Schweigst Du noch, oder redest Du schon mit Dir selbst?
Was denkst Du, wenn Du jemanden dabei beobachtest, wie er mit sich selbst spricht? Denkst Du „Mit wem redet der?“, „Der ist irgendwie komisch.“ oder eher „Gott sei Dank bin ich mit der Marotte nicht allein.“
Ich gehöre zu den Menschen, die gefühlt schon immer Selbstgespräche führen. Das Reden mit mir selbst hilft mir im Alltag zum Beispiel dabei, mich zu erinnern, mich zu motivieren, oder mich zu beruhigen.
Lange Zeit war es mir unglaublich unangenehm, wenn Menschen mich bei meinen Selbstgesprächen ertappt haben. Zum Glück stolperte ich eines Tages irgendwo im Internet über folgende Sätze: „Klar spreche ich mit mir selbst. Wir kennen uns. Wir mögen uns.“. Dieser Spruch gab mir endlich eine schlagfertige Erwiderung an die Hand, für den Fall, dass mich jemand beim Selbstgespräch ertappen würde.
Inzwischen habe ich meine Selbstgespräche auch auf Dinge in meiner Umgebung ausgeweitet. Wenn mein Computer mal wieder wie eine Schnecke vor sich hinkriecht, motiviere ich ihn mit einem „Komm, Du schaffst das.“. Wenn mein Staubsauger-Roboter verstört und piepsend vor einer Wand steht und mich mit seinen Geräuschen bittet, den Weg freizuräumen, rufe ich ihm ein fröhliches „Ich bin gleich da, Harry und helfe Dir.“ zu.
Was mich allerdings beim Lesen von
Werner Tiki Küstenmacher: LIMBI – Der Weg zum Glück führt durchs Gehirn,
dann doch ein wenig überrascht hat, ist, dass der Autor, in seinem Buch Selbstgespräche ausdrücklich empfiehlt.
Wann ist es empfehlenswert, mit sich selbst zu sprechen?
Du hast sicher schon mal vor einer wichtigen, aber totlangweiligen Aufgabe gesessen, oder? Und hast Du Dich dabei erwischt, wie Deine Gedanken sich mit allem, nur nicht mit der Aufgabe beschäftigt haben?
Genau in dieser Situation können Selbstgespräche – so lautet die Erkenntnis unseres Autors – sehr hilfreich sein. Statt an den eigenen Gedanken zu verzweifeln, empfiehlt Werner uns: „Ich werde jetzt [hier den Namen der totlangweiligen Aufgabe einfügen] machen.“
Dieser laut ausgesprochene Satz würde dann dazu, dass unsere Aufmerksamkeit sich auf die Aufgabe richtet, und wir uns besser auf diese konzentrieren können.
Warum konzentrieren wir uns besser, wenn wir mit uns selbst reden?
Das klingt absurd, oder? Warum soll es einen Unterschied machen, ob wir den Satz „Ich werde jetzt [hier den Namen der totlangweiligen Aufgabe einfügen] machen.“ denken oder laut aussprechen? Unser Autor begründet dies mit einem Phänomen, das sich kognitive Dissonanz nennt. Wie genau dieses Phänomen im Detail funktioniert, kannst Du in diesem Beitrag über kognitive Dissonanz nachlesen. Unser Autor erklärt das Phänomen wie folgt:
„So nennt man es, wenn Handlungen und Gedanken nicht miteinander vereinbar sind. Sobald ihre Wahrnehmung nicht mit ihren Einstellungen und Absichten übereinstimmt wird Limbi nervös. Er strebt Harmonie an. Deshalb würde er ihnen dabei helfen, denken und tun wieder zu vereinbaren“ S. 104.
Limbi ist eine Erfindung unseres Autors. Die Figur symbolisiert unser limbisches System, das in unserem Gehirn für die Verarbeitung von Emotionen und Trieben zuständig ist.
Fazit
Ich hoffe, dieser Beitrag hilft Dir dabei, Selbstgespräche nun mit anderen Augen zu sehen. Positive Selbstgespräche sind etwas Gutes. Sie können uns, wie wir heute gesehen haben, dabei helfen, nervige Aufgaben schneller zu erledigen und sorgen so dafür, dass wir mehr Zeit für großartige Aufgaben haben.
Meiner bescheidenen Meinung nach ist ein Selbstgespräch mächtiger als die eigenen Gedanken, weil Selbstgespräche zum einen seltener sind und wir diese im Gegensatz zu unseren Gedanken sehr leicht aktiv steuern können. Während unsere Gedanken immer mal wieder machen, was sie wollen, können wir unseren Mund direkt kontrollieren. Verstärkend kommt meiner Meinung nach hinzu, dass an einem Selbstgespräch neben dem Gehirn auch unser Mund und unsere Ohren an dem „Gespräch“ beteiligt sind und Limbi das Gespräch daher stärker wahrnimmt als einen Gedanken, der nur im Gehirn existiert.
So viel zum theoretischen Teil von Selbstgesprächen. Was mich nun brennend interessiert sind Deine Erfahrungen mit Selbstgesprächen. Sprichst Du gern mit Dir selbst? Wenn ja: Warum?
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Das Buch, das diesen Beitrag inspiriert hat, habe ich als Rezensionsexemplar vom Verlag erhalten. Das bedeutet, ich habe das Buch kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen, um darüber zu schreiben.
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