich, dass Bein und Armposition meine Strichmännchen in Bewegung versetzen konnten. Doch irgendwie liefen meine Strichmännchen nachdem ich sie gezeichnet hatte selten in die Richtung, in die ich sie haben wollte.

Wann wird das Wissen kommen?

Doch wenn ich eins in den letzten Monaten gelernt habe, dann ist es das: Die Antwort auf Fragen kommt immer, die Frage ist lediglich wann und wo ich auf das gesuchte Wissen stoßen werde. In Sachen Strichmännchen Bewegung hatte ich gestern dank

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an völlig unerwarteter Stelle einen Durchbruch. Fast hätte ich die Übung aus dem Buch nicht gemacht, weil sie so banal erschien und auf den ersten Blick so gar nichts mit meinem Bewegungsproblem zu tun hatte, sondern Gesichter zum Thema hatte.

Was bitte haben Gesichter mit Bewegung zu tun?

Wir laufen zwar nach Links, halten dabei aber Augenkontakt mit Dir.

Während ich mich gestern mit der Gesichter-Übung beschäftigte, traf mich folgende Erkenntnis wie ein Blitzschlag: Wenn wir uns bewegen, bewegen wir nicht nur Arme und Beine, sondern wir bewegen uns in der Regel in die Richtung, in die unsere Nase zeigt. Das war ein entscheidender Grund, warum meine Strichmännchen immer Bewegungsprobleme hatten, während sie nach Links liefen, schauten sie in eine völlig falsche Richtung. Im realen Leben wären sie dank diesem Verhalten binnen kürzester Zeit mit einem Laternenmast oder einem Auto kollidiert.

So schauen Deine Strichmännchen in die richtige Richtung

Für Skizzen fehlt mir die Zeit.

Es gibt Dinge, die ich meide wie die Pest. Beim Sketchnoten ist es das Skizzieren. Fast alle Sketchnoter die ich kenne skizzieren ihre Werke, wenn sie das Ziel haben eine besonders gute Sketchnote zu erstellen. Ich dagegen bin zum Skizzieren einfach viel zu faul. Mein Fokus liegt auf dem fertig werden. Ich kann sehr gut damit leben, dass meine Strichmännchen aus diesem Grund optisch nie ganz perfekt sind. Oder in Marketingsprech formuliert: Jedes meiner Strichmännchen ist hochindividuell.

Gestern allerdings habe ich den ersten Punkt entdeckt an dem Skizzieren absolut Sinn macht, auch weil der Aufwand für die Skizzen der Blickrichtung überschaubar ist und nur 2 Linien benötigt:

  • Die Mittellinie
  • Die Augenlinie
Mittel- und Augenlinien sind hilfreich, um in die richtige Richtung zu laufen.

Um meine Strichmännchen in die richtige Richtung zu schicken, brauche ich lediglich diese zwei Linien. Die Mittellinie bestimmt, wo die Nase und die Mitte des Mundes ist, die Augenlinie bestimmt, wo sich die Augen befinden. Mit der Mittellinie bestimme ich die Richtung, in die mein Strichmännchen geht, mit der Augenlinie bestimme ich wohin mein Strichmännchen schaut. Schaut es auf seine Füße wird es wahrscheinlich nicht rennen, schaut es dagegen in die Ferne, wird es (mit der Hilfe entsprechender Beinpositionen und Geschwindigkeitslinien) auf einen Punkt in der Ferne zulaufen.

Fazit

Ich weiß nicht wie es Dir geht, aber ich für meinen Teil, bin immer noch völlig perplex, dass Gesichter die Antwort auf meine Strichmännchen-Bewegungsfrage sind. Daher frage ich mich, ob der „Trick“ mit den Gesichtern auch bei Dir funktioniert. Ich freue mich wahnsinnig, wenn Du Deine Erkenntnisse mit mir teilst. Aber für den Moment wünsche ich Dir viel Freude beim Zeichnen.

21. Februar 2020
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Buchcover zum Beitrag
Ein Männchen mit vier Armen wirbelt 8 Bücher durch die Luft.
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Das Buch, das diesen Beitrag inspiriert hat, habe ich als Rezensionsexemplar vom Verlag erhalten. Das bedeutet, ich habe das Buch kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen, um darüber zu schreiben.

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Ein Männchen mit vier Armen wirbelt 8 Bücher durch die Luft.

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21. Februar 2020
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