Weißt Du, woher der Begriff apropos kommt?

Heute geht es um einen Begriff, der fester Bestandteil meines Wortschatzes ist. Ich bin mir sehr sicher, dass er „übrigens“ bedeutet. Was ich nicht weiß, ist, woher der Begriff kommt. Dank des Autors

Holger Nils Pohl: Mehr Klarheit mit Visualisierung im Business

wird sich diese Wissenslücke heute hoffentlich schließen. Holger nutzt wie alle Sketchnoter gezeichnete Bilder, um Klarheit zu schaffen. Sein Buch soll für seine Leser ein Werkzeug sein, das sie in die Lage versetzt, das Gleiche zu tun. In seiner Einleitung weist er darauf hin, dass es dafür nicht nur Zeichenfähigkeiten braucht. Er schreibt: 

„Apropos »umsetzbar«: Der erste Schritt, um Klarheit zu schaffen, ist die richtige Denkweise und der richtige Rahmen für jede Situation, in der wir uns befinden. Wir müssen die Dinge in den richtigen Kontext stellen.“

S. 21.

Anschließend stellt Holger sein Clarity Framework vor, das Dinge in den richtigen Kontext stellt. Wenn Du wissen möchtest, wie genau dieses Framework funktioniert, empfehle ich Dir dieses knapp 6 Minuten lange YouTube Video von Holger.

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Nachdem wir nun wissen, wie Holger unseren heutigen Begriff nutzt, ist es höchste Zeit, unser Lexikon zu bitten, unsere Wissenslücke zu füllen.

Was das Lexikon sagt

Unser Lexikon kennt den Begriff und füllt die Wissenslücke.

Da wir vorhin davon gesprochen haben, sende ich Dir schnell noch diese E-Mail.

apro|pos [apro’po:] (Adv.) [frz. à propos = der Sache, dem Thema angemessen, zu: propos = Gespräch(sthema), zu: proposer = vorschlagen] (bildungsspr.): übrigens; nebenbei bemerkt; da wir gerade davon sprechen: das kostet eine Menge Geld – a. Geld, ich muss ja noch zur Bank!

Das Zeit Lexikon. Mit dem Besten aus der Zeit, Band 17, S. 172.

Apropos stammt also aus dem Französischen und zu meiner großen Freude habe ich den Begriff bis jetzt immer richtig verwendet. Gefühlt passt mein „übrigens“ zwar ganz gut in den Satz von Holger, noch besser passt allerdings „da wir gerade davon sprechen“, da Holger das Thema umsetzbar nutzt, um elegant zu seinem Clarity Framework überzuleiten.

Mich überrascht allerdings die Tatsache, dass der Begriff aus dem bildungssprachlichen Bereich stammt und Teil meines festen Wortschatzes ist. Das schaffen nur wenige Worte aus diesem Bereich. 

Fazit

Wir wissen nun, woher der Begriff apropos kommt und wissen dank unseres Lexikons, dass er nicht nur übrigens, sondern auch

  • nebenbei bemerkt und
  • da wir gerade davon sprechen

bedeutet. Der Begriff ist also die perfekte Formulierung für einen krassen Themenwechsel. Apropos Holger, er hat das Clarity Framework dank seiner außergewöhnlichen Fähigkeit, Muster zu erkennen, entwickelt. Vor kurzem hat er erfahren, warum es ihm so leicht fällt, Muster zu erkennen. Holger hat einen hochfunktionalen Autismus.

Mein Hirn kann Dinge, die andere Gehirne nicht können.

Holgers Asperger-Syndrom verleiht ihm folgende Fähigkeiten

  • Konzentrationsfähigkeit,
  • Ausdauer,
  • Mustererkennung und
  • ein Auge fürs Detail.

Fähigkeiten, die Holger genutzt hat, um

  • ein Modell zu entwickeln
  • ein Buch zu scheiben
  • Workshops zu geben.

Ich ziehe meinen Hut vor Holgers Leistungen und wünsche mir, dass mehr Menschen mit Asperger-Syndrom solche Erfolge erreichen können. Damit sie dies können, brauchen sie ein Umfeld, dass sich auf die Stärken konzentriert, die das Syndrom mitbringt und die Schwächen, wie zum Beispiel die Schwierigkeiten in der Sozialen Interaktion, umarmt.

Ich für meinen Teil arbeite gern mit Menschen aus dem Spektrum, weil sie auf ihre Weise einzigartig sind. Jeder diagnostizierte Autist, den ich kenne, kann seine Besonderheiten benennen. Sobald ich diese kenne, kann ich mit ihnen umgehen. 

So kenne ich einen Autisten, der immer dafür sorgen muss, dass Positionen zu gleichen Teilen vorgetragen werden. Im Rahmen einer Weiterbildung, die wir gemeinsam absolviert haben, führte dieses zu einem sozialen Konflikt mit der Gruppe, der sich leider nicht mehr auflösen ließ. Verursacht wurde der Konflikt, weil die Dozentin ihre linke politische Haltung im Rahmen des Unterrichts kommunizierte. Das war für den Autisten nicht okay, denn Dozenten haben politisch neutral zu unterrichten. Also sorgte er für einen Ausgleich, damit die Sache fair ist und bezog eine entsprechend radikale rechte Position. Die Gruppe nahm ihn nun als einen Rechten wahr, schließlich argumentierte er so. Ich dagegen verstand was los war. Er war nichts rechts. Er folgte lediglich seinem Bedürfnis nach Ausgleich. Hätte vor ihm ein Dozent für rechte Politik argumentiert, hätte mein Autist eine linke Position bezogen.

Ich wünsche mir eine Arbeitswelt, in der Vertrauen und psychologische Sicherheit herrschen. Die beiden Dinge geben Menschen die Möglichkeit, ihre Besonderheiten zu kommunizieren. Das Wissen um die Besonderheiten erleichtert die Zusammenarbeit. In den letzten Jahren habe ich viele Menschen kennengelernt. Kaum einer hat keine Besonderheit. Manche leben gerade in Trennung, andere haben gerade einen geliebten Menschen verloren, manch einer hat Depressionen, und der ein oder andere ist neurodivers. Nicht wenige dieser Menschen behalten diese privaten Dinge für sich, was nicht selten dafür sorgt, dass Konflikte entstehen, wie jener zwischen meinem Autisten und der Dozentin.

An dieser Stelle bin ich neugierig: Wie ist Dein Arbeitsumfeld? Kommunizierst Du hier private Dinge wie die gerade erwähnten, oder hältst Du Dich bedeckt? Welche Folgen hat Dein Verhalten?

17. Juni 2025
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Buchcover Holger Nils Pohl Mehr Klarheit mit Visualisierung im Business
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Das Buch, das diesen Beitrag inspiriert hat, habe ich als Rezensionsexemplar vom Verlag erhalten. Das bedeutet, ich habe das Buch kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen, um darüber zu schreiben.

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4,5 min readCategories: Bücher, Wissen

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17. Juni 2025
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