Entsteht Glück durch Spaß, oder durch Altruismus?

Die Sache mit dem Glück.

Wie gut kennst Du Dich mit dem Thema Glück aus? Weißt Du was Du tun kannst, um glücklich zu sein? Alle Menschen, die ich kenne, wollen glücklich sein. Einigen gelingt dies mehr, anderen weniger. Manchmal scheint es fast so, als ob jene, die das Glück am meisten wollen, am wenigsten davon abbekommen. Am liebsten würde ich diese Menschen gern in den Arm nehmen und ihnen das Geheimnis des Glücklichseins zuflüstern. Der einzige Grund, warum ich dies bis heute nicht ein einziges Mal getan habe, ist, dass ich bis jetzt keine Ahnung hatte, wie dieses Geheimnis lautet.

Doch zum Glück gibt es Bücher wie

Martin E.P. Seligman: Der Glücks-Faktor. Warum Optimisten länger leben,

die solche Geheimnisse offenbaren. Und daher nutze ich heute die Gelegenheit, eines dieser Geheimnisse mit Dir zu teilen.

Wie Studenten das Geheimnis des Glücks fanden

Was macht glücklich?

Martin Seligman ist nicht nur ein fantastischer Autor, er war auch einige Jahre Dozent an einer Universität von Pennsylvania. Hier gab er Kurse über Positive Psychologie. In einem dieser Kurse stellten die Studenten die Frage, ob Glück eher durch Spaß oder eher durch Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit entsteht.

Zu meinem großen Erstaunen konnte Martin die Frage seiner Studenten nicht beantworten, also tat er, was gute Dozenten tun, er spielte die Frage an seine Studenten zurück. Diese begannen die Frage zu diskutieren. Als Martin erkannte, dass diese Diskussion nicht zu einer schnellen Antwort führen würde, gab er seinen Studenten eine ungewöhnliche Hausaufgabe. Die Studenten sollten eine spaßige Aktivität und eine altruistische Aktivität machen und dabei ihr Glückslevel beobachten. Dank dieser kleinen Hausaufgabe fanden die Studenten die Antwort auf die Frage, ob Glück eher durch Spaß oder Altruismus entsteht.

Filme sind spaßig, machen aber nicht nachhaltig glücklich.

Alle Studenten berichteten davon, dass das Glück aus spaßigen Aktivitäten, wie einen guten Film schauen, oder mit Freunden Essen gehen, keine Nachhaltigkeit hatte. Kaum waren die Aktivitäten vorbei, war auch das mit ihnen verbundene Glücksgefühl verschwunden. Ganz anders sah es mit jenem Glück aus, dass die Studenten nach Hilfsbereitschaft oder Freundlichkeit empfanden. Dieses Glück war nachhaltig. So berichtete zum Beispiel eine Studentin, dass sie ihrem kleinen Neffen bei den Hausaufgaben geholfen hatte und danach den ganzen Tag besser zuhören konnte und heiterer war. Zu ihrem Erstaunen hatte die Studentin sogar das Gefühl, dass die Menschen in ihrer Umgebung sie an diesem Tag mehr mochten als üblich.

Vielleicht denkst Du an dieser Stelle, dass dieses kleine Experiment nicht sehr aussagekräftig ist, da es an vielen Stellen keinen wissenschaftlichen Anspruch erfüllt. Sollte dies der Fall sein, bitte ich Dich, dieses Experiment selbst durchzuführen und herauszufinden, ob Du die gleichen Erfahrungen machst, wie Martins Studenten.

Warum macht Altruismus glücklich?

Zum Glück bin ich kein Grashüpfer, sonst würden Menschen mich essen.

Nachdem wir nun dank Martins Studenten wissen, dass Altruismus glücklicher macht als Spaßhaben, lautet die spannende Frage: Warum ist das so? Die Antwort auf diese Frage gibt Jon Haidt. Jon Haidt ist ein Forscher, der sich lange Zeit seines Forschungslebens mit dem Thema Ekel beschäftigte. In seinen Experimenten bat er Menschen darum, Grashüpfer zu essen und beobachtete deren Reaktionen. Als er alles über Ekel wusste, was er wissen wollte, wandte er sich dem Thema moralischer Ekel zu. Er bot den Menschen in seinen Experimenten an, Hitlers Unterhemd zu tragen. Die Teilnehmer wussten nicht, dass das angebotene Unterhemd nie von Hitler getragen worden war. Jon wollte ihre Reaktionen auf dieses Angebot testen. Die Reaktionen waren etwas, was Jon als moralischen Ekel bezeichnet. Obwohl wahrscheinlich jeder der Probanden in seinem Leben schon einmal ein Unterhemd anhatte und der ein oder andere vielleicht schon einmal ein Unterhemd anhatte, das zuvor eine andere Person anhatte, war die Vorstellung das Unterhemd eines Menschen zu tragen, der die Welt in Angst und Schrecken versetzt hat eklig.

Herz
Altruismus berührt das Herz.

Zum Glück kam der Tag, an dem Jon sich fragte, was eigentlich das Gegenteil des moralischen Ekels ist und entdeckte, dass es auf diese Frage noch keine Antwort gab. Also machte er etwas, was großartige Forscher tun: Er ging dieser Frage nach. Bei seinen Forschungen entdeckte er ein Phänomen, dem er den wunderbaren Namen Elevation gab. Dieser Begriff beschreibt laut unserem Autor das Erhobenheitsgefühl, das wir empfinden, wenn wir altruistisch sind oder die altruistische Aktion eines anderen Menschen miterleben.

Ein paar Typen nachts im Auto.

Bei seinen Forschungen sammelte Jon mit der Hilfe seiner Studenten Geschichten zur Elevation. Eine davon handelt von ein paar Typen in einem Auto und von einer Frau, die im Dunkeln ihre Einfahrt freischaufelt. In dieser Geschichte bittet einer der Typen den Fahrer, das Auto anzuhalten, als dieses gerade an der Frau vorbeifährt. Der Fahrer erfüllt den Wunsch. Der Typ steigt aus, geht zur Frau nimmt ihr die Schneeschaufel ab und schaufelt die Einfahrt frei. Der Student, der Jon von dieser Geschichte erzählte, befand sich zu diesem Zeitpunkt in diesem Auto und erlebte beim Beobachten der Aktion einen wunderbaren Moment der Elevation, der ihm die Tränen in die Augen und einen Kloß in den Hals zauberte.

Altruismus macht glücklich, weil er uns in unserem tiefsten Inneren berührt. Wenn wir Altruismus erleben, sehen wir die Welt wie sie sein könnte. Altruismus schenkt uns Hoffnung und Glück.

Fazit

Ich liebe Menschen wie Martin und Jon. Sie schenken der Welt Beweise, die jeder von uns nutzen kann, um die Welt besser zu machen. Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber ich kann es kaum erwarten, Martins Experiment auszuprobieren. Doch bevor ich dies mache, bin ich neugierig: Welche Erfahrungen hast Du mit altruistischen Aktionen und Elevation?

Buchcover zum Beitrag

Ein Männchen mit vier Armen wirbelt 8 Bücher durch die Luft.

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Datum & Autor

5. März 2021
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